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Prophet Jakob Lorber

Wissenschaftl. Echtheitsbeweise der Offenbarungen

Aktuelle Prophezeiungen Lorbers über

Kurt Eggenstein

Der Inhalt der Neuoffenbarung


Inhaltsübersicht:


In dieser Zusammenstellung können nur einige Teilaspekte des Neuoffenbarungswerkes - insbesondere der naturwissenschaftliche Teil - erörtert werden. Es soll aber dem Leser hier wenigstens eine gedrängte Übersicht über den gewaltigen Stoff gegeben werden.

Die Neuoffenbarung befaßt sich u. a. mit folgenden Grundfragen:

Wie werden die einst mit Luzifer gefallenen Geister wieder zu Gott zurückgeführt? Welche Rolle spielen dabei die Evolution und das Menschenleben?

Ein großer Teil des Werkes befaßt sich mit der geistigen Urschöpfung, die der Schöpfung des Kosmos vorausging, also der Legionen Geistwesen, wovon ein Teil unter Führung von Luzifer abfiel. Zur Rettung der abgefallenen Geister erfolgte die materielle Schöpfung. Die sich allmählich lösenden luziferischen Lebensfunken werden nach Gottes weisem Plan stufenweise, d. h. in evolutiver Form, durch das Mineral, Pflanzen- und Tierreich emporgeführt zum Endziel, dem Menschen. In der Neuoffenbarung wird dieser Vorgang u. a. wie folgt kommentiert: "Die ungeheure Menge abgefallener Geister, welche mit Luzifer fielen und dann als Träger der Materie in ihr gebunden wurden, sie alle klassifizieren die ganze Weltenschöpfung nach dem geistigen Inhalt" (gm.pred.051,05). "Ihr wart Geist und werdet wieder Geist werden" (gm.pred.019,24). Die materielle Schöpfung wird also eindeutig als Erlösungsfeld göttlicher Liebe und Erbarmung interpretiert.

Was ist Gottes eigentliches Ziel mit der Schöpfung?

Das große Ziel Gottes - das nach Aussagen der Neuoffenbarung auch in vollem Umfang erreicht wird - ist, alle Menschen - auf welchen Weltenkörpern sie immer leben - auf einem Heilsweg zur geistigen Wiedergeburt und damit zu Gott zurückzuführen. Die Erde und ihre Bewohner spielen dabei eine ganz besondere und bevorzugte Rolle. Der Weg ist unvorstellbar lang und kann für manche qualvoll sein. "Die Halsstarrigen und Bösen werden den langen Weg der Materie durchmachen müssen, bis sie alles Unreine abgelegt haben und sich in Meinem Himmel und Geisterreich als ein geistiger Ton zur dort herrschenden Harmonie gesehen können" (gm.pred.051,03). Und an anderer Stelle heißt es von diesen Seelen: "In der anderen Welt muß dann dieser Kampf, unter anderen Verhältnissen und mit wenigen Mitteln und großen Hindernissen, von innen nach außen wieder neu begonnen werden" (gm.pred.051,12). "Mein Wort, der Same, ist göttliches Wort, und deswegen kann es und muß es den Boden, worauf es fällt, verbessern und vergeistigen, wenn auch nicht auf dieser Erde, so doch gewiß jenseits". (gm.pred.051,20).

Gilt und betrifft Jesu Lehre und Tod nur für unsere Erde oder ewig auch für den ganzen Kosmos?

"Im übrigen glaubt ja nicht, daß Ich für euch allein auf die Erde kam, daß ich alles der kleinen Erde und ihrer Bewohner wegen erduldete, nein, Meine Taten sind Taten der Unendlichkeit" (gm.pred.053,19).

Wie können alle gefallenen Wesen wieder zu Gottes Ordnung zurückgeführt werden?

Die Rückführung aller Menschen zu Gott in den Himmel ist im Evangelium vom verlorenen Sohn verschlüsselt dargestellt. "Der verlorene Sohn", ist in der Neuoffenbarung gesagt, "ist zwar schon auf der Umkehr, aber es wird noch nahezu endlos lange Zeiten vonnöten haben, bis er völlig (d. h. alle Menschen, d. Vf.) in das alte Vaterhaus zurückgelangen wird" (jl.ev10.188,21).

Kann und soll jeder Mensch ähnlich vollkommen wie Gott werden?

"Der Mensch ist das vollkommenste der zahllos verschiedenen Geschöpfe, der Kulminationspunkt der göttlichen Liebe und Weisheit, und bestimmt, selbst ein Gott zu werden" (jl.ev07.141,06). Deshalb sagte Jesus zu den Juden: "Wißt ihr nicht, daß ihr (potentielle, d. Vf.) Götter seid?" "Jetzt", heißt es in der Neuoffenbarung dazu, "seid ihr erst wie Embryonen im Mutterleib". (jl.ev03.180,08). "Freilich kann ein noch so vollendeter Geist in alle Ewigkeit Gott in seiner endlosen Fülle nie erreichen" (jl.ev03.003,02).

Im Zusammenhang mit dieser Kundgabe ist eine Aussage der größten Mystikerin der katholischen Kirche, der hl. Theresia von Avila, beachtenswert. Sie sagte: "Die Seele ist (in der Ekstase, d. Vf.) ganz umgewandelt in ihren Schöpfer. Sie scheint mehr Gott zu sein, als sie Seele bleibt." 128

Wer die hochgeistigen Kundgaben der Neuoffenbarung in ihrem ganzen Umfang in sich aufgenommen hat, dem wird auch die Bedeutung eines Wortes des mittelalterlichen Mystikers Meister Eckehart (14.Jh.) klar: "Aller Kreaturen Wesen und Leben ist nichts anderes als ein Rufen und Eilen zu Gott, von dem sie ausgegangen sind."129

Treffend kennzeichnet auch Pfarrer Biesold den Sachverhalt: "Die Erschaffung der Welt war von Anfang an eine Rettertat Gottes. Kreaturgeschichte und Heilsgeschichte sind nicht zu trennen."130

Wenn das Endziel Gottes erreicht ist, wird der 8. Psalm seine ganze, jetzt noch verborgene Leuchtkraft ausstrahlen: "Du machtest den Menschen wenig geringer denn einen Gott, mit Ehren und Hoheit kröntest du ihn."

Erfolgt die Rückführung aller gefallener Geister zu Gott über die Evolution durch alle Naturreiche?

Das Bild der Gesamtentfaltung des Lebens und das stufenweise allmähliche Emporsteigen, wie es in der Neuoffenbarung umfassend dargestellt ist, findet sich auch bei dem Mystiker Jakob Böhme, der ebensowenig wie Jakob Lorber etwas von Evolutionstheorien und von Paläoanthropologie wußte.

Im dritten christlichen Jahrhundert vertrat auch der größte Bibelgelehrte aller Zeiten, Origenes, die Lehre der Apokatastasis, d. h. der Wiederbringung aller Dinge. Danach verläßt die Seele wieder den Läuterungsort, und ewig dauern die Strafen nicht. "Die Vollendung ist erreicht", schreibt Origenes, "wenn einmal alle Seelen ihre Rettung in der Engelwerdung gefunden haben. Alle Kreatur kehrt zu Gott zurück." "Der universelle Heilswille ist eine Offenbarung des allerbarmenden Gottes. "131 In seiner Schrift contra Celsus 92-97 setzt Origenes Adam gleich mit der Ur-Einheit der Menschennatur, die urzeitlich als Ganzes vom Himmel gestürzt ist. Erbsünde heißt daher für Origenes nicht zeitliche horizontale Rückbeziehung auf einen Stammvater, sondern senkrechte Beziehung zum überweltlichen, gemeinsamen Sündenfall.132 "Der Geist abstürzend wurde Seele, und die Seele, in Tugenden gebildet, wird wieder Geist werden" (contra Celsus 98-99).132 Origenes nimmt Bezug auf den Propheten: "Gar viel ist meine Seele gewandert" (Buch Josua) und fährt fort: "Begreife also, wenn du es vermagst, welches diese Wanderungen der Seele sind, in denen wandern zu müssen sie mit Seufzen und Klagen betrauert. Freilich, solange sie noch wandert, stockt die Einsicht dieser Dinge und ist verhüllt, erst wenn sie zu ihrem Vaterland, ihrer Ruhe, dem Paradies gelangt sein wird, wird sie wahrer darüber belehrt werden und es klarer einsehen, welches der Wegsinn ihrer Wanderung gewesen ist."133 "Plötzlich", so schreibt der katholische Theologe und angesehene Schriftsteller Hans Urs von Balthasar in seiner Schrift "Origenes - Geist und Feuer", "brechen Einsichten wie Blitze durch, die zu den unverlierbarsten und doch vergessensten der christlichen Denkgeschichte gehören."134

Aber der Kaiser Justinian, der damals nicht nur den Staat, sondern auch die Kirche beherrschte, war anderer Ansicht. Er veranläßte auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahre 553 n. Chr., daß die Lehren des Origenes verdammt wurden. Urs von Balthasar schreibt hierzu den prachtvollen Satz: "Aber indem das Gefäß in tausend Splitter zerbrach und der Name des Meisters gesteinigt und verschüttet wurde, entquoll der Duft des Salböls und erfüllte das ganze Haus."135

In der Schrift der hl. Hildegard von Bingen 'Scivias' ('Wisse die Wege')136 schimmert die Lehre von der Apokatastasis erneut durch: "Nun hörte ich eine Stimme, die zu mir sprach: Lobgesänge gebühren dem hehren Schöpfer mit unermüdlicher Stimme des Herzens und des Mundes, denn nicht nur die Stehenden und Aufrechten, sondern auch die Gefallenen und Gebeugten führt er durch seine Gnade zu dem himmlischen Thron" (3. Buch, 13. Gesicht).

Die Lehre, daß die Menschen gefallene Geister sind und durch die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen auf einer unendlich langsamen und weiten Wanderung durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich schließlich alle wieder zu Gott zurückgeführt werden, findet sich nicht nur im christlichen Altertum und in der christlichen Mystik, sondern auch in der Mystik anderer Religionen, u. a. im Parsismus, der auch keine ewige Hölle kennt137 , ebenso in der islamischen Mystik, dem sogenannten Sufitum. Schönsten Ausdruck findet diese Lehre in den folgenden Versen des berühmten persischen Mystikers Dschelâl ed Din Rûmi (1207-1273):

"Ich starb als Stein und sproßt'
als Pflanze auf,
Ich starb als Pflanze und ward Tier darauf,
Ich starb als Tier und ward als Mensch geboren.
Was grauet mir? Hab durch den Tod ich je verloren?
Als Menschen rafft er mich von dieser Erde,
Daß ich des Engels Fittich tragen werde.
Als Engel noch ist meines Bleibens nicht,
Denn ewig nur bleibt Gottes Angesicht.
So trägt noch über Engelwelt mich fort
Mein Flug zu unerdenklich hohem Ort:
Dann ruf zu nichts mich!
Denn wie Harfenlieder
Klingt's in mir, daß zu Ihm wir kehren wieder."
Bedeutende Denker wie der Naturwissenschaftler Edgar Dacque´ oder Leopold Ziegler, Teilhard de Chardin usw. haben die diesbezüglichen Kundgaben Lorbers, sicher ohne diese zu kennen, wissenschaftlich interpretiert. So schreibt Dacque´: "Des Menschen Urform war also im organischen Reich schon metaphysisch anwesend, d. h. von Gott 'gewollt', als sich in der Frühzeit die ersten niedersten Geschöpfe manifestierten. Der Mensch, obwohl der Zeit nach erst in der letzten Eisperiode als Vollmensch hervortretend, war doch schon in allen Lebewesen vor ungezählten Jahrmillionen da."138

Leopold Ziegler sieht gleichfalls das Geheimnis des Menschen in seinen tieferen Zusammenhängen: "Wohl ist dle Geschichte und die Geschichtlichkeit die eigentliche Sphäre des Menschen, aber diese Geschichte spielt sich auf der naturhaften Grundlage vieler anderer Stufen des Lebens ab, die alle miteinander in einem Zusammenhang stehen."139

Die von der Neuoffenbarung dargestellte Evolution des Lebens ist ein unvorstellbar langer Weg in der Kosmogonie und Anthropogonie, auf dem sich der Plan Gottes zur Rettung der abgefallenen Geister verwirklichen wird. Die unausmeßbaren Tiefen dieser Heilstat, die mit den Worten des Johannesevangeliums in Zusammenhang stehen: "Wenn ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen", werden in diesem irdischen Leben schwerlich jemals voll erfaßt werden können.

Wie steht die kath. Kirche zur vorexistentiellen Herkunft der Menschen? Revidiert sie unhaltbare Ansichten?

Die katholische Kirche hat auf dem Konzil von Trient (1545) die Lehre der vorexistentiellen Abstammung des Menschen von den gefallenen Erstlingsgeistern verdammt. Mit dem voreiligen Richten und Verdammen waren die Kirchenmänner zu jeder Zeit schnell bei der Hand. Das Wort "Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet" fand ebensowenig Beachtung wie der Hinweis des Apostels Paulus: "Wir wissen ja, daß die ganze Schöpfung voll Seufzen und Wehen ist bis auf diesen Tag. Und nicht nur sie allein, auch wir, die wir als Erstlingsgabe den Geist besitzen, seufzen in unserem Innern in der Erwartung dieser Annahme an Kindes Statt."

Der Geist der Enge und Rechthaberei des Konzils von Trient zog sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte, und er konnte kaum deutlicher evident werden als am Fall Galilei. Rund hundert Jahre nach dem Konzil von Trient wäre der Astronom Galilei auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden, hätte er seine wissenschaftlich fundierte Behauptung, die Erde drehe sich um die Sonne, im Hinblick auf die Drohung der engstirnigen Buchstabenfanatiker nicht widerrufen. So wurde die Strafe in lebenslängliches Gefängnis umgewandelt. Fast zu gleicher Zeit verbot die kirchliche Hierarchie in Linz a. D. die Schrift des Astronomen Johannes Kepler 'Harmonices mundi' (Weltharmonik) und verdächtigte ihn der Ketzerei. Die verbotene Schrift bildete später einen Eckstein in Newtons Gravitationsgesetz.

Heute ist die katholische Kirche unter den völlig gewandelten Verhältnissen gezwungen, ihre Konzilsbeschlüsse von Trient zu mißachten. Nach den Entscheidungen dieses Konzils darf kein Katholik mit dem kirchlichen Segen begraben werden, der nicht wenigstens einmal im Jahr zu Ostern gebeichtet und die Kommunion empfangen hat. In den Großstädten alter Länder werden aber heute mehr als Dreiviertel aller Katholiken kirchlich begraben, die nicht bereit waren, diese Voraussetzung zu erfüllen. Die Konzilsbeschlüsse von Trient scheinen für eine mündig gewordene Menschheit keine tragende Grundlage mehr zu sein.

Gibt es eine ewige Höllenstrafe?

Nach den Verlautbarungen der Neuoffenbarung gibt es keine ewige Hölle. Das widerspricht zwar auch der Lehre der katholischen Kirche, aber nicht dem griechischen Urtext des Neuen Testaments. Für das in den deutschen Bibeln zu findende Wort "ewig" steht im griechischen Text das Wort "aionios". In den neueren Ausgaben des Standardwerkes der katholischen Theologen, dem 'Lexikon für Theologie und Kirche', ist aionios richtig mit 'lang andauernd', 'Zeitabschnitt' übersetzt.

Damit ist bewiesen, daß dem Urtext bei der Übersetzung Gewalt angetan worden ist. "Wie kann ein endlos weiser Gott", so steht in der Neuoffenbarung zu lesen, "die Menschen im Jenseits ewig quälen für Vergehen, die sie in ihrem Leib auf der Erde begangen haben? Ich sage euch, solches wäre nicht dem höchsten und bösesten Tyrann der Welt möglich" (jl.ev11.243,05). "Wer an eine ewige Verdammnis glaubt", schreibt sehr treffend der Mystiker Michael Hahn (1758-1819), "kann nicht ruhig sein, oder er hat keinen Funken von Gottesliebe gespürt."140

Wenn demgegenüber der große Theologe und Kirchenvater, der hl. Augustinus, die Meinung vertrat, daß die Mehrzahl der Menschen einschließlich der kleinen ungetauften Kinder (!) für die ewige Verdammnis bestimmt seien141, so kann so viel Unlogik und bestürzende Unkenntnis vom wahren Wesen Gottes dieses und anderer Theologen nur aufs tiefste befremden. Dem katholischen Theologen van der Meer ist zuzzustimmen, wenn er feststellt, daß "die unmenschlichen Konsequenzen (des hl. Augustinus, d.Vf.), die dem Geist der Evangelien fremd sind, zu den Einseitigkeiten gehören, die auch bei den größten Geistern zu finden sind."142

Verfolgt man den Plan Gottes, alle abgefallenen Geister auf dem langen Weg ins Vaterhaus zu unvorstellbarer Seligkeit zurückzuholen, so weitet sich die Sicht zu einer grandiosen Konzeption, die einzig und allein dem wahren Wesen Gottes, d. h. der Liebe, adäquat ist. Die Schöpfungslehre der Neuoffenbarung vermittelt uns ein vergeistigtes Weltbild, das einen tiefen Sinn erkennen und die Liebe und Erbarmung Gottes in der Heilsgeschichte hell aufleuchten läßt.

Offenbart die Neuoffenbarung das Leben und die Lehre Jesu Christi in größtem Umfang?

In der Neuoffenbarung werden fast alle wesentlichen und weniger wichtigen Ereignisse des Erdenlebens Jesu und seiner Aussagen, insbesondere vom Beginn seiner Lehrzeit bis zu seiner Himmelfahrt, geschildert. Alle Vorgänge rollen sozusagen wie in einem Film geistig vor dem Leser ab. Manches, das bei der allzu komprimierten Darstellung im Neuen Testament nicht voll ergründbar ist, wird in der Neuoffenbarung durch die im Zusammenhang verwobenen und ausführlicher geschilderten Ereignisse erhellt und erweitert. Das Evangelium wird in gewisser Hinsicht transparent und der innere Sinn mancher Lehren erst voll erschlossen. Die Lorberschrift 'Die Jugend Jesu' berichtet ausführlich von der Geburt und seiner frühen Kindheit.

Wie umfangreich und bedeutsam sind Neuoffenbarungen über das Leben nach dem Tode?

Andere Teile des Werkes befassen sich ausführlich mit dem Schicksal und der Weiterentwicklung der Seelen im Jenseits. Die Beschreibung geistiger Zustände ist zwar, wie das auch in der Neuoffenbarung gesagt wird, "nur ein Schattenriß der großen Wahrheit, aber genau durchdacht". (gm.pred.015,23). Man muß hier an ein Wort aus der Philosophie erinnern: "finitum non capax infiniti", d. h. "das Endliche ist nicht fassungsfähig für das Unendliche". Das Jenseitige kann nur in Entsprechungen dargestellt werden. Die allegorische Darstellung, hinter der sich geistige Wahrheiten verbergen, gewährt dennoch tiefe Einblicke in das jenseitige Leben.

Mit der Frage des Fortlebens nach dem Tode befassen sich die Menschen oft mehr, als man denkt. Befriedigende Antworten vermögen sie von den Kirchen bis jetzt nicht zu erhalten. Völlig zutreffend bemerkt Mussard, daß es über die Frage des nachtodlichen Lebens der Seele ebenso viele Ansichten wie Kirchenväter gibt. In der Neuoffenbarung werden die Verhältnisse im Mittelreich, das dem Himmel und der Hölle vorgelagert ist, ausführlich geschildert. Von den höheren Sphären des Mittelreiches wird gesagt, daß "man sie das untere Paradies nennen kann, aus dem es aber noch viele Stufen bis ins Himmelreich gibt" (jl.him2.446)

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