Kurt Eggenstein: 'Der Prophet Jakob Lorber verkündet bevorstehende Katastrophen und das wahre Christentum', III. Teil
Inhaltsübersicht:
Vom Paradies bestehen beim Kirchenvolk zuweilen etwas seltsame Vorstellungen. Die NO vermittelt uns über die Verhältnisse des Lebens der ersten Menschen im Paradies eine ebenso klare wie nüchterne Darstellung.
"Auf der Erde gab es nirgends ein materielles Paradies, in dem den Menschen die gebratenen Fische in den Mund geschwommen waren, sondern er mußte sie so wie jetzt erst fangen und braten und konnte sie dann erst mit Maß verzehren. War aber der Mensch tätig und sammelte die Früchte, die die Erde ihm trug, und er hatte sich dadurch einen Vorrat geschaffen, so war jede Gegend der Erde, die der Mensch kultiviert hatte, ein rechtes irdisches Paradies. Was wäre auch aus dem Menschen und seiner Geistesbildung geworden, wenn er in einem wahren Müßiggangs- und Freßparadies sich um gar nichts zu kümmern und zu sorgen gehabt hätte!" (jl.ev04.142,04-05) (Über die erst um 4000 Jahre v. Chr. nach dem Abklingen der letzten Eiszeit sich günstig entwickelnden klimatischen Verhältnisse wird im Kapitel über die Evolutionstheorie Näheres ausgeführt.)
"Es versteht sich von selbst, daß Gott und die Engel es wohl wußten und auch verstanden, das erste Menschenpaar in einer der fruchtbarsten Gegenden der Welt werden und entstehen zu lassen."
[Anm. d. Hg.:
s. mehr zu Paradies: Wurden Adam und Eva tatsächlich durch einen Engel mit einem Flammenschwert aus dem Paradies vertrieben oder was ist damit gemeint? Welchen Zweck hatte dies? (jl.ev04.142,06) ]
"Als Adam und sein Weib und seine Söhne es wahrnahmen, daß es auf der weiten Erde nahezu überall etwas zu essen gab, fingen sie an, größere Reisen zu unternehmen. Geheim vom Gottesgeist geleitet, kamen sie in ihr erstes Eden zurück und blieben daselbst, von wo aus dann die Bevölkerung der ganzen Erde erging." (jl.ev04.142,08-13)
Das Leben im Paradies war nicht ganz so angenehm, wie sich das viele denken. Adam und Eva waren nackt.
"Im warmen Frühjahr, Sommer und Herbst konnten sie es schon mit der nackten Haut aushalten, aber im Winter fingen sie an, die Kälte sehr zu fühlen." Sie begannen den Leib mit "allerlei Laub der Bäume zu bedecken". (Also nicht erst nach dem Sündenfall. d. Vf.)
"Nachdem der erste Mensch dieser Erde einmal in der Grotte auf den Höhen überwintert hatte, die den nordöstlichen Teil des Gelobten Landes, zu dem auch Galiläa gehört, begrenzen (die Golanhöhen, d. Vf.), da hatte er Muße, mit seinem Weib tief in sich hineinzuschauen." (jl.ev04.142,09)