Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 01, Kapitel 149


Nathanaels griechisches Evangelium. Seine Frage nach dem Jüngsten Gericht. Jesu tröstliche Worte. Jesus als machtvoller Helfer der Leidenden; sein sanftes Joch.

01] Nathanael, der unter den Zurückgebliebenen gleichsam den Leiter machte, da auch er für sich, ohne von Mir eigens dazu berufen zu sein, ein Evangelium in griechischer Sprache, der er wohl mächtig war, aufzeichnete, und zwar umfassender denn alle andern, die sich damit befaßt haben, kam ganz wie tiefst erschreckt zu Mir und sagte: »Herr! Du Allmächtiger! Auch ich hatte das Gesicht und sah die erschrecklichsten Dinge, so dass mir vor Angst mein Griffel den Dienst versagte! Ich bitte Dich in aller Fülle meiner Liebe zu Dir, Du ewig Heiliger, sage mir doch, ob das dereinst jenseits in aller Wirklichkeit also geschehen wird, wie ich und viele es nun geschaut haben.«

02] Sage Ich: »Sei ohne Furcht; denn du hast nichts zu befürchten! Wer also lebt und handelt wie du, der wird erweckt werden jenseits, wie auch schon diesseits zum ewigen Leben; und das wird jedermanns jüngster Tag sein, wann er erweckt wird von Mir zum ewigen Leben, sei es schon hier oder jenseits.

03] Bestrebe sich aber ein jeder, dass er schon hier erweckt werden möge; denn wer schon hier als noch im Fleische erweckt wird, der wird den Tod des Fleisches weder sehen noch fühlen und schmecken, und seine Seele wird nicht geängstigt werden.

04] Aber wehe diesen und allen späteren Widersachern Meiner Ordnung! Wahrlich, diese sollen es dann tausendfach fühlen, Wer Der war, Dem sie widerstrebten und Ihn und Seine wahren Bekenner mit allem Fluche belasteten und belegten!

05] Ich kann solches wohl sagen und tun; denn dir sage Ich's: a Alle Dinge sind Mir übergeben vom Vater! Aber niemand kennt den Sohn, Der Ich es bin, als nur der Vater; und eben also kennt auch niemand den Vater als allein nur der Sohn und nach Ihm derjenige, dem es der Sohn offenbaren will.« (a Matthäus.11,27*; =Lukas.10,22Matthäus.28,18Johannes.03,35Johannes.17,02Philipper.02,09jl.ev01.109,14-15;  ⇒ jl.ev01.149,05*;  jl.ev04.252,14jl.ev08.062,09gm.pred.002)

06] Sagt Nathanael: »Sonach kennen auch wir als Deine getreuesten Jünger Dich noch lange nicht, und doch hast Du uns schon vieles geoffenbart von Dir und gezeigt, Wer Du bist?!«

07] Sage Ich: »Ihr kennt Mich zwar wohl insoweit, als Ich Mich euch geoffenbart und gezeigt habe. Aber es fehlt euch noch vieles. Wenn ihr erst den Vater erkennen werdet, dann auch werdet ihr Mich vollends erkennen, und das wird sein, so Ich von dieser Erde wieder in Meine Himmel aufgefahren sein werde. a Von da an wird euch der Vater ziehen zu Mir hinauf, wie Ich nun euch ziehe zum Vater hin. Und wen der Vater nicht ziehen wird, der wird nicht kommen zu Mir, dem Sohne. Wahrlich sage Ich dir: In jener Zeit wird es jeder von Gott Selbst lernen müssen, Wer da ist der Sohn. Und wer da nicht von Gott gelehrt sein wird, der wird nicht kommen zum Sohne und wird nicht haben das ewige Leben in Ihm. (a Johannes.06,44)

08] Aber es ist der Sohn nicht härter denn der Vater; denn was des Vaters Liebe tut, dasselbe tut auch des Sohnes Liebe, und gleichwie des Vaters Liebe der Sohn ist, also ist auch des Sohnes Liebe der Vater.

09] Der Sohn aber spricht zu euch wie zu allen Menschen: a Kommt zu Mir her alle, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken! (a Matthäus.11,28; Matthäus.12,20Matthäus.23,04Jeremia.31,25;  ⇒ jl.ev01.149,09*;  jl.ev04.250,05jl.ev05.169,04jl.ev06.161,04-05;  jl.ev06.202,09jl.ev09.057,08jl.ev09.087,03jl.ev10.088,06jl.gso1.091,06jl.him1.300,07jl.him1.385,46jl.him2.159jl.him3.016,23 .26;  jl.him3.311,03jl.him3.335,11jl.him3.368,05gm.lgeh.083gm.pred.002; LebW.089; Vaterbriefe.496) )*;

10] a Nehmt auf euch Mein Joch, lernet es tragen von Mir und verhaltet euch dabei Mir gleich - denn Ich bin sanftmütig und b von Herzen demütig -, c so werdet ihr Ruhe haben, und alle Furcht wird von euch weichen! (a Matthäus.11,29*; Sacharja.09,09Philipper.02,07jl.ev05.269,07-08;  jl.ev06.161,04jl.ev07.020,08-09;  jl.ev07.141,10jl.ev07.177,07jl.ev07.190,01jl.ev07.213,11jl.ev08.206,09jl.ev09.085,06jl.ev10.090,04jl.hag1.001,01jl.hag2.236,15jl.flie.012, S. 72 jl.him1.056,06b Jesaja.28,12Jeremia.06,16;  ⇒ jl.ev01.149,10)

11] a Mein Joch aber ist sanft und leicht die Bürde, die zu tragen Ich euch gebe; denn Ich weiß es, was ihr vermögt.« (a Matthäus.11,30*; Lukas.11,461. Johannes.05,03jl.ev01.039,09;  ⇒ jl.ev01.149,11*;  jl.ev03.010,10jl.ev03.120,04jl.ev04.100,04jl.ev05.090,03jl.ev07.140,01jl.ev08.078,07bjl.ev08.105,01-04;  jl.ev09.057,08jl.ev11.305jl.gso1.012,09jl.gso2.027,04jl.gso2.071,20jl.gso2.102,12jl.bmar.183,21jl.him1.013,04jl.him1.264,03-04;  jl.him3.168,02a;  LebW.069)



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