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Wie Gebet erfolgen soll (Teil 2) | (Teil 1)

Gebete zu Gott (Jesus-Jehova)

Hinweise durch Bibel und Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsübersicht:


    Gebetshaltung, Gebärden und Gebetszeremonien

    Wie Zeremonien und falsche Gebets- und Opferpraxis entstanden (jl.ev08.175,07-13)

    Heiden aller Art - Muslime und im christlichen Bereich vor allem Katholiken - verbinden mit Beten meist zeremoniell-kultisch-äusserliche Zusatzhandlungen. Davon versprechen sie sich wohl, dass ihre Bitten und Anliegen bei Gott (Jesus-Jehova) eher erhört werden. Oft scheint es sogar so, als ob diesen zeremoniellen Beiwerken mehr Gewicht als der eigentlichen Bitte selbst beigemessen würde. Diese Abkehr vom schlichten, von innen kommenden Gebet mit einfachen Worten hin zum Zeremoniellen war auch zur Zeit Jesu in der jüdischen Priesterschaft weit verbreitet. Daher wurde Jesus befragt, wie es zu Zeremonien, bestimmten Orten für Gebete und zum Opferdienst kam und wie seine diesbezüglichen Haltung dazu sei:

    (jl.ev08.175,07) »... Die Zeremonie ist nun der sichtliche Verfall des sonst so erhabenen Judentums, der mit der Zeit immer größer und größer wird. Warum wurde in der Vorzeit mit der Offenbarung einer Gotteslehre denn auch immer ein zeremonieller Kultus mit verkündet und auch zur Ausübung sogar streng anbefohlen?«

    (jl.ev08.175,08) Jesu Antwort: »Freund, du hast nach der menschlichen Weise nun ganz gut geredet, und es ist im Urbeginne der Menschen auf dieser Erde ihnen die Gotteslehre auch ebenso rein gegeben worden, wie Ich sie euch nun gebe; aber die Menschen, die in der Natur der Dinge und Erscheinungen auf und über dieser Erde stets bei allem Geschehen und Werden allerlei eine vorangehende Zeremonie nur zu bald entdeckten, verfielen dadurch selbst bei allen ihren Handlungen auf eine denselben vorangehende Zeremonie und wendeten solche denn auch bei ihren Gottesverehrungen an.

    (jl.ev08.175,09) So erklärten sie, daß man Gott nur an gewissen reinen Orten anbeten und verehren solle; wer das nicht tue, der zeige, daß er vor Gott keine wahre Achtung und Ehrfurcht habe. Um solche Orte den Menschen um so ehrwürdiger zu machen, verrichtete man daselbst eine Art Opferdienst, im Anfange zwar unter wirklich reinen und vernünftig guten Absichten, da die Menschen daselbst für die von Gott erweckten Lehrer von dem Gewinn ihrer Arbeiten und ihres Fleißes einen kleinen Teil deshalb zu opfern hatten, damit die mit dem Unterrichte sich beschäftigenden Lehrer davon einen Lebensunterhalt hatten.

    (jl.ev08.175,10) Als sich die Menschen nach und nach auf der Erde mehr und mehr vermehrt und weiter und weiter ausgebreitet hatten, da vermehrten sich auch die Lehrer und ihre gottverehrlichen und von den Lehrern für rein und gotteswürdig erklärten Orte und Bet- und Opferanstalten, und als die Menschen denn auch durch ihren Fleiß reicher und wohlhabender geworden waren, so begnügten sie sich auch nicht mehr mit den nur als rein und gotteswürdig erklärten Orten, als da waren gewisse Hügel, Haine, reine Quellen und hie und da auch mit wohlriechenden Blumen angebaute Gärten, sondern erbauten ansehnlichere Hütten, später Häuser und Tempel, in denen die Lehrer das Volk belehrten, die ihnen dargebrachten Opfer annahmen und mit dem Volke allda auch zu Gott beteten mit Worten, Gebärden und auch mit Gesängen; was sie als besonders schön, herrlich und erhaben fanden, damit ehrten sie denn auch Gott als den Schöpfer solch herrlicher Dinge und weihten sie auch Ihm.

    (jl.ev08.175,11) Und siehe, so haben die Menschen selbst und besonders ihre stets reicher, aber auch stets hab- und herrschsüchtiger gewordenen Lehrer und Vorsteher nach und nach den zeremoniellen, wahrlich sogenannten Gottesdienst selbst erfunden und eingeführt, aus dem sich in der Folge nur zu bald ein wahres Götzentum erzeugt hat!

    (jl.ev08.175,12) Moses führte aber im Grunde keine Zeremonie ein, sondern erläuterte sie nur und stellte sie auf den alten und reinen Urzustand. Er zerstörte Bilder und Tempel, und nur eine Hütte war dazu bestimmt, in welcher sich die Lade befand, in der die Gesetze und Bücher Mosis und später auch die Schriften der anderen Propheten aufbewahrt waren nebst noch anderen an die Taten Gottes erinnernden Gegenständen.

    (jl.ev08.175,13) Moses aber hat nach der Weisung von Gott aus mit allem, was einer Zeremonie gleichsah, stets einen doppelten Zweck verbunden: Einer bestand darin, daß die Zeremonie in wohlentsprechender Weise alles das gleich einer Zeichenschrift darstellte, was unter Mir nun in der vollen Wirklichkeit geschieht und noch fürder geschehen wird; und zweitens verband er damit aber auch politische und für die Erhaltung der leiblichen Gesundheit und für diese Erdgegenden vollends heilsame Zwecke. Er zeichnete ihnen vor, was sie essen und trinken dürfen, und wie, wann und wie oft sie sich zu, waschen und zu reinigen haben, wie ihre Wohnhäuser gebaut und beschaffen sein und welche Bekleidung die Juden tragen sollten.«

    Daraus wird klar, dass alles zeremonielle Beiwerk im Zusammenhang mit Gottesdienst oder Gebet menschliche Zutaten sind, die für die Erhörung des eigentlichen Anliegen absolut nicht erforderlich sind.

    Aufgrund der Fehlentwicklungen des Zeremonienwesens kann sogar davon ausgegangen werden, dass sie geradezu bedeutende Hindernisse für Gebetserhörungen sind. Wenn ich von meinen eigenen Erfahrungen mit kultischem Gottesdienst und formalen, zeremoniell verbrämten Gebeten in der kath. Kirche ausgehe, dann kann ich nur feststellen: Solange ich diesen formalen Dingen verhaftet war, erlebte ich 25 Jahre lang keine einzige Gebetserhörung! Erst als ich nach den einfachen, schlichten und logischen Richtlinien der Bibel und der Offenbarungen Jesu durch J. Lorber mit eigenen Worten zu beten begann, erlebte ich schon zahlreiche kleine und grosse Gebetserhörungen an mir und anderen Menschen!

    Jesu Warnungen vor veräußerlichten Gebetsgebärden und Gebetshaltungen

    Begründung der Gefahren äußerlicher Bitt-, Dank- und Gebetsgebärden (jl.ev09.208,15 ff.; jl.ev09.209,01-10)

    Ein Fischer wollte von Jesus wissen, ob es nicht angebracht sei, menschliche Bitten oder Dank an Gott (Jesus-Jehova) ebenso mit äusseren Gebärden zu verdeutlichen, wie es Menschen oft untereinander tun, wenn sie um etwas bitten bzw. für eine Gabe danken:

    (jl.ev09.208,15) »Es ist mehr als wahr, daß ein Mensch, der an Dich, so wie wir, lebendig glaubt, daß Du - obschon als ein uns sichtbarer Mensch mit Fleisch angetan - doch mit dem ewigen Gottgeiste vollkommen ein Wesen und eine und dieselbe Persönlichkeit bist, Dich nur ganz ohne äußere Gebärden bitten und Dir danken kann in der innersten Stille seines Gemüts und Herzens, und Du wirst seine Bitte wohl vernehmen und auch erhören (Beispiele) und an dem stillen, aber geistlebendig wahren Dank Dein Wohlgefallen haben. Aber siehe, wir Menschen sind schon von Kindheit an gewohnt, unsere Bitten und Danksagungen auch mit äußeren Gebärden zu begleiten, um den Menschen, die wir um etwas bitten oder denen wir für eine empfangene Guttat danken, der altüblichen Sitte gemäß das auch äußerlich ersichtlich zu machen, was wir in uns lebendig und wahr fühlen.

    (jl.ev09.208,16) So wir aber gar oft genötigt sind, vor den Menschen, die doch unseresgleichen sind, unsere Knie zu beugen, so glaube ich, daß es sich noch um unaussprechbar vieles mehr schickt, vor dem Herrn von Ewigkeit unsere Knie und unseren ganzen Leib zu beugen; denn es ist ja auch unser Leib nur Sein Werk und ist der Träger der lebendigen Seele, die, so sie zu sehr den Begierden ihres Fleischleibes frönt, verdorben werden kann. So sie aber den Leib ihren hohen inneren, geistigen Bestrebungen anpaßt und ihn mit sich in ihr Geistiges verkehrt, da kann sie dadurch ja doch nicht leichtmöglich irgendeinen Verstoß gegen Deine Ordnung, die da ist die Macht und Kraft Deines ewigen Gottwillens, machen und Dir darum irgend unwohlgefällig werden?«

    (jl.ev09.209,01) Jesus antwortete ihm: »Freund, du hast nun ganz wohl geredet, und Mein Herz erquickte sich an dem Sinn deiner Worte! Es ist also auch recht, wenn der um etwas bittende und dankende Mensch sich dabei so verhält, wie du es nun dargestellt hast; aber dann sollte der Mensch auch stets völlig in deiner Gesinnung verbleiben, nur auf das Innere allein den wahren Lebenswert legen und das äußere nur als gewisserart eine Last nach sich ziehen und es seiner inneren Kraft untertan machen, und es wäre also das Bitten, Danken und Verehren, wie gesagt, auch schon ganz recht und gut und Mir wohlgefällig.

    (jl.ev09.209,02) Aber die Menschen bleiben nicht also, wie ihr da vor Mir nun seid, sie fangen nur zu bald an, auf die äußerlichen Gebärden einen größeren Wert zu legen, als sie der inneren Lebenswahrheit nach sollten, und halten das allein wahre Innere in Ermangelung des äußern für nicht genügend und am Ende gar für wertlos; und es geht mit dieser Sache dann nur zu leicht so weit, daß gewisse, wie eingeweihte und von Gott erwählte und berufene Priester das Volk dahin zu verleiten anfangen, daß es dem gemeinen Menschen genüge, nur das von ihnen vorgeschriebene äußere zu beachten und es höchst zu verehren, denn das eigene innere, selbst an Gott entweder bittend oder dankend (gerichtete Wort) sei ohne allen Wert vor Gott und habe keine Wirkung, da Gott daran nicht nur nicht das geringste Wohlgefallen, sondern nur gerechtes Mißfallen habe, da solch ein eigenmächtiges inneres Beten, Bitten und Danken von Gott als eine Frechheit und Gotteslästerung angesehen werde.

    (jl.ev09.209,03) Was kommt da am Ende heraus? Siehe, die Menschen entfernen sich also stets mehr und mehr von Gott, anstatt daß sie sich Ihm stets mehr und mehr im Herzen und in der Liebe und im wahren, lebendigen Glauben und Vertrauen nähern sollen! Die traulich wahre und reine Liebe wird in eine gespenstische Furcht verkehrt und der lebendige Wahrheitsglaube in einen finsteren heidnischen Aberglauben, bei dem sich dann eine träge und jedes Betruges fähige Priesterkaste irdisch sehr wohl befindet, während die sogenannte gemeine Menschheit aber dabei oft ratlos in aller geistigen Not und verzweiflungsvollen Finsternis, Armut und Blindheit schmachtet und dabei auch oft der Leib sich nicht mehr die ihm gedeihliche Nahrung verschaffen kann, weil die wie die Fliegen sich vermehrenden sogenannten von Gott allein berufenen Priester voll Trägheit und Arbeitsscheu dem armen Volke unter allerlei Verheißungen von den jenseitigen himmlischen Freuden und noch häufigeren grellsten Androhungen von ewigen Höllenstrafen, Qualen und Peinen alles ordentlich vom Munde hinwegrauben und damit ihre Bäuche mästen, wie du das nun sowohl bei den Pharisäern wie auch bei allen Heidenpriestern sehen kannst.

    (jl.ev09.209,04) Und siehe, das alles entsteht so nach und nach aus den anfangs freilich sehr unschuldig und sogar sittlich geziemend scheinenden äußeren Bitt-, Dank- und Gebetsgebärden, und Gott muß endlich wieder durch den Mund eines neu erweckten Propheten zu den Menschen rufen und schreien: "Siehe, dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen und eitler und toter Weltzeremonie, aber sein Herz ist ferne von Mir!" (jes.29,13)

    (jl.ev09.209,05) Darum merket euch das, und macht es zu eurer steten Lebensleitschnur: Gott ist in Sich ein Geist, voll Liebe, Wahrheit, Weisheit und Macht unveränderlich von Ewigkeit her und kann daher auch nur im Geiste und in der Wahrheit, die inwendig im Menschen ist, angebetet werden.

    (jl.ev09.209,06) So jemand denn ein Anliegen hat, daß ihm Gott als der allein wahre Schöpfer und Vater aller Menschen und Engel in diesem oder anderem helfen möchte, so gehe er mit seinem Anliegen nicht in einen Tempel oder in eine Synagoge und auch zu keinem Priester, sondern sperre sich in ein Kämmerlein, und besonders in das ganz stille seines Herzens, ein und bete darin zu Gott und bitte Ihn als den liebevollsten Vater um eine rechte Hilfe. Und der Vater, der alles im noch so Verborgenen hört und sieht, wird dem so allein recht und im Geiste der Wahrheit lebendig Bittenden allzeit gerne geben, um was er rechtlich gebeten hat (Beispiele), dessen ihr alle völlig versichert sein könnet. Aber auf eine offen vor den Menschen zur Schau getragene Bitte, wobei oft das Herz sehr wenig empfindet, wird der Vater im Himmel niemals Sein allmächtiges Amen aussprechen.

    (jl.ev09.209,07) Dieses alles verstehet, und merket es euch überaus wohl, und tut auch danach, so ihr eure Nachkommen nicht in ein noch finstereres Heidentum übergehen sehen wollet, als es nun auf dieser Erde allenthalben unter den Menschen zu Hause ist.

    (jl.ev09.209,08) Das gefällige Gebärdenmachen kann wohl vor den eitlen, blinden, stolzen und ehrsüchtigen Menschen als etwas Wertes erscheinen; aber bei Dem, der die ewige Liebe und Wahrheit Selbst ist und allzeit das Innerste und Geistlebendigwahre durchschaut, gilt die Gebärde nicht, sondern allein die lebendige innerste Lebenswahrheit.

    (jl.ev09.209,09) So ihr aber den Vater um etwas bittet, da bittet Ihn nicht so sehr um die Güter dieser Erde, nach denen die blinden und törichten Heiden und auch die Gottes vergessenen Juden und Pharisäer trachten, sondern bittet Ihn vielmehr um die unvergänglichen Schätze für Seele und Geist (Beispiel) , und sie werden niemandem vorenthalten werden. Was aber die zum zeitlichen Lebenserhalt nötigen diesirdischen Güter betrifft, so werden sie jedem, der sein Bestreben und Bitten und Suchen nur nach dem Reiche Gottes und nach dessen liebevollster Gerechtigkeit richtet, frei hinzugegeben (Beispiel) werden.

    (jl.ev09.209,10) Wer da stark im Geiste und somit im Reiche Gottes geworden ist, der wird auch ein Herr sein über die Dinge der Welt und wird niemals eine große Nährnot für seinen Leib zu erdulden haben; aber besser ist es auch für den im Geiste Erweckten, in den Gütern der Himmel Gottes zu schwelgen, aber dabei sich an den Gütern dieser Erde eine kleine Not gefallen zu lassen. Das merket euch auch und beachtet es in der Tat!«

    Jesus nennt also hinreichend viele Gründe dafür, warum er am sichersten jene Gebete erhört, die in einfachen, selbst gewählten, von Herzen kommenden Worten still an ihn gerichtet werden. Auf Zeremonien und kultische Handlungen jeder Art kann also getrost verzichtet werden, da sie meist nur den Interessen und Vorteilen der jeweiligen Priesterschaft dienen!

    Diese Hinweise Jesu zeigen auch deutlich, was von den formal-zeremonienhaften Gebeten der Muslime zu halten ist.

    Keine Zeremonien beim Beten! (jl.ev10.032,05)

    Wer meint, dass zum Beten viele Worte und zeremonielles Beiwerk gehören und von Nutzen seien, bekommt von Jesus zu hören:

    (jl.ev10.032,05) »So ihr aber Mich um etwas bittet, da macht nicht viele Worte und durchaus keine Zeremonie, sondern also ganz still im geheimen Liebeskämmerlein eures Herzens...«

    Es sind also noch nicht einmal laute Worte nötig, wenn man erfolgreich beten will. Innerliche, von Herzen kommende Wünsche - als blosse Gedanken an Jesus Christus abgesandt - genügen schon, um bei Jesus anzukommen!

    An gedanklich geäusserten Gebeten kann freilich keine religiöse Institution etwas verdienen. Daher wird diese Art des Betens von Priestern nicht in jenem Masse betont - bzw. meist gar nicht erwähnt -, wie es den Gläubigen nützlich wäre! Was an sich ein einfacher Vorgang ist, wurde unter klerikalem Einfluss im Verlaufe der Zeit zu einem komplizierten, aber für Priester sehr einträglichen 'Gottesdienst'.

    Biblisch erwähnte Gebetshaltungen

    Sich verneigen

    Zu jenen äusserlichen Begleitmassnahmen, die Menschen schon früher gerne (unter priesterlichem Einfluss) beim Beten, Bitten, Loben oder Danken angewendet haben, zählt die Verneigung als Zeichen, dass man sich selbst kleiner macht, um den anderen dadurch zu erhöhen.

    Sich verneigen beim Beten finden wir verschiedentlich in der Bibel erwähnt: (1 Mos.24,26; 1 Mos.04,31; 1 Mos.12,27; 1 Mos.34,08)

    Wie o.a. Argumente Jesu zeigen, ist es allerdings nicht nötig, sich beim Beten oder irgendeiner Form des Gottesdienstes zu verneigen. Man kann es zwar tun, wenn es einem wirklich danach zumute ist, aber erforderlich ist es nicht, weil die innere Einstellung für Gott (Jesus-Jehova) entscheidend ist. Dasselbe gilt für die folgenden zeremoniellen Handlungen.

    Knien beim Beten

    Biblische Beispiele zeigen, dass auch Knieen beim Beten und Gottesdienst schon alte Tradition haben: (1 Könige.08,54; 2 Chronik.06,13; Esra.09,05; Psalm.095,06; Jesaja.45,23; Daniel.06,11; Lukas.22,41; Apostelgeschichte.07,60; Apostelgeschichte.09,40; Apostelgeschichte.20,36; Apostelgeschichte.21,05; Epheser.03,14)

    Jesu Haltung zu Kniefall vor ihm (jl.ev09.213,09-17)

    Jesus heilte viele Kranke, befreite Besessene und half vielen Bedrängten aus verschiedensten Nöten. Dafür dankten sie ihm nicht nur mit Worten, sondern, der Sitte gemäß nicht selten durch Niederknien oder Niederfallen vor ihm oder durch Küssen seiner Füsse. Das waren alles Zeichen der Erniedrigung der eigenen Person, die zugleich Jesus erhöhen sollten. Wenn man bedenkt, dass in Jesus Gott Jehova selbst zur Erde kam, sind solche Demutsgesten an sich voll berechtigt. Die Reaktionen Jesu auf solche Demutsgesten sind daher umso bedeutsamer und bemerkenswerter:

    Jesus korrigierte diese Art des Dankes von bekehrten Verfolgern, die ihn auftragsgemäuss hätten töten sollen so: (jl.ev09.213,09) »Als Ich mit freundlicher Miene zu ihnen (zu bekehrten Verfolgern) trat, da legten alle ihre Hände kreuzweise über ihre Brust und ließen sich auf ihre Knie nieder.

    (jl.ev09.213,10) Ich aber richtete sogleich freundlichst diese Worte an sie: »Kinder und nun Freunde, richtet euch nur schnell vom Boden empor; denn Ich bin kein Götze und verlange keine äußere gebärdliche Verehrung! Ich habe in eure Herzen geschaut und habe sie als Mir nun ganz wohlgefällig befunden, und eines Weiteren bedarf Ich nicht.«

    (jl.ev09.213,11) Auf diese Meine Anrede erhoben sich alle schnell vom Boden und dankten Mir für die Rettung ihres Lebens und für die Gnade, Liebe und große Freundschaft, die ihnen hier anstatt einer wohlverdienten Strafe zuteil geworden sei; zugleich aber baten sie Mich auch um eine volle Vergebung der Sünde, die sie an Mir hätten begehen sollen.

    (jl.ev09.213,12) Und Ich sagte darauf zu ihnen: »Bleibet bei dem, was ihr euch vorgenommen habt; erkennet in Mir den alleinigen Herrn und Meister, und liebet Gott über alles tatsächlich dadurch, daß ihr eure Nächsten liebet gleich wie euch selbst und gerecht seid gegen jedermann, und es werden euch dadurch alle eure Sünden vergeben sein!

    (jl.ev09.213,13) So ihr aus eurem Antriebe jemandem ein Unrecht zugefügt habt, da macht es - wo das tunlich ist - wieder gut; und ist das irgend nicht mehr tunlich, so tuet andern Armen dafür Gutes, und ihr werdet euch dadurch Schätze sammeln fürs künftige Leben in Meinem ewigen Himmelreiche!

    (jl.ev09.213,14) Darin besteht ganz kurz Meine Lehre an euch Menschen und enthält Moses und alle Propheten. So ihr sie beachten werdet in der Tat, da werdet auch ihr Meine rechten Jünger sein, und Ich werde im Geiste der Macht Meiner Liebe in euren Herzen Wohnung nehmen, euch führen in alle Weisheit und euch geben das ewige Leben; denn Ich allein kann das tun, weil Ich das Licht, der Weg und das Leben Selbst bin!

    (jl.ev09.213,15) Ich bin das Licht der Liebe des Vaters in Mir; wie aber die Liebe das Leben Selbst ist, so ist auch das Licht dasselbe gleiche und eine Leben. Wer demnach an Mich glaubt, daß Ich vom Vater, der die Liebe ist, als ein rechter Sohn oder Licht allzeit ausgehe, der glaubt auch sicher an den ewigen, heiligen Vater, der Mich als ein rechtes und lebendiges Licht in diese Welt gesandt hat, auf daß alle, die an Mich glauben, in sich das ewige Leben haben.

    (jl.ev09.213,16) Glaubet demnach, daß Ich, als das Licht und Leben, also der wahrhaftigste Sohn des ewigen Vaters bin, durch den alles - der Himmel und diese Erde mit allem, was Himmel und Erde und die ganze Unendlichkeit enthält -, gemacht wurde, und lebet und tut allzeit nach Meiner Lehre, und liebet also Gott über alles und euren Nächsten wie euch selbst, und ihr habt dadurch das ewige Leben in euch, und so ihr auch dem Leibe nach einmal sterben werdet, so wird aber eure Seele dennoch im hellsten und vollsten Bewußtsein fortleben und ewig nimmerdar einen Tod sehen, fühlen und schmecken!

    (jl.ev09.213,17) So ihr dieses begriffen habt, da fasset auch in euren Herzen den unbeugsamen Vorsatz, nach diesen Meinen Worten tätig zu werden und zu bleiben!«

    Welche Art von Lob, Dank und Preis Jesus = Gott (Jesus-Jehova) am liebsten sind, wird hieraus klar erkennbar! Der feste Glaube an Jesu Gottheit, tatkräftige Liebe zum Mitmenschen und gute Werke sind ihm allezeit lieber als jede zeremonielle Handlung und äusserliche Dankesbezeigung! Auf solches Beiwerk legt er nicht den geringsten Wert.

    Gesicht auf der Erde

    Als Zeichen tiefster Selbsterniedrigung vor einem anderen Menschen bzw. vor Gott (Jesus-Jehova) gilt es, sich vor ihn in den Staub zu legen. Biblische Beispiele für Gebete in dieser Haltung gibt es einige: 4 Mose.20,06; 1 Könige.18,42; 2 Chronik.20,18; Matthäus.26,30)

    Weil auch Jesus solche Demutsgebärden ihm gegenüber immer wieder erlebte, nimmt er auch dazu klar Stellung.

    Jesu Haltung zum Niederfallen aufs Angesicht (jl.ev08.205,03-05)

    Jesus begründete Bittstellern, die vor ihm aufs Angesicht fielen, warum er dies nicht wolle:

    (jl.ev08.205,03) »Das ist von euch nun wohl alles gar löblich vor Mir; aber in solcher eurer Stellung kann Ich nicht reden mit euch. Erhebet euch als freie und vernünftig denkende Menschen und laßt beiseite eure übertriebene Ehrfurcht! Denn Ich bin nicht zu euch gekommen, um Mich einem Götzen gleich von den blinden Heiden anbeten und verehren zu lassen, sondern um euch Gott, den ihr vergessen habt und Seinen Willen von neuem kennen zu lehren und auf Erden zu errichten das Reich Gottes, das wahre Reich des ewigen Lebens, und zu zerstören die alten Fesseln und Kerker der Sünde, des Teufels, des Gerichtes und des Todes der Seelen. Und da will Ich, daß die Menschen vor Mir nicht in eitler Ehrfurcht den Würmern gleich kriechen, sondern als werden könnende und sollende Kinder Gottes frei, offen und aufrecht um Mich als wahre Freunde und Brüder sich sammeln, Mich hören und auch mit Mir reden sollen. Und so ihr Meinen Wunsch und Willen nun vernommen habt, da erhebet euch und redet frei und offen mit Mir!«

    (jl.ev08.205,04) Als die noch auf ihren Angesichtern liegenden dreißig das aus Meinem Munde vernommen hatten, da erhoben sie sich gemach vom Boden, waren aber dabei dennoch ordentlich schwindlig vor lauter Ehrfurcht, und es getraute sich keiner, Mich um etwas zu fragen oder zu bitten.

    (jl.ev08.205,05) Ich aber, solches wohl sehend, sagte zu ihnen: »Ja, ihr Freunde, wenn ihr euch nun Mir gegenüber stets so verhalten werdet, da werden wir miteinander keine großen Geschäfte zu machen imstande sein! Wer hat euch denn solch eine lächerliche und zwecklose Ehrfurcht vor Gott eingehaucht? Das habt ihr von den heidnischen Götzenpriestern gelernt! Gott aber verlangt von den Menschen wahrlich nicht mehr, als daß sie an Ihn als den einen, allein wahren und ewig lebendigen Gott glauben, Seinen Namen nicht eitel nennen oder gar lästern und Ihn also als den guten Vater erkennen und über alles lieben sollen und ihre Mitmenschen wie sich selbst. Alles, was darüber ist, ist ebenso vom übel, als was darunter ist! Darum leget nun eure übertriebene Ehrfurcht vor Mir nieder, und redet frei und offen mit Mir! Oder gefällt es euch, so ihr irgend sehet, daß die Eltern ihre Kinder also erziehen, daß diese in aller Ehrfurcht in einem fort vor ihnen, ihren Eltern nämlich, kriechen müssen?! Was wird aus solchen Kindern? Nichts als feige und am Ende dennoch selbst- und herrschsüchtige Kriecher, von denen kein Nebenmensch je etwas Gutes zu erwarten hat.«

    Unverkennbar sind Jesus = Gott (Jesus-Jehova) solche Menschen am liebsten, die ihn aus freiem Willen und aus vernunftvoller Einsicht anrufen, ihn um etwas bitten oder ihm ohne alles zeremonielle Geschnörkel danken. Er will nicht als Götze - d.h. als eitler, prunk-, rang- und herrschsüchtiger abgefallener Engel - angesehen oder behandelt werden, sondern als liebevoller, verständnisvoller, entgegenkommender Vater.

    Gebet im Stehen (1 Könige.08,22; Markus.11,25; Lukas.18,11)

    Biblische Beispiele finden sich auch für Gebete im Stehen: (1 Könige.08,22; Markus.11,25; lk.18,11)

    Gebet mit erhobenen Händen (ps.028,02; ps.063,05; ps.134,02; ps.141,02; ps.143,06; klgl.02,19; 1 Timotheus.02,08)

    Biblische Beispiele gibt es auch, die zeigen, dass Gebete mit erhobenen Händen geäussert wurden: (Psalm.028,02; ps.063,05; Psalm.134,02; Psalm.141,02; Psalm.143,06; Klagelieder.02,19; 1 Timotheus.02,08)

    Die erhobenen Hände signalisieren die Orientierung in die Höhe, also Richtung Himmel zu Gott. Wenn die innere Einstellung zu Gott (Jesus-Jehova) richtig ist, sind auch solche Gebärden völlig überflüssig.

    Beispiele für Gebetserhörungen


Vergleiche mit Allahs Anordnungen zum Gebet der Muslime

Wer obige Gebetsanleitungen Gottes (Jesus-Jehova) mit denen von Allah im Islam vergleicht, findet unschwer enorme Unterschiede:

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