Welche echten Geistesgaben bzw. Früchte des Geistes erwähnt die Bibel?

Von wem stammen sie, welchen Nutzen haben sie?


Inhaltsübersicht:


Welche Wirkungen und Eigenschaften werden dem 'Hl. Geist' zugeschrieben?

Wie angeführt, kann der ‚Hl. Geist' aus logischen und biblischen Gründen keinesfalls eine eigene göttliche Person sein. Wo wird in der Bibel zur Anbetung dessen, was aus 'Vater' und 'Sohn' ausgeht, aufgefordert?

Wie erwähnt, symbolisieren 'Vater', 'Sohn' und 'Hl. Geist' außer den drei Wesensteilen Geist, Seele und Körper auch die drei Ureigenschaften Liebe, Weisheit und Wille.

Was aus ihrem Zusammenwirken entsteht, soll a den Menschen nützlich oder erbaulich sein. (a 1.Kor.12,07; 1.Kor.14,26)

Nachfolgend sollen jene Wirkungen aufgezählt werden, die aus dem göttlichen Geiste Jesu unter dem Begriff des 'Hl. Geistes' zustande kommen. Die Aufzählung ist natürlich bei weitem nicht vollständig. Wenn man bedenkt, dass z.B. Energie und Kraft sich in vielfältigsten Formen äußern können, oder alle menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten nur Ebenbilder Gottes sind, dann ist klar, dass die biblisch genannten Kraftwirkungen oder Auswirkungen göttlicher Eigenschaften und Fähigkeiten nur einen Bruchteil aller möglichen aus dem göttl. Geiste stammenden Kräfte, Eigenschaften, Gaben und Fähigkeiten darstellen.

Stammen Kraft und Geistesgaben von Jesus oder dem 'Hl. Geist'?

Der von Gottes Geist in Jesus Christus ausgehende ‚Hl. Geist', genauer die aus Jesu Liebe, Weisheit und Wille hervorgehende Energie und Kraft erfüllt überall den Kosmos. Sie wirkt überall. Durch sie kann Gottes Geist allgegenwärtig sein und wirken. Durch Jesu Worte 'Es werde!' haben alle Werke und Wesen ihr volles Dasein erhalten. Gott selbst ist die höchste Form der Stärke, Macht und Kraft aus seinem unüberwindlichen Willen heraus.

Daher kann der Hl. Geist', d.h. Gottes Geist in Jesus selbst bzw. ein von ihm beauftragter Geist Gottes auch den Menschen a Kraft bzw. Stärke geben. (a Lk.04,14; Apg.01,08; Röm.15,19; 1.Kor.02,04; Eph.03,16)

Aus der 'geistigen a Kraft' bzw. Stärke und Macht Jesu Christi heraus geschehen b Zeichen und Wunder, gelingt die c Unterwerfung bzw. Vertreibung von Geistern und Dämonen d und Krankenheilung. (a Lk.24,49; Apg.01,08; b Mt.01,18; Mk.16,18; Apg.05,12; Apg.08,13; 2.Kor.12,12; Gal.03,05; c Lk.10,20; Lk.10,01; Mt.12,28; Mk.06,07; Mk.16,17; Apg.08,06 .07; d 1.Kor.12,09; Mk.16,17 .20; Joh.02,23; Joh.20,30; Apg.02,19 .22 u.v.a.)

Wer diese Kraftwirkungen vermitteln kann, braucht vor allem Demut (Bescheidenheit), damit sich keine Selbstgefälligkeit, Selbstherrlichkeit und Hochmut einschleichen. Er muss sich bewusst sein, dass Kraftwirkungen, Zeichen und Wunder nie sein eigenes Werk sind und auch nicht dazu dienen sollen, Neugier und Sensationslust zu befriedigen oder die Menschen für eine Lehre zu öffnen.

Jesu Wunder bestätigten in der Regel nachträglich seine Lehre bzw. waren Lohn für den vorher angenommenen Glauben. a Jesus wollte nicht, daß seine Zeichen und Wunder der Propaganda dienten, um Menschenmassen anzulocken. (a Mt.08,04; Mk.01,41-44; Lk.05,13-14; Mk.05,19-20)

Hand nach rechts Warum hat Jesus nie Menschen, mit denen er redete, beim Gebet oder bei einer Handauflegung spektakulär nach hinten umfallen lassen ('Umfallen im Hl. Geiste'), wie dies in 'Hl. Geist'-orientierten Gruppen allmählich zum Werbe-Kennzeichen irregeführter und irreführender Prediger zu werden scheint?

Wer durch Zeichen und Kraftwirkungen (z.B. 'Umfallen durch die Kraft des Hl. Geistes') einen Gottesdienstraum mit Hörerinnen füllen oder seine Gemeinde zum Wachsen bringen möchte, baut auf Sand, denn sobald der anfängliche Effekt des Staunens durch Gewöhnung dahin ist, zeigt sich meist, dass Glaubensannahme ohne Zeichen längerfristig und besser hält! Die Wirkung von Zeichen verblasst in der Regel bald und dann vernichten zunehmende Zweifel meist recht rasch die notreifen Früchte des Glaubens, der dann weniger durch die überzeugende Lehre, als aufgrund von Zeichen angenommen wird! (s. mehr dazu)

Wie gelangen göttliche geistige Kräfte und Eigenschaften in Menschen?

Wo in christlichen Kreisen eine starke Ausrichtung auf den ‚Hl. Geist' festzustellen ist, wird relativ oft eine Schriftauslegung benutzt, die möglichst wortgetreu dem Bibeltext folgt, egal, ob der geistige Sinn dahinter verstanden wird oder nicht. Wer aber die Entsprechungssprache der Bibel nicht berücksichtigt, vermittelt damit nicht selten den Hörern unwissentlich sogar heidnisch-magische Vorstellungen, die für den Sprachgebrauch, Denken und Handeln in jenen vergangenen Zeiten typisch und vertraut waren.

Was vor 2000 Jahren noch verständlich war und richtig interpretiert worden sein mag, kann heute bei wörtlicher Umsetzung leicht zu magischen Vorstellungen und Handlungen führen. Solche magische Vorstellungen zeigen sich z.B. im Vokabular solcher Kreise, wenn sie beschreiben, wie der Geist Gottes, wie Engel bzw. geistige Kräfte und Einflüsse zu einem Menschen gelangen:

Wenn geistige Kraftwirkungen und Gaben in Menschen gelangen, geschieht dies von Geist zu Geist. Dies ist unsichtbar und daher bestenfalls in bildhafter Entsprechung darzustellen. Das geschieht in der Bibel mit folgenden bildhaften Beschreibungen:

Der 'Hl. Geist' (bzw. seine Wirkungen) werde a 'ausgegossen', komme b 'über einen Menschen', c 'falle auf einen Menschen'; d 'fahre herab'; e 'werde auf ihn gelegt'. (a Jes.32,15; Hes.39,29; Joel.03,01; Apg.02,17; b Jes.61,01; Lk.01,35; Apg.19,06; c Hes.11,05; Apg.10,44; d Mt.03,16; Mk.01,10; Lk.03,22; Joh.01,32 f.; e Mt.12,18)

Solche konkret-bildhaften Vorstellungen entstammen einem Denken in Bildern und Entsprechungen, das in der Zeit der Abfassung dieser Schriften die allgemeine Ausdrucksweise prägte.

Seitdem wir mehr über energetische, elektrische und elektronische Kräfte und Energien und ihre Wirkweisen kennen, würden wir es heute wohl eher so ausdrücken: Die göttliche Energie und Kraft durchdringt den Geist oder fließt in die Seele oder den Körper eines Menschen ein, um dort zu wirken. Dasselbe gilt für die Übertragung von geistigen oder seelischen Eigenschaften.

Sofern Kräfte durch Gott, Engel (oder auch Satan und Dämonen) vermittelt werden, übertragen sie diese Kräfte entweder durch Schwingungen aus der Ferne oder durch persönliche Anwesenheit (Besetzung, Besessenheit), von außen oder innen.

Bieten geistige Gaben Hilfen im Alltag?

Aus dem Geiste Gottes können Menschen, die 'Gott-Vater', Jesus Christus oder 'im Namen Jesu den Vater' bitten, Hilfen in verschiedenster Form für sich bzw. ihren Geist bekommen.

Als solche geistigen Hilfen im Alltag werden vielfältige Einsatzbereiche angeführt, z.B. a Trost; b Anregung, Antrieb, Motivation; c Entscheidungshilfe; d Lenkung der Menschen; e Kontaktherstellung; f Stärkung bei Schwäche; Ruhe herstellen; g Rat, Zuversicht etc. (a Joh.16,07; Joh.14,16 .26; b Lk.02,27; Röm.08,14; c Apg.13,02; Apg.16,6; d Apg.10,19f.; e Jes.34,16; Jes.44,03; f Röm.08,26; gJes.11,02)

Es wird also auch hier erkennbar, dass durch den Geist Gottes in Jesus bei allem, um was Menschen im Rahmen der göttlichen Ordnung bitten, Hilfe möglich, bzw. sicher zu erwarten ist. Es bedarf keiner weiteren (angeblich) göttlichen Person ('Hl. Geist') dazu.

Wenn man begriffen hat, dass der Geist Jesu Christi aus den Ureigenschaften Liebe, Weisheit und Willen alles schafft und erhält, ist es selbstverständlich, dass auf entsprechende Bitte hin von Jesus auch Hilfe in jedem Alltagsproblem gewährt werden kann.

Bieten geistige Gaben Hilfen im Glaubensleben?

Aus dem Geist Gottes (nicht von einer nicht existierenden göttl. Person 'Hl. Geist'!) erhalten Menschen vor allem in geistigen Fragen und Anliegen Hilfe. Wenn sie Jesus oder Gottes Geist im Namen Jesu darum bitten, erfahren sie lt. Bibel geistige Hilfen im Glaubensleben: z.B. a aufzeigen von Sünden, b Hilfe beim Gebet; c Hinführung zur Wahrheit; Verstehen und Erkennen der Wahrheit; d Zeugnis für Wahrheit; e Zeugnis für Christus als Gott; f Hoffnung durch Stärkung etc. (a Joh.16,07 f; b Röm.08,26; Sach.12,10; c Joh.16,13; Joh.14,17; .15 .26; 1.Joh.04,06; d Röm.08,16; 1.Joh.05,16; Apg.20,23; e Joh.15,26; Joh.16,14; f; Röm.15,13)

Alle geistigen Betätigungen, z.B. a Bitten und Flehen, ja im Grunde alle Arten von b Gottesdienst bzw. der Kontaktaufnahme ins Jenseits können nur aus dem Geist des Menschen heraus zum Geist Gottes bzw. zum Geist anderer jenseitiger Wesen gelangen. Die Verständigung muss immer auf geistiger Ebene erfolgen. (a Eph.06,18; b Phil.03,03)

Auch hierfür gilt wiederum, dass Hilfe durch Jesus eine entsprechende Bitte des Menschen voraussetzt. [mehr über rechtes Beten]

Öffnen geistige Gaben für Infos und Einflüsse aus Geistesebenen?

Aus dem Geiste Gottes können Menschen, die 'Gott-Vater', Jesus Christus oder 'im Namen Jesu den Vater' bitten, Hilfen in verschiedenster Form für sich bzw. ihren Geist bekommen, um mit Gott, Engeln oder Geistwesen in Kontakt treten und unmittelbar mit ihnen kommunizieren zu können. Dies ermöglicht den kontaktierten Geistwesen, indirekt oder auch direkt auf die Menschen einzuwirken, sich hörbar oder sichtbar zu machen.

Als Beispiele für solche Gaben nennt die Bibel z.B. die geistigen Gaben der a Erkenntnis, b Verzückung, d.h. Trancezustand, Visionen und Träume; c inspirierte Unterweisung; Weissagen, Prophetie, Zungenrede und ihre Auslegung, sowie Geisterunterscheidung. (a 2.Kor.11,06; 1.Kor.03,10; b 4.Mos.11,25; 1.Sam.10,10; 1.Sam.19,20; Apg.19,06; c Neh.09,20; Lk.02,26; Lk.12,12; Joh.14,26; 1.Kor.02,13; 1.Joh.02,27)

Sofern diese geistigen Gaben aus dem Geiste Gottes stammen (nicht jedoch von einer nicht existierenden göttl. Person namens 'Hl. Geist!!), sind es vor allem solche Eigenschaften oder Fähigkeiten, die mit der Weisheit Gottes in Verbindung bringen. Die göttliche Weisheit führt dann auch die an Jesus Glaubenden durch die Geistesgaben in die Weisheit ein.

Bei diesen Gaben sollte immer beachtet werden, dass sie situationsbezogene Leihgaben sind, d.h. in der Regel nur bei Bedarf verliehen werden. Außerhalb dieser Situationen stehen sie in der Regel nicht zur Verfügung. Daher sollte im Bedarfsfalle immer neu um Hilfe in der jeweiligen Situation gebeten werden.

Hand nach rechts Solche Einwirkungen aus dem Geiste Gottes müssen sorgfältig abgegrenzt werden von Einwirkungen ('Zeichen und Wunder') aus der niederen oder höllischen Geisterwelt.

Wer z.B. aus Gottes Geist stammende Kraft nicht als Willensauswirkung Gottes ansieht, sondern diese Eigenschaft vergottet, indem er eine eigenständige göttliche Person darin sieht, anruft, verehrt oder anbetet, macht aus einer Eigenschaft einen Götzen, d.h. er betreibt Abgötterei durch Götzentum. Aus der Personifizierung göttl. Eigenschaften, Fähigkeiten oder Aufgaben bildeten sich schließlich die Heiden ihre vielen Götter. Zwar existieren diese Götter als Fantasiepersonen nicht, aber diese irrige Personifizierung von Eigenschaften ermöglicht es Satan und Dämonen, sich als die angebliche Gottheit zu präsentieren, und aufs Denken, Wollen und Handeln der 'Götzendiener' einzuwirken, sie umsessen und besessen zu machen.

Wer daher solche geistigen Gaben erhält, sollte auch die Regeln kennen, die dann einzuhalten sind, wenn man keinen Schaden aus der Kommunikation mit Wesen aus der geistigen Welt nehmen und Nutzen daraus erfahren will.

Hand nach rechts Solche Gaben des Kontaktes in die geistige Welt sind z.B. nicht dazu da, die Gottesdiensträume mit Massen von neugierigen Menschen zu füllen, 'interessante' Einsichten und Erlebnisse zu vermitteln und spektakuläre Werbung (scheinbar) für Jesus zu machen! (s. Beispiel) Schließlich untersagte Jesus, der alle geistigen Gaben in aller Fülle besaß, in der Regel, davon zu erzählen. Er wollte damit sicher nicht nur Ärger mit den buchstabengetreuen Schriftgelehrten und Pharisäern vermeiden, sondern auch Vorbild geben, wie man mit übernatürlichen Gaben umzugehen habe!

Es ist sicher besser, sich an Jesu Vorbild zu halten, und mit ruhiger Stimme, ohne Pathos und Theatralik zu predigen wie es Jesaias für Jesu Verhalten vorhersagte: a "Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen!" (a Jes.42,02)

Wahre Christen haben es nicht nötig, marktschreierisch mit der Wahrheit zu hausieren, denn sie sollen die Perlen nicht vor die Säue werfen!

Zusammenfassung: Was sind Wirkungen bzw. Früchte des 'Hl. Geistes' = göttl. Willens und Kraft?

Zusammenfassung:

Durch Gottes Geist und Seele = Jesus direkt oder durch von ihm beauftragte Engel erfolgen Hilfen für die Menschen in verschiedensten Formen, z.B.:
  • Verleihung von geistiger Kraft bzw. Stärke, Macht, z.B. zu Krankenheilung, Zeichen und Wundern, zur Vertreibung von Geistern und Dämonen.

  • Verleihung von geistigen Gaben und Fähigkeiten zum Kontakt mit der geistigen Welt: z.B. Verzückung, d.h. Trancezustand, Visionen und Träume; inspirierte Unterweisung; Weissagen, Prophetie, Zungenrede und ihre Auslegung, Geisterunterscheidung.

  • Unterstützung beim Aufbau und der Vervollkommnung von Eigenschaften z.B. Liebe, Weisheit, Stärke, Ordnung, Ernst, Geduld, Barmherzigkeit, Freude, Friede, Güte, Glaube, Sanftheit, Keuschheit etc.

  • Hilfen in geistig-religiösen Belangen z.B. in: Sünden aufzeigen, Hilfe beim Gebet; Hinführung zur Wahrheit; Verstehen und Erkennen der Wahrheit; Zeugnis für Wahrheit; Zeugnis für Christus als Gott; Hoffnung durch Stärkung.

  • Alltagshilfen aus dem Jenseits, z.B.: Trost, Zuversicht, Hoffnung, Ruhe und Rat geben; Hilfe und Führung bei schwierigen Entscheidungen; Heilung von seelischen Verletzungen, emotionalen Schocks und schmerzenden Erinnerungen; Steigerung des Antriebes und der Motivation; Hilfen bei Kontaktproblemen; Stärkung bei seelischen und organischen Schwächen etc.

Voraussetzungen für die Gewährung dieser und sonstiger Hilfen aus der göttlichen Geisteswelt ist ein Leben nach den göttlichen Geboten einerseits, die Bitte in einem Anliegen, das der göttlichen Ordnung entsprechen muss, andererseits.


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