'Dreifaltigkeit' und 'Dreieinheit' in Gottes Ureigenschaften Liebe, Weisheit, Kraft


Inhaltsübersicht:


Entsprechen 'Vater', 'Sohn' und 'Hl. Geist' drei Ureigenschaften Gottes?

'Vater', 'Sohn' und Hl. Geist' entsprechen auch 3 Ureigenschaften Gottes, nicht nur seinen Wesensteilen.

Die Begriffskombination 'Vater' und 'Sohn' entspricht meist den inneren geistigen und seelischen sowie dem äußeren Wesensteil der Gottheit in der Person Jesus. [mehr dazu]

Wo die Begriffe 'Vater', 'Sohn' und Hl. Geist' zusammen oder gar nur 'der Hl. Geist' erwähnt wird, entspricht dies meist einem Zusammenwirken von Kraftauswirkungen, Eigenschaften oder Fähigkeiten Gottes.

Zum besseren Verständnis folgen einige psychologische Ausführungen über geistige Eigenschaften und Fähigkeiten und ihre Abhängigkeit voneinander bzw. ihr Zusammenwirken.

Wirken drei Grundeigenschaften bei jeder Handlung und jedem Werk zusammen?

Es lässt sich an allen Werken und Wirkungen gleichermaßen beweisen, dass für jede Handlung (von Gott und Menschen) das Zusammenwirken von drei Grundeigenschaften eine absolute Voraussetzung sind: (Vor)Liebe, Weisheit und Wille (Kraft, Energie).

Praktisch jede Handlung durchläuft einen mehrstufigen Prozeß:

  • 1. Stufe: ('Vater' als Liebe-Entsprechung) Ausgang jeder äußerlich sichtbaren Handlung oder eines hörbaren Wortes ist normalerweise irgend ein körperlicher Trieb, ein seelisches Bedürfnis, ein Wunsch bzw. eine geistige Vorliebe. Sobald dieses Bedürfnis - wie der brennende Kerzendocht - zu einem brennenden Verlangen (z.B. ein Haus zu haben oder eine Rede zu halten) wird, entsteht aus diesem Bedürfnis bzw. dieser Vorliebe die

  • 2. Stufe ('Sohn' als Weisheit-Entsprechung) Aus einem Bedürfnis, einer Vorliebe oder einem Gedanken entsteht als nächstes eine Idee bzw. ein Plan, wie das Bedürfnis zu befriedigen ist. (= 'Sohn der Vorliebe'). Jeder Gedanke und jede Idee befinden sich normalerweise noch verborgen im Inneren, im Geiste des Menschen.

  • 3. Stufen (‚Hl. Geist' als Kraft-Entsprechung) Erst wenn zu einer Vorliebe einerseits und einer Erkenntnis, Idee oder Weisheit andererseits als dritte Stufe noch der Wille bzw. Energie dazukommt, entfaltet sich daraus eine zielgerichtete Kraft oder Macht. Dann erst können die eigentliche Absicht und das Ziel verwirklicht werden. So entsteht z.B. aus dem Bedürfnis nach einem Haus (='Vater') ein zunächst noch rein gedanklicher Plan (='Sohn'); sofern aber nicht ein ausreichend starker Wille bzw. genügend Kraft oder Vermögen hinzukommen, kann das Bedürfnis nicht materiell verwirklicht werden. Gleiches gilt für Gedanke, Wort und Wille: Aus dem Wunsch, z.B. zu reden ('Vater') und den daraus resultierenden mehr oder weniger weisen Gedanken, Ideen, Klugheit, Inspiration, Geistesgegenwart und ihrer Ordnung bzw. Gliederung ('Sohn') wird letztlich erst durch ausreichenden Willenseinsatz, Kraft, Mut, etc. eine hörbare und sinnvolle Rede. ('Geistesprodukt')

Diese drei Vorstufen laufen zunächst immer im Geiste bzw. bedürfnis- und gefühlsmäßig in der Seele des Menschen ab. Was auf der geistigen oder seelischen Stufe vorbereitet wird, ist äußerlich noch unsichtbar und unhörbar. Erst wenn nach dem Willenseinsatz die entsprechenden Wirkungen bzw. Ergebnisse äußerlich-materiell zutage treten, sind sie hörbar, sichtbar, greifbar oder messbar.

Die drei Stufen: Bedürfnis + gedankliche Vorwegnahme des Ziels + Einsatz von Willen und Kraft sind bei jeder äußerlich erkennbaren Tat oder hörbaren Worten die unerlässlichen Vorstufen und Bestandteile. Es kann auf alles übertragen werden und gilt für alles.

Die dritte Stufe ist also gesetzmäßig immer mit Wille bzw. Kraft und Macht gekoppelt. Ohne die beiden vorhergehenden Stadien, Stufen, Leistungen oder Eigenschaften könnte auch aus der geistigen und seelischen Ebene nichts in die materielle Ebene übertragen werden. Erst auf der materiellen Ebene sehen, hören, ertasten oder messen wir die Resultate.

Welche Grundeigenschaften besitzen Gott und Menschen?

Materielle Gesetze haben in der Regel ihren Ausgang in vergleichbaren geistigen Gesetzen. Wenn für jedes materielle Werk die o.a. Grundeigenschaften Liebe, Weisheit und Willen erforderlich sind, müssen sie ihren Ausgang in entsprechenden Grundeigenschaften in Gott und ebenfalls im menschl. Ebenbild haben. Um das aufzuzeigen, führe ich entsprechende biblische Hinweise an:

Sind Liebe, Weisheit und Wille drei Ureigenschaften Gottes?

Die göttl. Grundeigenschaften Liebe, Weisheit und Willen werden auch in der Bibel als bedeutende Eigenschaften Gottes erwähnt, wenngleich nicht speziell in der o.g. Reihenfolge: Aus a Liebe, b Weisheit, c Wille (=Kraft, Stärke und Macht) erschuf Gott alles. (a 1. Joh.04,08 .16; 1.Kor.13,13; 2.Thess.03,05; b Spr.03,19; Dan.02,20; Lk.11,49; Eph.03,10; Kol.02,03 c Jes.11,02; Dan.02,20; Ps.43,02; Offb.05,12)

Ist Liebe die wichtigste Ureigenschaft Gottes?

Unter allen Eigenschaften Gottes ist die Liebe schon ewig vorhanden. Sie ist der Urgrund und die eigentliche Ursubstanz aller Dinge. Diese Eigenschaft und Ursubstanz erfüllt und durchströmt die ganze ewige Unendlichkeit. Aus ihr geht letztlich bis heute alles Gute und Wahre hervor.

Unter allen Eigenschaften ist sie symbolisch gesprochen daher der 'Vater'.

Gottes Liebe zur Schöpfung und den Menschen zeigt sich u.a. darin, dass er überhaupt alles erschaffen hat, es erhält, beschützt und sich entwickeln lässt.

Die Liebe der Menschen zu Gott zeigt sich darin, dass sie nur ihn (= Jesus) - nicht andere Geistwesen, sich selbst oder gar die Materie - als höchstes Wesen anerkennen, ihn als Vater/Mutter verehren und anbeten und dass sie a seine Gebote einhalten. Das ist vereinfacht gesagt, mit dem Gebot gemeint: b "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben!" (a 2.Mos.20,06; 5.Mos.05,10; 5.Mos.07,09; b 5. Mos.06,05; 5.Mos.10,12; 5.Mos.11,01 .13; 5.Mos.19,09; Mt.22,37; Mk.12,30 .33)

Liebe bei den Menschen zeigt sich in vielfältigen Formen. Triebe, Bedürfnisse, Sehnen, Vorlieben etc. sind alles Varianten der Liebe. Sie können auf materieller, seelischer und geistiger Ebene vorliegen.

Liebe beim Menschen betrifft zunächst die lebens- und arterhaltende Liebe zu sich selbst. Dazu zählen z.B. die Urbedürfnisse: zu leben, Nahrung zu haben und zu sammeln; Wärme, Sauerstoff und Licht zu erhalten; die Sinne anzuregen, zu spielen und tätig zu sein; in Gleichwertigkeit und Harmonie leben zu können; Abwechslung zu finden; frei, selbstbestimmt und eigenständig entscheiden und handeln zu können; Schönes zu erleben; die Zeit angenehm, interessant und sinnvoll zu gestalten; Sicherheit, Gewissheit, Geborgenheit zu haben; Gefühle erleben und ausdrücken zu dürfen; Freude, Befriedigung, Behagen, Wonne, Wohlgefallen, Frohsinn, Glücksgefühl, Beglückung, Spaß, Heiterkeit, Lebensfreude und Elan zu haben bzw. zu empfinden.

Weil diese und ähnliche Grundbedürfnisse zum Leben und zur Entfaltung einer gesunden Persönlichkeit gehören, müssen sie in der Regel zunächst bei einem Menschen einigermaßen befriedigt sein. Im angemessenen Rahmen ist diese Selbstliebe lebens- und arterhaltend und entspricht im rechten Maße der göttlichen Ordnung.

Viele bzw. die meisten Bedürfnisse kann der Mensch aber nur im Zusammensein und Zusammenwirken mit anderen Menschen oder seiner Umwelt befriedigen, z.B. die sozialen Bedürfnisse nach Nähe, Kontakt, Intimität; Hautkontakt, Streicheln, Schmusen; Sexualität; Liebe, Zuneigung, Herzenswärme, Herzlichkeit, Fürsorge; Einvernehmen, Einigkeit, Harmonie, Einmütigkeit, Gleichklang, Übereinstimmung, Eintracht, Brüderlichkeit, Harmonie; Wertschätzung, Ansehen, Bedeutung, Geltung, Prestige, Gefallen; Lob, Belobung, Lohn, Anerkennung, Auszeichnung, Beifall, Ehrung; Beachtung, Aufmerksamkeit, Interesse; Achtung, Respekt, Autorität etc.

Die Befriedigung dieser und ähnlicher Bedürfnisse funktioniert in der Regel aber nicht lange einseitig, sondern es muss ein stetes, einigermaßen ausgeglichenes Geben und Nehmen sein. Selbstliebe und Nächstenliebe müssen daher ausgewogen sein. Daher lautet das wichtigste zwischenmenschliche Gebot bzw. die goldene Regel im Miteinander: a "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" bzw. behandle den Anderen so, wie du vernünftigerweise selbst behandelt sein möchtest!" (a 3. Mos.19,18; 3. Mos.19,34; Mt.19,19; Gal.05,14)

Folge der liebevollen Beziehung zu Gott und den Mitmenschen bzw. Früchte dieser ‚goldenen Regel' sind zugleich a Früchte des Geistes Gottes: a Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Treue, Sanftmut, Bescheidenheit, Enthaltsamkeit (a Gal.05,23), aber auch Frohsinn, Vitalität, Ausgewogenheit, Gleichheit, Gleichwertigkeit, Gerechtigkeit, Toleranz, Duldsamkeit, Großmut; Bereitschaft zu dienen, zur Verfügung zu stehen, zu helfen, zu unterstützen, zu fördern, zu retten, Nutzen zu bringen etc.

Wenn man diese Zusammenhänge und ihre Früchte erkennt, ist klar, warum Liebe nicht nur die Basis aller weiteren Eigenschaften, sondern auch die wichtigste aller Eigenschaften bei Gott und den Menschen ist.

  • Gott schuf nicht nur aus Liebe heraus alles, sondern er ist wegen seiner vielfältigen Formen von Liebesbeweisen geradezu die personifizierte Liebe: a "Gott ist die Liebe". Sie b ist mit Abstand die wichtigste und daher größte Eigenschaft, größer als z.B. Glaube und Hoffnung.

  • Wir sollen unsere c Herzen mit Jesu Hilfe daher auch auf die Liebe Gottes ausrichten und sie d mehr als alles andere für uns erstreben. (a 1. Joh.04,08; 1. Joh.04,16; 2.Kor.13,11; b 1. Kor.13,13; c 2. Thess.03,05; 1.Kor.14,01; d Kol.03,14; 1.Tim.06,11; 2.Tim.02,22)

  • Im Gebot, Gott und die Mitmenschen zu lieben, ist a jedes weitere Gebot bereits mitenthalten. (a 1.Tim.01,05, Gal. 05,14)

  • Die wichtigste a Frucht bzw. Gabe des Geistes Gottes ist daher auch im Menschen die Liebe. Die Liebe im Menschen ist eine b Mitgift Gottes aus seiner eigenen Liebe. (a Gal.05,22; 2.Tim.01,17; b 1.Joh.04,07)

  • a Liebe deckt eine Menge Sünden zu, d.h. wer viel liebt, dem werden auch viele Sünden verziehen. (a 1.Petr.04,08)

  • Die a Liebe Gottes ist in b aller Fülle auch in Jesus Christus. (a Röm.08,39; b Kol.02,09)

  • Wer in der a Liebe verharrt, bleibt in Gott und Gott in ihm. Er lebt dann jene Basiseigenschaft Gottes, die es Gott erlaubt, den innigsten Kontakt zu ihm herzustellen und die größte Hilfe zu geben. (a 1.Joh.04,01)

  • Wo die Liebe zu so engem Kontakt mit Gottes Liebe führt, a vertreibt sie alle Furcht. (a 1.Joh.04,18)

Wer die Liebe zu Gott und den Mitmenschen ausübt, tut sich damit selbst am meisten Gutes, denn sie stellt den besten Therapiefaktor bei organischen, seelischen und geistigen Krankheiten dar!

Liebe bzw. Triebe, Bedürfnisse und Wünsche sind Antriebsmotor (= 'Vater') für praktisch jedes Handeln.

Allerdings benötigt die Liebe zur Ausführung die Mitwirkung weiterer Eigenschaften. Bedürfnisse können erst dann befriedigt werden, wenn weitere Eigenschaften dazu eingesetzt werden.

Liebe zu Gott, zu den Mitmenschen oder zu sich ist der ‚Vater' weiterer Eigenschaften, zunächst der 'Weisheit'.

Erwächst die Weisheit aus der Liebe?

Nachdem Gott oder ein Mensch etwas als Bedürfnis registriert und erkannt haben, folgen natürlich erst einmal Überlegungen, wie ein Bedürfnis, ein Wunsch, oder eine Vorliebe befriedigt werden können. Aus der Liebe zu etwas bzw. aus den Bedürfnissen entwickeln sich eine Reihe von Untereigenschaften der Weisheit, wie z.B. Wissensdrang, Wissen, Selbsterkenntnis, Erkenntnis, Einsicht, Verständnis, Vernunft, Intelligenz, Klugheit, Kreativität, Fantasie, Intuition, Erleuchtung, Wahrheit, Klarheit im Denken etc. Sofern diese verschiedenen Eigenschaften eine hohe und wohlausgewogene Mischung aufweisen und zum rechten Zeitpunkt, am rechten Ort und in rechter Dosierung eingesetzt werden, bezeichnen wir die Summe dieser Eigenschaften mit dem Oberbegriff 'Weisheit'.

Auf die a Vielfältigkeit der 'Weisheit' Gottes weist Paulus hin. Da wir Menschen Gottes Ebenbild sind, ist diese Eigenschaft auch bei Menschen aus vielen Einzelaspekten zusammengesetzt. (a Eph.03,10)

Auf die überragende Rolle der 'Weisheit' bei der Schöpfung eines jeden Werkes weist die Bibel eigens hin: a "Der Herr hat die Erde durch Weisheit gegründet und nach seiner Einsicht die Himmel bereitet." (a Spr.03,19)

Weisheit als wichtige Eigenschaft Gottes a wird in der Bibel häufig erwähnt (a Spr.03,19; Dan.02,20; Lk.11,49; Eph.03,10; Kol.02,03)

Jesus verkörpert als 'Sohn' in besonderem Maße diese zweite Ureigenschaft Gottes, wie schon Jesaias vorhersagte: a "Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates, ... der Geist der Erkenntnis." (a Jes.11,02)

In Jesu Worten und Lehren manifestierte sich diese göttl. Weisheit überdeutlich.

Auch den Menschen wird Weisheit als geistige Gabe von Gott gegeben: a "Er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand". (a Dan.02,21)

Die erwähnten Weisheitseigenschaften erwachsen aus einem Bedürfnis, einer Vorliebe, eben aus der 'Liebe' und sind daher auch Früchte der Liebe. Weil Liebe der 'Vater' der Weisheit ist, entspricht die Weisheit dem ‚Sohn' der Liebe.

Erwächst Willenskraft aus Liebe und Weisheit?

Damit etwas realisiert werden kann, ist als nächste Eigenschaft der Wille bzw. die Willenskraft unumgänglich.

Solange ein Bedürfnis oder eine Vorliebe nur zu Ideen, Plänen und Strategien führt, aber keine Kraft, Energie und Vermögen die Ausführung ermöglichen, kommt kein Werk zustande. Es bleibt bei 'Luftschlössern'.

Was nützt es, wenn man Hunger oder Durst hat und nun zwar plant, etwas zu essen oder zu trinken, dann aber doch der Wille oder die Kraft fehlt, an die Essens- und Trinkvorräte zu gehen oder einen Bissen oder Schluck in den Mund zu nehmen?!

Gott wird (Willen)Stärke als dritte Grundeigenschaft zugeschrieben: a "Ihm gehören Weisheit und Stärke".(a Dan.02,20)

Prophet Jesaias kündigte für Jesus an: a "Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes,... der Geist der Stärke." (a Jes.11,02)

Beachtenswert ist an diesen Zitaten die Kombination und Abfolge der zweiten und dritten Grundeigenschaften Gottes!

Hand nach rechts Wenn man nun den Willen bzw. die Willenskraft und Willensmacht als dritte Ureigenschaft bei Gott und Mensch erkennt, dann ist auch ein weiteres Rätsel der ‚Dreifaltigkeit' auf einmal zwanglos und logisch zu klären und auch das nicänische Glaubensbekenntnis wird dann verständlicher. Dort heißt es, wie schon erwähnt:

"Wir glauben an den Hl. Geist,... der aus dem Vater und Sohn hervorgeht."

Wie schon erläutert, geht aus der Liebe (= 'Vater') als nächste Eigenschaft die Weisheit ('Sohn') hervor. Der Wille als die dritte Ureigenschaft geht also "aus dem Vater und Sohn" hervor. Der 'Wille' als dritte göttliche Ureigenschaft entspricht also dem Begriff 'Hl. Geist'.

Unter 'Hl. Geist' ist folglich entsprechungsmäßig der göttliche Wille als dritte Ureigenschaft Gottes (= eines Menschen) zu verstehen – keinesfalls eine eigene, 3. göttliche Person!

Die Eigenschaft ‚Wille' ist zwar ein Bestandteil des Geistes Gottes (oder eines Menschen), im Falle Gottes eben eine Eigenschaft, die sich durch Jesus als Mensch oder auch im Jenseits durch ihn äußert.

Der 'Hl. Geist' als Eigenschaft oder Kraftwirkung geht also im Falle Gottes als Wirkung aus dem 'Vater' (= Liebe), 'Sohn' (= Weisheit) hervor. Der 'Hl. Geist' ist also der aus Gottes Liebe und Weisheit hervorgehende Wille.

Jesus: "Was Ich dem Vater vortrage in Meinem Herzen, das tut Er; und was da will der Sohn, das will auch der Vater in Ewigkeit gleichfort, und es ist da nie ein Unterschied zwischen dem Willen des Vaters und dem Willen des Sohnes! Denn glaubet es Mir: Vater und Sohn sind nicht zwei, sondern in allem vollkommen eins!« (jl.ev01.230,09}

Unter dem 'Hl. Geist' ist also die Wirkungseinheit aus Liebe, Weisheit und Wille Gottes zu verstehen. Die Wirkungen des 'Hl. Geistes' sind sozusagen ein Kombinationsprodukt aus Liebe, Weisheit und Willenskraft.

In Jesus verkörpern sich alle drei Eigenschaften Liebe, Weisheit und Willenskraft Gottes nach außen hin. Jesus stellt sie in Person nach außen hin dar und lebte sie vor. Daher schreibt Johannes zurecht, Jesus a "ist würdig, zu nehmen Kraft, und Reichtum (an allen Eigenschaften, Fähigkeiten und Gaben Gottes) und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob", wie sie nur Gott zustehen. (a Off.05,12)

Auch a beim Menschen stammt die Stärke allein von Gott (= Jesus). (a Ps.43,02)

Welche weiteren Grundeigenschaften hat Gott?

Die Bibel nennt noch viele andere positive Eigenschaften Gottes, die alle zugleich Bestandteile des Geistes bei Engeln und Menschen sind. Im Grunde zählen alle denkbaren pos. Eigenschaften dazu.

So lassen sich beispielsweise als weitere wichtige Grundeigenschaften bei Gott und allen Menschen ableiten: a Ordnung, b Ernsthaftigkeit, c Geduld, d Barmherzigkeit, Sanftmut. (a Hiob.38,33; Ps.89,32; Jer.33,25; Röm.13,02; b Röm.11,22; Ps.145,18; Jak.05,16; c 2.Thess.03,05; Röm.15,05; Röm.02,04; Röm.03,25; Offb.01,09; d 2.Kor.01,03; Eph.02,04; Dan.09,09; Dan.09,18; 4.Mos.14,18 f.; 2.Sam.26,14; 1.Chr.21,13; 2.Chr.05,13; Esra.03,11; Ps.156)

Auch diese Eigenschaften Gottes sind ähnlich wie Liebe, Weisheit und Wille solche Grundeigenschaften und Stadien, die nötig sind, um etwas Erschaffenes zu erhalten, zur Reife und Vollendung zu bringen und es gegebenenfalls zu verändern oder zu zerstören. Daher wirken auch diese Grundeigenschaften überall und finden sich auch in Gott, in allen Engeln, Geistern und Menschen als Eigenschaften wieder.

Bei geschaffenen Wesen finden sich die göttlichen Eigenschaften und Fähigkeiten allerdings bei weitem nicht so vollkommen und harmonisch ausgeprägt wie bei Gott.

Auch darin zeigt sich, dass Gott, Engel, Dämonen als gefallene Engel, Geister der Verstorbenen und wir Menschen von unseren geistigen Eigenschaften her Ebenbilder Gottes sind, sowohl in den Wesensteilen, den Eigenschaften als auch bezüglich der menschlichen Gestalt.

Als Sitz aller dieser Eigenschaften wird der Geist Gottes bzw. der geistige Wesensteil bei Engeln, Geistern oder Menschen angegeben.

Manchmal werden die geistigen Eigenschaften als Ursache, manchmal als Frucht bezeichnet. Das ist verständlich, weil erst eine Eigenschaft vorhanden sein muss, bevor man sie im anderen Wesen erwecken bzw. zu Klingen bringen kann. So werden z.B. direkt als Frucht des Geistes genannt: a Liebe und Freude,b Geduld und c Güte. Solche Eigenschaften kann ein Wesen nur weitergeben, wenn es sie selbst in entsprechender Fülle besitzt. (a Gal.05,22; b Gal.05,22; c Eph.05,09)

Gehen alle geistigen Wirkungen und Eigenschaften vom Geiste Jesu aus?

Das ist nur eine kleine Aufzählung aller Auswirkungen, die mit geistigen Eigenschaften, Gaben, Fähigkeiten und Kraft- bzw. Machtwirkungen des göttlichen und auch des menschlichen Geistes zusammenhängen.

Die o.g. Stellen weisen darauf hin, dass Eigenschaften, Haltungen und Einstellungen aus dem Geist (Gottes, eines Engels, Geistes, Dämons oder Menschen) stammen bzw. die Früchte und Folgen davon sein können.

Selbst wenn nicht schon aufgezeigt worden wäre, dass alle positiven, erbauenden Wirkungen aus dem Zusammenwirken der göttlichen Liebe, Weisheit und Willen in Jesus Christus abstammen, könnte man aus den Wirkungen schon ganz allgemein Rückschlüsse auf eine göttl. Person als Urheber dieser Effekte ziehen.

Diese Person Gottes weist alle Züge eines höchst liebevollen, weisen, macht- und kraftvollen, ordnungsschaffenden, geduldigen, ernsthaften und barmherzigen Vaters auf. Dies entspricht Charakterisierungen Gottes, wie sie in obigen Bibelaussagen für Gott erwähnt werden.

Dieser göttliche Vater besteht aus Geist (Gott-Vater), Seele (Gott-Sohn). Während seiner Menschwerdung in Jesus von Nazareth umhüllte sich Gottes Geist und Seele mit einem materiellem Körper (= Kraftauswirkung aus Geist und Seele) [mehr dazu]

Seit dem Kreuzestod Jesu bilden Gottes Geist (Gott-Vater) und seine göttl. Seele (Gott-Sohn) eine einzige personale Wesenheit, die seitdem unter dem Namen Jesus angerufen, angebetet, verherrlicht und um Hilfe gebeten werden darf und soll.

Da es Gott nur als eine einzige Person namens Jesus gibt, und er alles existierende erschaffen hat , bedarf es keines zusätzlichen 'Hl. Geistes', durch den Gottes Geist wirkt. Alles, was vom Geiste Gottes kommt, stammt daher aus Jesus!


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