Willens- und Glaubensfreiheit statt Macht- und Gewaltanwendung bei wahrer Nachfolge Christi

Thematische Textauszüge mit Link zum Originaltext der Offenbarungen Jesu an Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsübersicht



Willens- und Glaubensfreiheit statt Macht- und Gewaltanwendung

Jesu Vorbild der Freiheitsförderung; Begründung für zwangsfreie Belehrung

Kreuzzug gegen den Islam

Kreuzzug gegen den Islam

    JL.Ev08.020,03] »Meine Lehre gibt euch die höchste Freiheit und kann darum nicht mit dem Schwerte und mit den Ketten der finsteren Sklaverei verkündet werden; denn was dem Menschen die höchste Lebensfreiheit verschaffen kann und wird, das muß er auch in seiner vollen Freiheit anerkennen und annehmen. Wie Ich aber alles das euch umsonst gegeben habe, also sollet ihr es denen, die es von euch haben möchten, auch wieder umsonst geben.
    Ev08.020,04] Also habe Ich auch niemandem von euch einen Zwang angetan, sondern in der vollsten Freiheit habe Ich euch nur zugerufen: Wer da will, der komme, höre, sehe und folge Mir nach! Und ihr tatet das aus eurem freien Willen heraus. Und also tuet auch fürder in Meinem Namen, und ihr werdet guten Weges zu wandeln haben!
    Ev08.020,05] Wer aber daraus ein Muß machen wird, der wird Mein Jünger nicht sein, und auf seinem Wege wird er Felsen, Klippen und Dornen finden. Nehmet euch alle an Mir ein rechtes und wahres Beispiel! Was kostete es Mich denn, nun in einem Augenblick alle Menschen auf der ganzen Erde durch Meine Allmacht geradeso zur Annahme Meiner Lehre und zur vollsten Befolgung Meines Willens zu zwingen, als wie es Mir möglich ist, in einem Augenblick aller anderen Kreatur den Weg mit Muß vorzuzeichnen, den sie streng nach Meinem Willen zu gehen hat? Aber welche als selbständig sich selbst wahrhaft beglückende, sittliche Lebensfreiheit hat sie wohl dabei? Ich sage es euch: gar keine!
    Ev08.020,06] Denn eine stumpfe und höchst beschränkte Intelligenz mit einem Fünklein Meines Mußwillens, nach dem sie tätig sein muß, ist doch sicher ein ganz anderes Ding als eine nach allen möglichen Richtungen hin unbeschränkteste Innewerdung, verbunden mit einer lichtvollen Vernunft, hellem Verstande und dazu mit dem allerunumschränktest freien Willen, dem Ich nie durch ein "Du mußt!", sondern allzeit nur mit dem freien "Du sollst!" Meine Gebote und Meinen väterlichen. Rat gab! Denn alle die Gebote, die Ich den Menschen gab, waren eigentlich niemals Gesetze, sondern nur Ratschläge, die Meine ewige Liebe und Weisheit den freien Menschen erteilte. Aus diesen Meinen den Menschen erteilten Ratschlägen haben dann erst die Menschen in der Meinung, Mir dadurch eine desto größere Ehre zu erweisen, strengst zu haltende Gesetze gemacht, deren Nichthaltung sie mit zeitlichen und ewigen Strafen sanktionierten.«

Bedeutung freien, selbstbestimmten Glaubens und Handelns

Ev01.093,03] (Wirt:) »Herr, ... erlaube mir aber dennoch gütigst, daß auch ich Dich abermals begleiten darf!«
Ev01.093,04] Sage Ich: »Das steht dir ganz frei; denn von Mir aus soll nie jemand zu was immer gezwungen werden! Wer Mich annehmen will, der nehme Mich an, und wer Mir und Meiner Lehre folgen will, der folge! Denn Ich und Mein Reich sind frei und wollen daher auch in aller Freiheit errungen sein!
Ev01.093,05] Vor Mir gilt nur die freieste Selbstbestimmung. Alles, was darüber oder darunter ist, hat vor Mir und Meinem Vater, Der in Mir ist, wie Ich in Ihm, keinen Wert!
Ev01.093,06] Denn jeder Zwang von irgendwo anders her als aus dem höchst eigenen Herzen ist fremd und kann für jedes Menschen ebenfalls nicht fremdes, sondern allein nur höchst eigenes Leben unmöglich irgendeine Geltung haben in Meiner ewigen, also allerfreiest dastehenden Ordnung.
Ev01.093,07] Was nützte dir's im Grunde, so du von einem Kunstwerke, das eine fremde Hand gebildet hat, aussagtest, es sei deiner Hände Werk? So aber dann jemand käme und verlangte von dir gegen großen Lohn, ein gleiches Werk nachzubilden, da würdest du zuschanden stehen und dir's müssen gefallen lassen, so dich der Besteller vor aller Welt einen Lügner, Betrüger und Prahler mit fremder Berühmtheit schelten wird.
Ev01.093,08] Also ist auch die volle Ausbildung des eigenen Lebens jedem Menschen in die höchst eigenen Hände gelegt.
JL.Ev01.093,09] Was als Fremdes bei der einstigen großen Lebensprüfung jedes einzelnen Menschen vor den Augen Gottes an dem Menschen erkannt wird, das wird für ihn auch keinen Wert haben und wird ihm genommen werden, und es wird da heißen: Wer da hat, dem wird's belassen und noch vieles hinzugegeben werden (vgl. Spr.09,09b); der aber nicht hat das Eigene, dem wird's genommen werden, das er hat, dieweil es nicht sein Eigenes, sondern nur Fremdes ist! (vgl. Mt.13,12; Mt.25,28 -29; Lk.08,18)
Ev01.093,10] Ich sage dir, daß es nun sogar nicht nötig ist, daß du mitziehest; aber so du es rein aus dir selbst tun willst aus Liebe zu Mir, so wirst du dadurch nicht nur nichts verlieren, sondern zehnfach gewinnen in allem! Denn wer immer aus wahrer Liebe zu Mir etwas tut, dem wird es vergolten werden hier zehnfach und einst in Meinem Reiche hundertfältig, auch tausend- und endlosfaltig!«

Bedeutung der Glaubens- und Entfaltungsfreiheit; Zwang als Höllenpraktik

JLEv02.058,09] (Engel:) »Wegen gar unnennbar vieler durch sich selbst verpfuschter Werke ist eben diesmal der Meister Selbst in diese Welt gekommen, um diese vielen Werke, die sich selbst verdorben haben, für alle Zeiten der Zeiten zurechtzubringen! Aber es werden sich auch fortan die Werke verderben; darum aber wird Er auf dieser Welt eine neue Anstalt gründen, in der sich alle verdorbenen Werke von sich selbst aus werden zurechtbringen können. Aber wer von dieser Anstalt frei aus sich selbst keinen Gebrauch wird machen wollen, der wird verdorben bleiben ewig, so sein Wille sich nimmer ändern wird! Verstehst du solches?«
Ev02.058,10] Sagt Cyrenius: »Auch das verstehe ich ganz und bin eben darum der Meinung, daß man die Menschen durch gewählte, aber strenge Gesetze wird anhalten müssen, von der Anstalt vollsten Gebrauch zu machen!«
Ev02.058,11] Sagen die Engel: »Es wird zwar solches wohl geschehen, aber der Menschheit wenig nützen; denn nur allein das nützet dem Menschen, was er frei aus sich selbst tut. Alles andere ist ihm zum größten Schaden.
Ev02.058,12] Denn könnte der Mensch durch irgendeinen Zwang entweder von außen oder von innen vollendet werden, so hätten wir Macht zur Übergenüge, alle Menschen so zu binden und zu zwingen, daß sie unmöglich je wider irgendein Gesetz zu handeln imstande wären! Aber dadurch würden wir aus dem in aller Freiheit Gott völlig ähnlich werden sollenden Menschen nur eine stummbelebte Maschine erzeugen, die sich selbst ebensowenig je zur zweckdienlichen, freien Tätigkeit bestimmen könnte - wie das noch so scharfe Schwert der Gerechtigkeit, ohne von einer geübten Hand geführt zu sein!
Ev02.058,13] Aus dem aber kannst du schon ganz klar ersehen, daß es sich mit was immer für einem Zwange für ewig nicht tut, sondern allein mit der wahren Belehrung und dann darauf mit der freien Selbstbestimmung nach der vernommenen Lehre, durch die jedem der wohlerleuchtete Weg der göttlichen Ordnung nach allen Seiten hin kundgemacht wird, zu handeln und zu wandeln. - Verstehst du auch dieses?«

Ev02.059,01] Sagt Cyrenius: »Ja, auch das verstehe ich leider; denn ich sehe daraus wenig gute Erfolge! Wo sind die Menschen, und wie viele gibt es von denen, die nur eine Belehrung aufzunehmen und zu begreifen fähig wären? Und wie viele gibt es dann selbst aus der Zahl der Belehrten, die den überwiegend starken Willen in dem Grade besitzen, die an sie ergangene und auch wohl begriffene Belehrung in die volle Tat umzugestalten? Ich stelle tausend Wohlbelehrte her und setzte alles darauf, wenn darunter zehn zu finden sind, die den vollen Willen und auch den erforderlichen Mut besitzen - besonders unter fanatisch abergläubischen Volksmassen -, die vernommene und wohlbegriffene Lehre ins Werk zu setzen! Denn was würde es ihnen nützen, die Lehre der ewigen, klarsten Wahrheit ins Werk zu setzen, wenn sie dann schon am nächsten Tage von den selbstsüchtigen und grausamen Fanatikern auf das qualvollste erwürgt werden?!
Ev02.059,02] Ihr seid zwar endlos weise und mächtige Diener des Allerhöchsten, aber da sage ich als ein alterfahrener Staatsmann: Ganz ohne irgendeinen Zwang wird diese noch so wahrhaft göttliche Lebenslehre nie einen besonderen offenen Eingang finden! Wenigstens muß der gar zu krasse fanatische Aberglaube mit aller Zwangsgewalt verdrängt werden, ansonst es ewig schade wäre, sie auch nur eine Tagereise von hier weiterzutragen!
Ev02.059,03] Wir glauben hier freilich ungezweifelt fest an die reinste ewige Wahrheit, die uns hier gar reichlich geoffenbart wird, aber dennoch nicht so ganz ohne Zwang; denn ihr beide, der Herr und Seine Taten sind denn doch eben auch kein gar zu geringfügiges Zwangsmittel, ohne welches auf diesem Platze nicht nahe über tausend Zuhörer und Lehrbefolger beisammen wären. So aber dieses überaus beachtenswerte Zwangsmittel uns noch immer zu keinen schon ganz toten Maschinen umgestaltet hat, wie euch solches diese meine vielleicht nicht jeden Grundes entbehrende Einrede hinreichend kundtut, so dürfte ein bloß äußeres Zwangsmittel den Menschen, die sich künftig nach dieser neuen Lehre aus den Himmeln zu wahren Kindern Gottes umgestalten sollen, von keinem gar zu großen Schaden sein!«

Äußerer Zwang als Höllenpraktik; Vorhersage von Zwangsmissionierung

Zwangsmissionierung bei Indios

Zwangsmissionierung bei Indios

    Ev02.059,04] (Engel:) »Es werden auch äußere Zwangsmittel nicht unterm Wege verbleiben; aber du wirst auch daneben zu der Überzeugung kommen, daß ein äußerer Zwang im Grunde noch schlechter ist als ein unsichtbarer innerer! Denn der äußeren Zwangsmittel bedient sich auch der Satan, um den bösen Aberglauben aufrechtzuerhalten; wenn wir aber bei der Ausbreitung der Lehre aus den Himmeln uns am Ende auch der schnöden Mittel des Satans bedienen und sogestaltig in seine Fußstapfen treten, - Frage: Was können wir dabei zum ewig Besten des Menschen gewinnen?
    Ev02.059,05] Mit Feuer, Schwert und großem Blutvergießen hat sich noch allzeit der böse Aberglaube den Weg und Eingang in die Welt verschafft; so aber nun das reinste Wort Gottes sich auch auf demselben Wege Eingang verschaffen sollte, könnte es da je ein Mensch von nur einigem Geiste wohl als ein Friedenswort Gottes aus den Himmeln anerkennen? Würde er nicht sagen müssen: "Gott, genügt es Dir denn nicht, daß die Menschheit vom Satan geplagt wird zum Haarsträuben, daß auch Du, Allmächtiger, auf den Wegen des Satans zu uns armen und schwachen Menschen kommen mußtest?"
    Ev02.059,06] Siehe, du liebster Freund und Bruder, wie gar sehr ungereimt das herauskäme, so Sich Gott der Herr je solcher Mittel zur Ausbreitung Seiner Lehre unter den Menschen zu ihrer ewigen Beseligung bedienen möchte, deren sich die Hölle noch allzeit bedient hat, um ihren harten Früchten und Speisen in der Welt bei den Menschen Eingang zu verschaffen!
    Ev02.059,07] Ja, es werden dereinst leider Zeiten kommen, in denen man die verunreinigte Lehre Jesu des Herrn mit Feuer und Schwert den Völkern predigen wird; aber das wird für die Menschen von großem Übel sein! - Verstehst du das?«

Freie Selbstgestaltung und Polarität als Grund der Zulassung des Bösen

Ev02.059,08] (Cyrenius:) »Leider verstehe ich auch das und frage immer noch, ob denn solche ganz äußere Kalamitäten von den allmächtigen Himmeln nicht wollen verhütet werden, und warum überhaupt je einmal dem Bösen vollster Eingang in diese Welt mußte oder wollte gestattet werden!«
Ev02.059,09] Sagen die beiden (Engel): »Liebster Freund und Bruder, wenn du irgendeine Weisheit besitzest, so urteile selbst, ob es ohne ein Kontra (Wider) je ein Pro (Für) geben kann! Wo ist noch je ein Mensch ohne Kampf ein Held geworden? Wäre es aber je unter den Menschen zu einem Kampfe gekommen, wenn es unter ihnen lauter fromme Lämmlein gegeben hätte? Oder könntest du je deine Kraft erproben, so es keine Gegenstände gäbe, die deiner Kraft zu widerstreben vermöchten? Könnte es je ein Hinauf geben, so es kein Hinab gäbe? Oder könntest du jemandem etwas Gutes tun, so da nie jemand in die Lage käme, deine Hilfe zu benötigen? Was wäre dann eine gute Tat, so deren niemand bedürfte? Oder könntest du einen Allwissenden je etwas lehren, das er zuvor nicht wüßte?
Ev02.059,10] Siehe, in einer Welt, wo der Mensch aus sich selbst sich zu einem wahren Kinde Gottes gestalten soll, muß ihm auch alle mögliche gute und schlechte Gelegenheit geboten sein, die Lehre Gottes im Vollmaße ausüben zu können!
Ev02.059,11] Es muß kalt und warm sein, damit der Reiche Gelegenheit bekommt, seine armen und nackten Brüder mit Kleidung zu versehen. Also muß es Arme geben, auf daß wieder die Reichen sich in der Barmherzigkeit und die Armen in der Dankbarkeit üben können. Ebenso muß es Starke und Schwache geben, auf daß die Starken Gelegenheit bekommen, den Schwachen unter die Arme zu greifen, die Schwachen aber in der Demut ihres Herzens erkennen, daß sie schwach sind. Also muß es auch gewisserart Dumme und Weise geben, ansonst denn ja den Weisen ihr Licht ein vergebliches wäre!
Ev02.059,12] So es keine Bösen gäbe, an wem würde denn der Gute ein Maß haben, ob und inwieweit er wirklich gut sei?!
Ev02.059,13] Kurz, in dieser Sichselbstbildungsanstalt der Menschen zu den freiesten Kindern Gottes muß es auch möglichst viele Pro- und Kontra-Gelegenheiten geben, durch die sich die Kinder vom Grunde aus in allem üben und völlig ausbilden können, ansonst sie unmöglich zu wahren, allmächtigen Kindern des Allerhöchsten werden könnten!
Ev02.059,14] Wir sagen es dir: Solange ein Mensch nicht in allen möglichen Dingen und Verhältnissen den Satan mit höchst eigener Macht aus dem Kampffelde treiben kann, hat er die volle Kindschaft Gottes noch lange nicht! Wie sollte er aber je dieses Feindes Sieger werden, wenn man ihm alle Gelegenheit nähme, auch nur mit einem Haare des Feindes in Berührung zu kommen? Ja, das wahre Reich Gottes kostet einen großen Kampf der vollsten Freiheit des ewigen Lebens wegen, und so muß euch ja Gelegenheit zum Kampfe gegeben sein zwischen Himmel und Hölle!«

Warum Ausbreitung der Lehre Jesu ohne Zwang oder Wunder erfolgen soll und nur langsam erfolgen kann

Ev10.001,01] Darauf begaben wir uns abermals ins Freie, und zwar an das Ufer, wo wir uns schon am frühen Morgen befanden.
Ev10.001,02] Als wir allda eine Zeitlang ohne einen Wortwechsel zugebracht hatten, da trat der Römer zu Mir hin und sagte: »Du einzig und allein wahrer Herr und Meister, voll der reinsten Liebe und Weisheit und göttlichen Kraft, mir ist nun ein seltener Gedanke gekommen. Für die Menschen kann es auf dieser Erde doch nichts Beseligenderes, Glücklicheres und somit auch Wünschenswerteres geben, als daß Deine Lehre mit ihrer lebendig wundervollsten Kraft in möglichst kurzer Zeit unter ihnen ausgebreitet würde; und das ginge nach meiner Meinung ja eben nicht allzu schwer.
Ev10.001,03] Siehe, Du bist allmächtig; ein Gedanke von Dir, erfüllt mit der Allmacht Deines Willens, - und auf der ganzen Erde besteht kein Götzentempel und kein Götzenbild mehr. Sind diese Hauptstützen des alten, finstern und bösen Aberglaubens aus dem Wege geräumt, und das blitzschnell zu gleicher Zeit an allen Orten der Erde, so werden die Menschen sicher darüber erschrecken und darauf bald nachzudenken anfangen, wie und warum solches geschehen ist, und was es zu bedeuten hat.
Ev10.001,04] Darauf sollen die vielen von Dir und Deinem Reiche gute und wahre Kunde Habenden vor die zum Teil erschreckten und zum Teil staunenden und nach dem Grunde solcher Erscheinung fragenden Menschen hintreten und sie zu lehren anfangen in Deinem Namen, und so sie irgend Kranke finden, sie auch also heilen, wie Deine schon ausgesandten Jünger in Joppe die hier gewesenen Kranken geheilt haben, - und ich meine, daß auf diese außerordentliche Weise Deine Lehre am ehesten und sichersten bei allen Menschen Eingang finden müßte. Die Menschen können das nicht bewirken, weil sie dazu die Mittel nicht besitzen; Du aber hast dazu die Mittel, durch die ein größtes Werk schnell zustande käme. Wäre das denn nicht tunlich, oder stünde das im Widerspruch mit Deiner Weisheit und Ordnung?«
Ev10.001,05] Sagte Ich: »Ja, Freund, wenn Ich nur so ein purer Mensch wäre und nach deiner Art dächte und urteilte, da ginge solch eine Geschichte schon an; aber Ich sehe und beurteile als ein ewiger Meister alles Seins und Lebens die Sache ganz anders denn du, und so kann Ich in deinen Rat nicht eingehen.
Ev10.001,06] So Ich alle Götzen samt ihren von den Menschen erbauten Tempeln auf einmal vernichtete, da müßte Ich vorerst ihre Priester vom Boden der Erde rein hinwegfegen; die Priester sind aber auch Menschen, begabt mit freiem Willen und bestimmt, sich selbst zu entfalten und in sich zu gründen das geistige Leben, und es gibt unter den Götzenpriestern denn doch auch eine Menge, die bei sich im geheimen schon lange nach der Wahrheit des jenseitigen Seelenlebens forschen, und es wäre darum nicht fein, sie darob zu vernichten, weil sie Götzenpriester sind.
Ev10.001,07] Werden aber all die Götzentempel samt den Götzen auf einmal vernichtet werden und die Priester blieben, so würden sie solch eine Erscheinung dem Volke als den Zorn der Götter verkünden und es nur zu bald zu unerschwingbaren und auch grausamen Opfern mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln nötigen. An vielen Orten tun das die Priester ohnehin, so das Volk opferlau wird, daß sie einen oder den andern Tempel in der Nacht zerstören und dann dem Volk den Zorn und die Rache eines beleidigten Gottes laut verkünden, worauf das Volk dann noch finsterer, abergläubischer und unbekehrbarer wird.«

Warum Wunder oder Vernichtung von Götzentum ungeeignete Missionsmittel sind

JL.Ev10.001,08] »Zudem sind Wunder und allerlei Zeichen kein rechtes und wahres Bekehrungsmittel, besonders für ein im Geiste noch viel zu wenig gewecktes Volk. Sie nehmen den Menschen wohl schnell und leicht gefangen und bestimmen ihn mit unwiderstehlicher Gewalt, das ungezweifelt zu glauben, was ihm zu glauben vorgestellt wird; es gibt aber in dieser Zeit - wie es auch in den Vorzeiten gegeben hat und auch in der Zukunft stets geben wird - besonders unter den Priestern aller Art Magier, die allerlei falsche Wunder und Zeichen wirken. Wo aber hat das Volk die Einsicht und jene helle Beurteilung, die falschen Wunder und Zeichen von den echten und wahren zu unterscheiden?
Ev10.001,09] So Ich dir die Fähigkeit erteilte, unter den Heiden echte und wahre Zeichen zu wirken, die Priester der Heiden aber wirkten gleich den früheren Essäern dir gegenüber ganz ähnliche falsche Zeichen, wie wirst du da dem blinden Volke beweisen, daß nur deine Zeichen die allein echten sind?«
Ev10.001,10] Sagte der Römer: »Ja, ja, Herr und Meister, Du hast in allem recht; die lichte Wahrheit allein ist es, durch welche die Menschen mit der Zeit zur wahren inneren Lebensfreiheit gelangen können!
Ev10.001,11] Von Dir aus vor uns blinden Heiden derartige Zeichen und Wunder zu wirken, die - soviel wir im alten Fache der Magier eine Einsicht haben - von keinem Menschen bewirkt werden können, ist zur vollen Beweissteilung Deiner Göttlichkeit sicher notwendig, und Dir kommt es denn auch zu, neben Deiner Lehre, die an und für sich selbst schon ein größtes Wunder ist, auch andere Zeichen und Wunder zu wirken, auf daß wir desto klarer einsehen, daß Deine Worte nicht Menschen-, sondern Gottesworte sind; aber so Deine heilige Lehre einmal auch von Deinen Jüngern den andern Menschen also gepredigt und gelehrt wird, wie Du sie Deine Jünger gelehrt hast, so wird sie auch als eine reinste und lebensvollste Wahrheit aus den Himmeln angenommen, erkannt und handelnd beachtet werden, und das größte Zeichen und Wunder wird sie selbst dadurch bewirken, so die nach ihr treu handelnden Menschen in sich das erreichen werden, was sie verheißt. Aber freilich wird es lange hergehen, bis diese heilige Lehre unverfälscht zu allen Menschen der Erde gelangen wird. Allein, Du bist der Herr und weißt es am besten, wo, wie und wann ein Volk für Deine Lehre reif sein wird.«
Ev10.001,12] Sagte Ich: »Ja, Freund, also ist es und du hast nun richtiger geurteilt denn zuvor mit deiner sogleichen Vernichtung aller Götzen und ihrer Tempel!«

Warum Evangeliumsausbreitung viel Zeit benötigt

JL.Ev10.002,01] »Wenn du einen Samen in die Erde legst, so bedarf es ja auch einer Zeit, bevor er zu keimen beginnt und nach und nach zu einer vollreifen Frucht wird. Es ist für den Ackersmann freilich wohl eine Sache der Geduld, so er von der Zeit der Aussaat bis zur Zeit der Ernte doch beinahe ein halbes Jahr lang warten muß; es wäre ihm auch sicher lieber, so er heute säte und morgen schon ernten könnte! Und siehe, wie bei Gott alle Dinge möglich sind, so wäre bei Gott auch das leicht möglich zu bewirken; aber dabei sähe es dann mit der geistigen Bildung des Menschen um vieles schlimmer aus denn so! Da würde der gewinnsüchtige Mensch in einem fort säen und ernten; der träge aber würde in die stets größere Trägheit versinken, was sich von selbst leicht einsehen und begreifen läßt. Darum ist die Ordnung, wie sie in allem auf dieser Erde von Gott aus bestimmt ist, dem Menschen gegenüber schon ohnehin die beste und zum Behufe seiner geistigen Entwicklung die zweckmäßigste.
Ev10.002,02] Was von Zeit zu Zeit schnell entstehen muß, das braucht von der ersten Periode des Entstehungsgrundes bis zu jener des vollen und wirkenden Sachzustandes wahrlich kein halbes Jahr Zeit, zum Beispiel der Wind, der Blitz, der Regen und noch vielerlei derartige Erscheinungen, die, so sie notwendig sind, nach dem Willen Gottes auch sogleich dasein müssen; aber andere Dinge, mit denen sich die Menschen zu beschäftigen haben, haben gleich dem Menschen ihre Zeit, und so auch die Ausbreitung Meiner Lehre, die ausschließlich allein nur für die Menschen von Mir in diese Welt gebracht und gegeben wird in dieser Zeit und ebenso auch in der Zukunft.«

Wunder und Mystisch-magisches dürfen keinen Zwang ausüben

JL.Ev05.130,01] »Wir wollen auch durchaus nicht laut im vorhinein sagen und behaupten: "So und so wird es gehen!"; denn soll das große Werk gelingen, so darf selbst Ich nicht einen scharfen Blick in die weite Zukunft tun, auf daß zwischen Mich und die von Mir geschaffenen Menschen ja nicht das Geringste trete, das da irgendeinen Einfluß auf der Menschen freiesten Willen zu nehmen imstande wäre.
Ev05.130,02] Wir haben darum unserseits nichts zu tun als bloß nur zu lehren den Menschen die volle Ankunft des Reiches Gottes, der reinen Liebe und Wahrheit, im nötigen Falle mit einer kleinen Zutat irgendeines Wunders, das sich aber stets nur als eine Wohltat und nie als irgendeine Strafe oder gar zornsprühende Rache zu erweisen hat, und das sogar dann nicht, so wir von den blinden und somit auch sicher sehr undankbaren Menschen das größte Ungemach zu erdulden bekämen. Wer von euch das täte, der würde statt des Guten nur Böses erzeugen, und Ich wäre genötigt, ihm alle Meine Gnade zu entziehen und ihn am Ende mit zornigen Augen anzusehen.
Ev05.130,03] Diese Meine Lehre ist sonach ganz ohne allen äußeren und noch weniger durch einen inneren Zwang den Menschen und Völkern in der ganzen Welt zu geben, und die Wunder sind nur dort zu wirken, wo die Menschen fürs erste einen lebendigen, das ganze Herz überzeugend festen und durch gar keine äußeren Zweifel mehr unterspickten Glauben haben und sonst viele Erfahrung und viele Kenntnisse in den verschiedenen Dingen besitzen.
Ev05.130,04] Vor sehr leicht- und abergläubischen Menschen haben keine Wunder zu geschehen, weil ihnen diese sogleich jeden Funken ihres ohnehin schwachen freien Willens raubeten! Und da wäre für sie dann diese Meine neue Lehre aus den Himmeln um gar nichts dienlicher als ihr alter Aberglaube: denn sie fingen alsbald an, den Worten aus den Himmeln eine besondere, göttlich-magische Wirkung unterzuschieben, sie auf sich einwirken zu lassen und sich ganz passiv in allen Dingen und Stellungen zu verhalten und alle Handlung nach der Lehre einen ganz frommen und guten Mann sein zu lassen.
Ev05.130,05] Ja, am Ende würden sie gerade also träge werden, wie es da heutzutage gar viele der wohlhabenden Juden gibt, die sogar zu träge sind, selbst zu Gott zu beten, sondern sie zahlen die Pharisäer und auch andere Leute, daß diese für sie beten, da sie selbst viel zu wenig Zeit dazu hätten und es auch viel zu unbequem für sie wäre, die vielen, viele Ellen langen Gebete selbst herunterzumurmeln.
Ev05.130,06] Wenn es aber einmal mit dieser Meiner Lehre so elend weit gekommen sein sollte, dann freilich kann ein alles auf den alten Wahrheitszustand zurückführendes, allgemeines Gericht, wie zu den Zeiten Noahs, nicht mehr ferne sein.
Ev05.130,07] Darum lehret alle Menschen die reinste Wahrheit und lasset alles Mystische und Wundermagische himmelweit beiseite, ansonst da alles weit gefehlt wäre! Denn so ein Mensch aus der Tätigkeit seines freien Willens kommt und in eine Art frommer Trägheit übergeht, so hört er ja auf, ein Mensch zu sein, sondern steht unter der Würde eines Tieres und gleicht einem tauben und wilden Gesträuche, das da unter der äußeren Einwirkung des Lichtes der Sonne und ihrer Wärme bloß nur als ein Wildling fruchtlos vegetiert und nahezu gar keiner erforderlichsten Selbsttätigkeit mehr fähig ist.
Ev05.130,08] Bei solchen Menschen erkaltet dann auch die Liebe, und der arme Nächste ist ihnen am Ende eine lästige Fliege geworden, die sie in ihrem weltlichen Behaglichkeitsschlummer stört. Und was aber die Liebe zu Gott betrifft, so zahlen sie dafür dann allerlei Opfer und Gebete. O sage, wie sieht's dann bei solchen Menschen mit dem Reiche Gottes in ihrem Herzen aus?! Ich sage nicht, daß dieser Zustand gerade notwendig bei späterhin Beteiligten dieser Meiner Lehre also, wie nun bei den Pharisäern und Juden, eintreten werde; aber er kann eintreten, und das nicht in von jetzt zu ferner Zukunft, so ihr als die Austräger dieser Lehre nicht völlig klug zur Genüge zu Werke gehet.
Ev05.130,09] Denn Ich mache euch ja auch zu keinen gebundenen, sondern zu ganz freien Boten zur Verkündigung des Reiches Gottes auf Erden. Wohl sollet ihr von Mir allzeit die Weisung, was da oder dort zu tun und zu reden sein soll, überkommen, - aber niemals eine Willensnötigung dazu, da ja ihr vor allem auch Meine lieben und nun völlig ganz ersten Kindlein seid!
Ev05.130,10] Ich werde weder euch noch jemand anderm je Meinen Willen nach Meiner Weisheit aufdrängen, sondern ihn nur bekanntgeben durch Worte und durch Rat; da müsset ihr ihn erst selbst durch euren Willen und durch die Tat zu dem eurigen machen, und zwar durch allerlei Selbstverleugnung in den verschiedenen Dingen dieser Welt.
Ev05.130,11] Denn ihr wisset es nun ja doch, daß alle Welt und ihre mannigfache Materie des Geistes und der Geist ewig nicht der Materie wegen da ist; und so wäre es denn auch mehr als höchst dumm von euch, so ihr euch, als schon mehr denn zur Hälfte eures Seins in den Geist übergegangene Menschen, für die Materie entscheiden möchtet. Aber irgend von Mir genötigt werdet ihr zu einer völligen Entscheidung für den Geist durchaus nicht; denn jede Nötigung ist und bleibt eines jeden Menschen höchst eigene Sache, weil eben davon sein ewiges Leben abhängt.
Ev05.130,12] Das Wissen und das noch so ungezweifelte Glauben allein hilft niemandem etwas, sondern nur das Handeln danach! Darum sollet ihr auch die Menschen, die in der Folge von euch die Wahrheit aus Mir werden kennenlernen, vor allem zur Tätigkeit danach ermahnen; denn ohne solche könnten die in der Lehre enthaltenen Verheißungen ebensowenig je erfüllt werden, als ein Mensch sicher niemals nach Damaskus kommen wird -wenn ihm der Weg dahin auch noch so bekannt ist und er auch den allerfestesten und überzeugendsten Glauben hat, daß der ihm wohlbekannte Weg nahe ganz geradlinig nach Damaskus führt -, so er nie einen Schritt auf demselben machen will, oder wenn er sich auch öfter vornimmt, die Reise werktätig in der Wahrheit zu unternehmen, aber, im Grunde durch allerlei kleine Geschäfte verhindert, dennoch nie zum Betreten des Weges nach Damaskus kommt.«

Evangeliumsverbreitung mit Liebe, Sanftmut, Geduld und Klugheit statt mit Zwang; Begründung

Ev01.137,10] »So Ich aber nun abermals mit Donner und Blitz das Evangelium vom Reiche Gottes auf Erden den Menschen verkündigen wollte, so bedürfte Ich dazu euer nicht; denn da gäbe es im Himmel noch der mächtigsten Engel in übergroßer Menge, die sich auf solch eine Verbreitung des Gottesreiches auf Erden viel besser verständen als ihr.
Ev01.137,11] Aber es ist nun die Zeit gekommen, die dem Elias gezeigt wurde, als er in der Grotte auf dem Berge verborgen lag. Nicht im Sturme, auch nicht im Feuer, sondern im sanften Wehen zog Jehova einher! Und diese Zeit des sanften Wehens Jehovas vor der Grotte dieser Welt ist nun da! Darum wollen und dürfen wir nun auch weder mit Sturm noch mit Feuer ausziehen, sondern nach der ewigen Ordnung Gottes mit aller Liebe,
Sanftmut und Geduld! Aber die Klugheit sollt ihr nicht außer acht lassen! Denn wohl sehe Ich, daß ihr nun als Lämmer unter die reißenden Wölfe ziehet; aber so ihr klug seid, so werdet ihr dennoch vieles ausrichten!«

Was 'sich-anders-als-die-Heiden-verhalten' bedeutet

Mt. 10,05] Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden
Ev01.135,08] »Vor allem gehet nun nicht auf den Straßen der Heiden! Das heißt:
Ev01.135,09] Gehet nicht, wie die Heiden, mit Gewalt einher und meidet auch euch als zu wüst bekannte Völker; denn Hunden und Schweinen sollet ihr nicht das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigen. Denn ein Schwein bleibt Schwein, und der Hund kehrt stets zu dem wieder gierig zurück, was er gespieen hat. Das also will Ich damit gesagt haben, daß Ich euch rate, auf der Heiden Straße nicht einherzugehen.«

Gewaltfreiheit nach Jesu Vorbild

Ev01.138,16] Sagt abermals Judas: »Ja, so wir schon totgeschlagen sein werden, dann wirst Du wohl nachkommen! So Du uns nun aber schon die Macht über die bösen Geister gegeben hast und die Kraft, zu heilen alle Krankheiten, warum erteilst Du uns nicht auch zugleich die Macht über die bösen Menschen, von denen nicht selten einer ärger ist als alle bösen Geister, die je in den Leibern der Menschen als Schmarotzer ihre Wohnung genommen haben? Gib uns die Macht, Feuer aus der Erde zu rufen unter den Füßen derer, die uns verfolgen, und wir bekehren Dir in kurzer Zeit die ganze Welt!«

Mt. 10,24] Der Jünger steht nicht über dem Meister und der Knecht nicht über seinem Herrn, a (a Lk.06,40; Joh.13,16; Joh.15,20)
Ev01.138,17a] Sage Ich: »Willst du denn mehr sein, als da ist dein Meister und Herr? Ich sage es aber euch allen: Der Jünger ist nicht über seinen Meister und der Knecht nicht über seinen Herrn.

Mt. 10,25] Es ist für den Jünger genug, daß er ist wie sein Meister und der Knecht wie sein Herr. Haben sie a den Hausherrn Beelzebub genannt, wieviel mehr werden sie seine Hausgenossen so nennen! (a Mt.12,24)
Ev01.138,17b] Es ist dem Jünger genug, so er ist wie sein Meister, und also dem Knechte, so er ist wie sein Herr.
Ev01.138,18] So Sich aber euer Meister und Herr nicht außerordentlicher Gewaltmittel bedient, um die Menschen in Seine Lehre hineinzuzwingen, warum sollen das Seine Jünger und Knechte wollen? Haben die Weltmenschen aber Mich als den Herrn und den Hausvater von Ewigkeit "Beelzebub" geheißen, um wieviel mehr werden sie euch als Meine Hausgenossen also heißen!«

Machtverzicht für wahre Jünger

Ev03.016,04] (Cyrenius zu Jesus:) »... Was für eine Erhöhung denn meinst Du? Wirst Du etwa auf Erden zu einem Könige aller Könige erhöhet und gekrönt werden?«
Ev03.016,05] Sage Ich: »Jawohl, aber zu keinem Könige der Welt, und auch mit keiner Goldkrone! Hätte Ich denn nicht Macht, Mir ein Königtum der Erde zu nehmen, das noch weit über alle Enden dieser Erde hinausreichete? Wer könnte Mich wohl hindern daran?
Ev03.016,06] Ist nicht das Sein aller Dinge in der Hand Meines Vaters, der in Mir ist, wie Ich in Ihm bin, und ebenso das Leben aller Menschen? Wie viele Atemzüge könntest du ohne den Willen Meines Geistes tun, der allein alles belebt und erhält?!
Ev03.016,07] Was nützte den Menschen zur Zeit Noahs alle ihre Macht und feine Kriegskunst?! Siehe, Mein Geist ließ die Wasserflut über alle Könige und ihre Völker kommen, und sie wurden alle begraben!
Ev03.016,08] Was nützte dem mächtigen Pharao all sein großes Kriegsheer? Mein Geist ließ die Israeliten trocken durchs Rote Meer ziehen und das sie verfolgende Heer des Pharao ersäufen!
Ev03.016,09] Wenn Ich also wollte ein König dieser Erde sein, welche Macht könnte Mich wohl daran hindern?
Ev03.016,10] Aber solches sei ferne von Mir und von allen denen, die wahrhaft Meine Nachfolger sein wollen; Mich erwartet eine ganz andere Erhöhung und Krönung, von der du erst dann das Nähere erfahren wirst, wann sie wird begangen sein. Einige Winke aber habe Ich dir ohnehin schon gleich anfangs dieser unserer Sitzung gegeben; so du dich daran erinnerst, wirst du dir das Weitere wohl von selbst denken können!«

Petrus dementiert Anwesenheit in Rom und Machtübertragung ans Papsttum

JL.RB12.259,05] (Petrus zu katholischen Seelen im Jenseits:) »Woher wißt ihr denn, daß der Papst von Gott dem Herrn eine so ungeheure Macht überkommen hat?« - Sagt ein Weib mit einem zweipfündigen Gebetbuch in der Hand: »Nun, das weiß doch die ganze Welt! Gott hat dem Petrus alle Gewalt gegeben und Petrus hernach einem Papst um den andern. Und darum ist ein jeder Papst gleich so viel wie der heilige Petrus selbst! Hat der Herr das verstanden?«
RB12.259,06] Sagt Petrus: »Das klingt sehr spaßhaft vor meinen Ohren, da ich doch derselbe Petrus bin, in dessen Hände Gott der Herr die geistigen Schlüssel zum Himmelreich gelegt hat. Ich weiß nichts von einer Übergabe der Mir von Gott erteilten Macht an den römischen Papst, wie ich auch nie in Rom meinen Sitz gehabt habe. Paulus, ein Apostel der Heiden, hat sich wohl längere Zeit in Rom unter der tyrannischen Regierung des Kaisers Nero aufgehalten; aber ich, der wahre und wirkliche Petrus, nie! Wie sollte ich dann einen Papst zu meinem Nachfolger ernannt und ihm alle mir von Gott Selbst eingeräumte Macht übergeben haben?«

Warum weder Zwangsmissionierung noch Märtyrertum in Jesu Sinne sind

Schr.035,01] (Jesu Interpretation von Joh.16,33:) »Solches habe Ich zu euch geredet, auf daß ihr Frieden habet in Mir. In der Welt werdet ihr Bedrängnis haben; aber vertrauet, Ich habe die Welt überwunden!«
Schr.035,02] Dieser Text gehört wieder zu denjenigen, die sehr durchsichtig sind, und jedermann den geistigen Sinn schon in dem Buchstaben auf den ersten Griff ertappen kann. Ich will euch daher den Sinn dieses Textes alsogleich mit wenigen Worten dartun, und ihr werdet in diesen wenigen Worten erkennen den vollkommen richtigen geistigen Sinn dieses Textes; und so höret!
Schr.035,03] Alles das, was Ich eben jetzt zu euch rede, ist auch von dieser Art, daß es euch in jeder Lage eures Lebens den wahren, inneren Herzensfrieden in der Liebe zu Mir geben muß, wenn ihr eben dieses Gesagte nur einigermaßen werktätig beachtet.
Schr.035,04] Die Welt möchte euch auch bedrängen von allen Seiten; aber sie kann es nicht, weil sie von Mir überwunden ist. So ihr aber durch eure Liebe Mich in euch habet, so habet ihr ja auch den ewigen Überwinder der Welt in euch. Die Welt aber hat Meine Macht erfahren; daher darf und kann sie dem kein Haar krümmen, der wahrhaftig Meinen Frieden in seinem Herzen birgt.
Schr.035,05] Sobald aber jemand sich aus diesem Frieden erheben will und wirft selbst der Welt den Handschuh zum Kampfe hin, da hat er sich's dann nur selbst zuzuschreiben, wenn er von der Welt gefangengenommen und mißhandelt wird. Wer aber wahrhaftig bleibet in Meinem Frieden, der ist geborgen für die Ewigkeit, und kein weltlicher Hauch wird ihm je ein Haar krümmen.
Schr.035,06] Es wird hier freilich mancher sagen: "O Herr! Siehe, die Apostel und Deine Jünger und so viele der ersten Christen und auch in späterer Zeit eifrige Streiter um das reine Evangelium sind zu Märtyrern geworden, und die Welt hat sich schändlichst grauenhaft an diesen von Deinem Frieden Erfüllten gerächt! Warum, o Herr, hat sie Dein Friede nicht geschützt vor den Krallen der Welt? Denn Du hast doch Selbst geredet vor Deinem Leiden, daß der Fürst der Welt gerichtet ist! Wie mochte dann der Gerichtete wohl Gewalt haben, die Welt gegen Deine Friedensträger also grauenhaft zu entrüsten?"
Sehr.035,07] Diese Frage ist eitel genug, und wer nur einigermaßen in der Geschichte bewandert ist, der wird es klar finden, daß alle die Märtyrer von den Aposteln angefangen bis in die späteren Zeiten abwärts nicht durch irgendeinen Zwang oder durch irgendeine zulässige Bestimmung von Mir, sondern freiwillig aus einem Liebeheroismus in den Martertod darum gegangen sind, weil Ich, ihr Meister, Selbst gekreuzigt ward!
Schr.035,08] Ich sage euch: Ein jeder Märtyrer hätte auch, ohne ein Märtyrer zu werden, Mein Evangelium ausbreiten können. Aber die Ausbreiter kannten Mich, hatten das ewige Leben vor Augen, und so hatten sie denn auch keine große Lust, lange in der Welt umherzugehen, sondern konnten den Zeitpunkt kaum erwarten, in dem ihnen ihr Fleisch abgenommen würde, auf daß sie dahin gelangen möchten, wohin Ich vorangegangen bin!
Schr.035,09] Johannes aber hatte die größte Liebe zu Mir; darum scheute er die Verfolgungen der Welt nicht und wollte sie lieber bis auf den letzten Tropfen verzehren, als daß er Mir von seiner bestimmten irdischen Lebenszeit etwas gewisserart abgebettelt hätte. Er war somit mit Meiner Ordnung vollkommen zufrieden, während viele andere Bettler waren und wollten sich lieber die schmählichsten Leibesmartern gefallen lassen, als noch einige Jahre länger zu wirken für Mein Reich.
Schr.035,10] Da aber bei Mir ein jeder das haben kann, um was er ernstlich und vollgläubig bittet, so konnte Ich ja doch auch nicht bei diesen ersten Zeugen Mein Wort zurücknehmen, das da spricht: "Um was immer ihr Mich bitten werdet, das werde Ich euch geben!"
Schr.035,11] Aus dieser Beleuchtung geht nun klar hervor, daß Mein Wort der Blutzeugen nicht bedurfte; denn Ich habe ja den einen, ewig gültigen Zeugen, Meinen heiligen Geist Selbst allen denen verheißen, die Meine Lehre annehmen und nach derselben leben werden, und dieser Zeuge ist der bleibende, während das Blut der ersten Märtyrer schon lange für alle späteren Zeiten sogar geschichtlich spurlos geworden ist.
Schr.035,12] Wenn aber dieser Geist ein ewiger Zeuge ist, wozu sollte Ich je Blutzeugenschaft Meiner Nachfolger verlangen?! Wer selbst ein Blutzeuge werden will, der soll es auch werden: aber es glaube ja niemand, daß er dadurch Mir einen Dienst erweist, sondern ein jeder, der das tut, der tut es zum eigenen, aber nicht zu Meinem Vorteile!
Schr.035,13] Es ist, als so ein Vater zu seinen Kindern, deren Kleider noch gut sind, sagete: "Ich werde euch gar herrliche neue Kleider geben, so ihr diese zuvor abgetragen habet!"; einige Kinder aber lassen sich von der Hoffnung und Vorliebe zu den neuen Kleidern verleiten und schonen die alten Kleider nicht im geringsten mehr. Wenn die Kleider bald schleußig sind, da schafft ihnen der Vater freilich die verheißenen; aber einige dieser Kinder, die den Vater mehr lieben als die Kleider, schonen weise die alten, um den Vater nicht vor der Zeit in die Unkosten zu sprengen.
Schr.035,14] Obschon aber bei Mir von gewissen Unkosten keine Rede sein kann, so sind aber dabei andere Unkosten, nämlich die einer Bewerkstelligung einer kleinen Unordnung zu berücksichtigen. Denn Ich habe jedem Menschen aus Meiner Ordnung ein bestimmtes Lebensziel gesetzt, und dieses besteht nicht im Schwerte, noch im Feuer; denn der Tod durch Schwert und Feuer ist ein Gericht. Wer aber sonach in was immer Meiner Ordnung eigenwillig und eigenmächtig vorgreift, der muß sich dann freilich insoweit ein kleines Gericht gefallen lassen, insoweit er Meiner gesetzten Ordnung vorgegriffen hat.
Schr.035,15] Daniel wollte nicht sterben; darum ward er erhalten in der Löwengrube, und desgleichen die Jünglinge in dem Feuerofen, und mehrere ähnliche Beispiele. Und sehet, allen denen ward kein Haar gekrümmt, und gar vielen Tausenden Meiner Liebhaber ward ebenfalls kein Haar gekrümmt, weil sie die Kraft Meines Friedens in ihrem Herzen ungestört erhielten. Aber ein jeder, der sich über diesen Frieden hinausschwingen wollte, der mußte dafür aber auch den Unfrieden der Welt verkosten.
Schr.035,16] Man wird freilich auch hier sagen: "Wenn also, da ist es ja am besten, die Welt Welt sein zu lassen in all ihrem schändlichen Getriebe, und ein jeder Bessere lebe ganz unbekümmert um die Welt in seinem Frieden fort; und wenn es alle also machen, wird da die Welt nicht bald bis zu den Sternen mit Greueln angefüllt sein?!"
Schr.035,17] Gut, sage Ich; berechnet das zurück! Seit den Zeiten der Apostel hat es doch sicher eine Unzahl Eiferer gegeben, die gewisserart mit glühendem Schwerte in der Hand die Welt bessern wollten! Ströme von Blut wurden vergossen! Fraget euch selbst, mit welchem Erfolge?! Blicket dann in die Welt hinaus, und sie wird euch von allen Seiten her die sonnenklare Antwort geben!
Schr.035,18] Bis auf eure Zeiten sollte die große Zahl der Eiferer doch einen solchen Nachruf hinterlassen haben, daß selbem zufolge die ganze Welt offenbar ein Paradies sein müßte, - und dennoch ist die Welt eben in dieser eurer Zeit um zehnmal schlechter, als sie zu den Zeiten Noahs war!
Schr.035,19] Warum sagt denn David: "O Herr, wie gar nichts sind alle Menschen gegen Dich, und alle Menschenhilfe ist kein nütze!?" - David sagte das, weil er Mich kannte; ihr aber redet anders, weil ihr Mich nicht also kennet, wie Mich David gekannt hat!
Schr.035,20] Meinet ihr denn, Ich weiß nicht, was die Welt tut, und sei etwa zu lau, um die Welt für ihre Untaten zu züchtigen? - Ich sage euch: Glaubet etwas anderes, und lasset die Leitung der Welt Mir über!
Schr.035,21] Wer das Schwert zieht, der kommt auch durch das Schwert um. Mit offener Gewalt wird nie jemand etwas ausrichten gegen die Welt; denn wo die Welt Gewalt sieht, da begegnet sie derselben wieder mit Gewalt, und auf diese Weise würgt fortwährend ein Volk das andere.
Schr.035,22] Wer aber die Welt bekämpfen will, der muß sie mit heimlichen Waffen bekämpfen, und diese Waffen sind Meine Liebe und Mein Friede in euch! Jeder aber muß zuerst mit diesen Waffen die eigene Welt in sich besiegen; dann erst wird er eben diese Waffen allzeit siegreich gegen die Außenwelt gebrauchen können.
Schr.035,23] Wahrlich, wer nicht innerlich ein Meister der Welt ist, der wird es äußerlich um so weniger werden! Jeder aber, der in sich noch einen fluchähnlichen Feuereifer verspürt, der ist noch nicht fertig mit seiner eigenen Welt; denn dieser Eifer rührt noch von dem geheimen Zweikampfe zwischen Meinem Frieden und der Welt im Menschen her.
Schr.035,24] Denn die Welt ist's, die da eifert und richtet und Feuer ruft vom Himmel, um sich dadurch listigerweise für Meine Sache zu maskieren; Mein Geist aber und Mein Friede eifert nicht, sondern wirkt mächtig im stillen nur und gänzlich unbemerkt von aller Welt und hat kein anderes Außenschild als die Werke der Liebe und in der Erscheinlichkeit die Demut. Wegen der wahren Liebe und Demut aber ist Meines Wissens seit Meinem Johannes her noch nie jemand von der Welt gerichtet worden.
Schr.035,25] Sehet, darin also besteht der wahre innere Friede und darin auch derjenige mächtige Sieg über die Welt, den Ich Selbst erfochten habe! Beachtet demnach diese Erklärung, so werdet ihr die Welt in euch und jede andere allzeit und ewig besiegen durch Meinen Namen und durch Meinen Frieden! Amen.«

Vorhersagen der Missionierung durchs Schwert und Folgen

Zwangsmissionierung widerspricht Jesu Willen; Folgen für Menschheit

Ev10.106,13] »Mein Reich, das Ich nun auf dieser Erde gründe, ist ein Reich des Friedens und nicht ein Reich der Zwietracht, der Verfolgung und des Krieges; und so sollet ihr es auch im Frieden unter den Menschen ausbreiten und euch dabei keines Schwertes bedienen!
Ev10.106,14] Wenn aber diese Meine Lehre einmal durchs Schwert unter die Völker ausgebreitet zu werden begonnen wird, dann wird es bald sehr elend auf dieser Erde aussehen. Das Blut wird in Strömen fließen, und alle Meere werden eine traurige Färbung annehmen. Darum seid ihr alle nun friedsame Arbeiter in Meinem Namen, und vermeidet allen Zank und Hader! Wirket allein durch Meine Liebe in euren Herzen; denn in der Liebe liegt die größte Kraft und Macht verborgen!
Ev10.106,15] Denket, daß euer Heidentum zwar wohl ein alter, morscher und lebloser Baum ist, - aber er hat dennoch so viele noch feste Holzteile und nahezu versteinerte Wurzeln, daß er sich mit einem Axthieb nicht sogleich fällen läßt; doch mit der Zeit, rechten Klugheit, Geduld und Ausharrung wird er den vielen Axthieben dennoch weichen müssen. Die scharfe Axt, die Ich euch nun gebe, aber heißt Wahrheit; dieser wird am Ende dennoch jeder auch so finstere und harte Widerstand weichen müssen.
Ev10.106,16] Also ist da Mein Wille; diesem nach handelt, und ihr werdet für Mein Reich goldene Früchte ernten durch Meine Liebe in euch!«

Ev02.059,07] (Engel zu Cyrenius:) »Ja, es werden dereinst leider Zeiten kommen, in denen man die verunreinigte Lehre Jesu des Herrn mit Feuer und Schwert den Völkern predigen wird; aber das wird für die Menschen von großem Übel sein!...«

Strafgericht wegen Zwangsmissionierung und Verfall zu Christheidentum

Ev07.172,05] (Jes.02,04:) "Der Herr, der Ich es bin im Worte, wird richten unter den Heiden und strafen viele Völker."
Ev07.172,06] »Wer sind die Heiden, und wer die Völker? - Die Heiden sind alle jene, die den einen, wahren Gott nicht kennen und an Seiner Statt tote Götzen und den Mammon dieser Welt anbeten und am meisten verehren. Von solchen ist das Judentum nach allen Seiten hin umlagert, und wohin ihr nun in der Welt gehen wollet - ob gen Morgen, gen Mittag, gen Abend oder gen Mitternacht -, so werdet ihr nichts als Heiden in aller Art und Gattung antreffen! Ihr wisset aber, wie nun von allen Seiten der Welt die Heiden hohen und niederen Standes und von nah und weit zu Mir gekommen sind. Sie hörten Mein Wort und sahen Meine Zeichen, wurden voll Glaubens, nahmen an Meine Lehre, und Mein Wort richtet und rechtet nun unter ihnen, wodurch sie aufhören Heiden zu sein und übergehen zu der Zahl der Gesalbten Gottes und zu der Zahl des wahren Volkes Gottes.
Ev07.172,07] Aber auch sie werden nicht bleiben, wie sie nun belehrt und bestellt sind; denn es werden bald falsche Gesalbte unter ihnen aufstehen, werden auch Zeichen tun, berücken Könige und Fürsten, werden sich bald eine große Weltmacht aneignen und mit Feuer und Schwert die Menschen verfolgen, die sich nicht zu ihnen werden bekennen wollen, und sich am Ende in viele Sekten und Parteien spalten, und das sind eben die vielen Völker, die Ich als der Herr strafen werde ihrer Lieblosigkeit, ihrer Falschheit, ihres Eigennutzes, ihres Hochmutes, ihres Starrsinnes, ihrer Herrschsucht und ihres bösen Haders und gegenseitigen Verfolgens und Kriegführens wegen. Bis aber diese Zeit kommen wird, wird es noch eine Weile dauern, wie es von Noah an bis jetzt gedauert hat.
Ev07.172,08] Wie es aber war zu den Zeiten Noahs, da die Menschen freiten und sich freien ließen, große Feste und Gastmähler hielten, sich groß ehren ließen und gegen jene verheerende Kriege führten, die sich vor ihren Götzen nicht beugen wollten, wo dann bald die große Flut kam und die Täter des Übels alle ersäufte, ebenalso wird es auch sein in jener künftigen Zeit (vgl. Mt.24,27 ff.; Lk.17,26 -30). Aber dann wird der Herr mit dem Feuer Seines Eifers und Seines Zornes kommen und alle solche Täter des Übels hinwegfegen von der Erde.
Ev07.172,09] Da wird es kommen, daß die verschonten Reinen und Guten und die wahren Freunde der Wahrheit und des Lichtes aus Gott aus den Schwertern Pflugscharen, aus den Spießen Sicheln machen und die Kunst Krieg zu führen vollends aufheben werden, und es wird dann fürder kein wahres gesalbtes Volk wider das andere mehr ein Schwert erheben, außer den noch irgend in den Wüsten der Erde übriggebliebenen Heiden; aber auch diese werden ermahnt und dann von der Erde gefegt werden, (vgl. Jes.02,04)
Ev07.172,10] Da wird die Erde gesegnet werden von neuem. Ihr Boden wird tragen hundertfältige Frucht von allem, und den Ältesten wird die Macht gegeben sein über alle Elemente.
Ev07.172,11] Siehe, also ist dem Geiste nach für diese Erde zu verstehen der vierte Vers, den du als ein Schriftgelehrter für gar so unverständlich hieltest!
Ev07.172,12] Aber innerhalb dieses naturmäßig wahren, geistigen Sinnes ist freilich noch ein tieferer, rein geistiger und himmlischer Sinn verborgen, den aber ihr nun mit eurem noch puren Weltverstande nicht fassen könntet, und solcher ist auch nicht mit Worten darzustellen...«

Folgen von geistigem und äußerem Zwang

Folgen von Zwang für geistige Entwicklung und Wahrheit

Ev02.024,05] »Wer demnach Mich und Meine Lehre nicht annimmt, der nimmt auch das ewige Leben nicht an, und der ewige Tod muß darum notwendig sein Anteil sein.
Ev02.024,06] Ich darf aber dennoch niemanden zum Glauben zwingen, weil jeder Zwang ein Gericht des Geistes wäre, das ihm so gut den Tod gäbe wie der Unglaube, - und es ist darum hier selbst für Gott schwer also zu wirken, daß der Mensch keinen Schaden leide an seiner Seele! Wird er gezwungen durch irgendeine noch so verborgene Macht, so bewegt er sich im Gerichte; wird er aber durch gar nichts gezwungen, so bleibt er ungläubig und zweifelt an allem und beweist eben dadurch, daß er völlig toten Geistes ist. Wer oder was soll dann lebendig machen seinen Geist?
Ev02.024,07] Mein lebendig machendes Wort nimmt er nicht an - und somit auch Mich nicht als die in der ganzen Unendlichkeit alleinige Quelle alles Lebens; nun frage dich selbst, woher er dann sonst noch das Leben, das Ich allen Menschen brachte und geben will, nehmen solle!«

Ev08.020,12] »Daraus (aus Zwangsgesetzen) aber geht dann hervor finsterer Aberglaube, Abgötterei, Haß gegen Andersgläubige, Verfolgung, Mord und die verheerendsten Kriege. Die Menschen begründen sich dabei mit allerlei finsterem Unsinn, daß sie am Ende der Meinung und des Glaubens werden, Gott einen angenehmen Dienst zu erweisen, wenn sie an ihren andersgläubigen Nebenmenschen die größten Frevel und Missetaten begehen. Und daran schulden allein die Mußgesetzgeber!«

Ev04.039,04] »Wahrlich, wer Mein Wort und Meine Lehre mit dem Schwerte in der Hand verbreiten wird, der wird für seinen Eifer keinen Segen von Mir überkommen, sondern selbst in die größte Finsternis hinausgestoßen werden! Wenn du ein Gemach mit reinen Öllampen zur Nachtzeit erleuchtest, so werden alle, die darin sind, ein erfreuliches Licht haben; zündest du aber das ganze Gemach an, so werden alle dir zu fluchen anfangen und dich fliehen wie einen wütenden Narren.«

Rebellion und Chaos als Folgen äußeren Zwangs; Alternativen

Ev02.027,08] »... Nur das, was ein Mensch aus freiem Willen nach seiner frei- und somit wohlgebildeten Einsicht tut, ist wahrhaft getan und bringt Nutzen auf eine oder die andere Art; jede erzwungene Arbeit und Tat aber ist nicht eines Staters wert. Denn bei jeder gezwungenen Arbeit und Tat arbeitet allzeit Zorn und Rache gegen den Zwinger mit, und das kann ewig kein Segen für was immer für ein Werk sein.«

Ev01.076,03] »... Was nützt einem Lande oder Reiche eine Ruhe und Ordnung durch den schärfsten Zwang erzielt?! Eine Zeitlang wird es sich wohl tun; aber wenn es dann den zu sehr gedrückten Teufeln zu stark wird, so werden sie aufspringen und werden mit gräßlichem Hohne Gesetze und Gesetzgeber zertreten. Denn wer noch mit Gewalt gehalten und geleitet werden muß, ist noch ein Teufel; nur wer sich von der Liebe, Sanftmut und Geduld leiten läßt, ist gleich einem Engel Gottes und ist wert, ein Kind des Allerhöchsten zu sein!
Ev01.076,04] Mit Liebe erreichet ihr alles, mit Gewalt aber wird der Teufel nur aus seinem Schlafe geweckt! Was für Gutes kann dann wohl vom Wachsein der Teufel über die Erde kommen?!
Ev01.076,05] Es ist also besser um endlos vieles, daß da unter den Menschen wachse die Liebe und Sanftmut und wachbleibe zu aller Zeit und dadurch die Teufel zum Schlafe und zur Ruhe nötige, daß sie der Erde nicht schaden, als daß man mit dem dröhnenden Gepolter der Gewalt die Teufel wecke und sie dann verderben die Erde und alles, was darauf ist!«

Ev01.079,05] »Eine Zeitlang kann der Satan wohl gehalten werden durch Macht und Gewalt von oben; aber so der Herr der hochmütigen Menschen wegen, die am Ende meinen, daß sie durch ihre Macht und Weisheit, die in einer unerbittlich tyrannischen Schärfe besteht, die ihnen beliebige Ordnung aufrecht zu halten imstande seien, Seine Macht zurückzieht und dem Satan die Fesseln abnimmt, da ist es dann mit der Macht der sich mächtig Dünkenden über die Nacht aus! Denn die durch solch verkehrte Behandlung zu puren Teufeln gemachten Menschen werden wie ein angeschwollener Strom über sie herfallen und sie vernichten, als wären sie nie dagewesen!«


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