Inhaltsübersicht:
Ursprung von Meteoren
Geschwindigkeit von Kometen und Meteoren
Planetenentwicklung aus Kometen
Aberglauben im Zusammenhang mit Kometenerscheinungen
Anläßlich eines vorbeifliegenden Meteoriten erklärte Jesus auf Fragen seiner Jünger, wie Kometen und der Feuerschweif von Meteoriten entstehen:
(jl.ev06.166,01) Es »ereignete es sich, dass ein großer Feuermeteor, von Norden herkommend, gerade über uns gegen Süden hinflog, und zwar in einer solchen Schnelligkeit, dass er von Horizont zu Horizont kaum ein paar Augenblicke vonnöten hatte, um die mindestens vierhundert Stunden lange Strecke zu durchfliegen.
(jl.ev06.166,02) Da sagte der bei solchen Erscheinungen auch noch etwas abergläubische Lazarus mit einer gewissen Aufregung zu Mir: »Herr, das bedeutet nichts Gutes!«
(jl.ev06.166,03) Sagte Ich: »Warum denn? Wie sollte denn das etwas Schlechtes anzeigen?«
(jl.ev06.166,04) Sagte Lazarus: »Eine schon gar alte Volkssage erklärt derlei Erscheinungen also: Wenn irgendwo auf der Erde ein gar großer Bösewicht stirbt, so ergreifen dann sieben der allerärgsten Teufel seine Seele und zerren sie durch die Luft. Vor lauter Schrecken, Angst und Schmerzen lässt sie alles unter sich gehen, und weil sie einmal schon der untersten Hölle angehört, so ist natürlich auch schon alles Feuer, was sie in ihrer Angst von sich lässt. Solch teuflischer und höllischer Unrat aber verpestet die Luft, und wo er etwa teilweise auf die Erde niederfällt, da geschieht dann aber auch schon ein Unglück über das andere, und es gehören dazu viele Opfer und Gebete, um so einen Fleck von dem Übel zu reinigen. - So lautet die alte Volkssage. Ich nehme sie zwar durchaus nicht als bare Münze an; aber es ist da doch etwas Eigenes, dass so manche Dinge, die man als Kind gewisserart mit der Muttermilch eingesogen hat, nicht so leicht aus dem Menschen ganz hinauszubringen sind. Es haftet stets so eine Art Glauben daran, der sich von Zeit zu Zeit bei solchen vorkommenden sonst ganz unbegreiflichen Erscheinungen wieder erneuert und das Gemüt mit Furcht und Angst erfüllt. - Sage doch Du es mir, o Herr, was daran Wahres ist!«
(jl.ev06.166,05) Sagte Ich: »An der alten Sage ist nicht ein kleinstes Fünklein Wahrheit; aber die Erscheinung selbst, als etwas ganz Natürliches, muss wahr sein, weil sie sonst niemals zum Vorschein käme.
(jl.ev06.166,06a) Was aber an der Erscheinung selbst ist, das will Ich dir gleich praktisch zeigen. Und so gib nun acht! Sieh, da ist ein Stein! Wenn jemand mittels einer außerordentlichen Kraft imstande wäre, ihn so mächtig durch die Luft zu schleudern, dass er in einem Augenblick nur hundert Stunden weit käme, so würde er durch die starke Reibung an den Luftschichten im Augenblick so glühend werden wie fließendes Erz. Aber auch die Luft, die der Stein durchschnitte, würde erglühen und hinter dem geworfenen, fliegenden Stein einen glühend aussehenden Streif bilden, der sich aber doch bald abkühlte und sonach verschwände, - geradeso, wie du das bei dem soeben über uns vorbeischwebenden Meteor gesehen hast. Solch ein Streif ist dann kein Unrat einer in den Krallen der Teufel befindlichen Seele, sondern nur die durch den höchst schnellen Flug des Steines mit glühend gemachte Luft.
Jesus demonstrierte mit seiner göttl. Macht, wie ein Stein wie ein Meteor ins Glühen kommt.
(jl.ev06.166,06b) »Damit du aber solches noch leichter begreifst, so nehme Ich nun diesen Stein und werde ihn mit der Macht Meines Willens in großer Schnelle in der Luft herumtreiben und ihn dann wieder hierher führen, wodurch du dann deinen alten Kinderglauben völlig loswirst.«
(jl.ev06.166,07) Hier hob Ich den bei zehn Pfund schweren Stein auf und führte ihn mit Blitzesschnelle ein paar Augenblicke lang in weiten Kreisen durch die Luft, wo er noch mehr glänzte als der frühere ganz natürliche Meteor, und als er vor uns niederfiel, da war er noch so glühend wie geschmolzenes Erz und verbreitete eine große, kaum auszuhaltende Hitze um sich; und so man Holz auf ihn legte, brannte es gleich lichterloh auf. Da wunderte sich Lazarus.
(jl.ev06.166,08) Und Ich sagte zu ihm in einem ganz gemütlichen Ton: »Siehe, Bruder, da hast du deine von sieben Erzteufeln getragene Bösewichtsseele! In ein paar Stunden wird sie schon wieder völlig abgekühlt sein.
Jesus erläuterte, wie und mit welchen Zielen Priester den Aberglauben im Zusammenhang mit Kometen und Meteoriten Missbrauchen:
(jl.ev06.166,09) Aber hat dir dein Inneres noch nie gesagt, dass zu allen Zeiten das Priestertum alle außergewöhnlichen Naturerscheinungen vor den blinden Völkern zu seinem Nutzen auszubeuten verstanden hat?! Die Mond- und Sonnenfinsternisse, die Kometen, große Stürme und große feurige Erscheinungen in der Luft und noch andere seltene Erscheinungen erklärte es für außerordentliche, böse Anzeichen aus den Himmeln und ordnete bald große Gebete und Opferungen an. Das wurde schon den Kindern beigebracht, und wenn dann so eine Erscheinung zum Vorschein kam, lief das geängstigte Volk gleich zu den Priestern, und diese verordneten dann sofort, was ihnen am meisten frommte. - Nun, Bruder, frage Ich dich, ob du diesen Stachel noch nicht erkennst!«
(jl.ev06.166,10) Sagte Lazarus: »Ja, jetzt erkenne ich ihn freilich wohl; aber früher war das für mich ja doch nicht möglich. Aber sind diese Priester doch Kerls, die wahrlich mit allen Teufelssalben gesalbt sind! Nun, ich danke Dir, o Herr, für diese Erklärung; denn jetzt erst bin ich ganz im klaren, was ich von diesen schwarzen Völkerbetrügern zu halten habe. -
Auf die Frage: »Aber die Kometen sollen doch im Ernste Vorboten der Kriege sein?« antwortete Jesus:
(jl.ev06.166,11) »Sie sind es - und sind es nicht! Sie sind es, weil das Volk daran glaubt, und es wird von den Engeln aus solch ein an und für sich ganz unschuldiges Zeichen auch gewählt, um den unbändigen Menschen die Zulassung eines Gerichtes anzuzeigen. Glauben darauf die Menschen und tun Buße, so wird auf einen Kometen kein Krieg folgen; bessern sie sich aber nicht, so wird der Krieg nicht ausbleiben, der allzeit der Vorgänger von allerlei nachfolgenden noch größeren Übeln ist, als da der Krieg selbst ist.
Jesus erklärt über Kometen:
(jl.ev06.166,12) An und für sich aber sind die Kometen nichts als werdende Erden, die sich nach und nach dem göttlichen Plane gemäß zu dem ausbilden, was sie werden sollen, - und da sind sie keine Vorboten des Krieges«..
Außer seiner natürlichen Bestimmung, sich als Materie zu verdichten, kann ein Komet u.U. auch eine Rolle als Strafgerichts-Ankündiger bekommen:
(jl.ev06.166,14) »Ein solcher Komet ist auch ein werdendes großes Gericht für eine gewisse Art von Geistern. Diese müssen sich nach und nach stets inniger und inniger ergreifen, so dass sie im Raum und in der Zeit am Ende eine buntmaterielle Masse bilden. Diese Bildung der sichtbaren, festen Masse nennen wir die Einhülsung der geistigen Potenzen, und diese Einhülsung ist das eigentliche Gericht, aus dem dann nach langen Zeiten die im Gerichte gefangengehaltenen Geister ihre selbständige Lebensfreiheit erlangen können. Und weil eben die Kometen werdende Gerichte sind, so ist denn auch ihr Einfluß bei einer größeren Annäherung zu einer schon lange fertigen Erde hin auch ein solcher oder wird von den Engeln Gottes als ein solcher (Einfluß) für eine alte Erde benutzt, der auf ihr ein Gericht erweckt und namentlich die Menschen gegen Menschen erregt, - natürlich nur, wenn es not tut, das heißt, so die Menschen Gott sehr zu vergessen anfangen und sich selbst für Götter halten.«
(jl.ev06.166,15) Lazarus: »... ich möchte von Dir erstens noch erfahren, woher da die ganz natürlichen Meteore ihren Ursprung nehmen, wer sie mit solch einer unermeßlichen Heftigkeit von sich in die Luft hinausschleudert, und dann fürs zweite möchte ich von Dir erfahren, wohin die Kometen kommen, so sie nach und nach am Himmel unsichtbar werden.« (Siehe Kap. 232;) Jesu Antwort:
(jl.ev06.166,16) »Meteore ... haben sie einen doppelten Ursprung. Sie sind entweder Auswürfe der Sonne; denn die Sonne ist eine tausendmal tausend Male größere Erde als diese, auf der wir stehen. Auf ihrer Oberfläche geschehen denn auch zuweilen nach demselben Verhältnisse größere und heftigere Eruptionen (Ausbrüche) denn auf dieser Erde. Bei solchen Eruptionen werden dann auch stets eine große Menge loser, größerer und kleinerer, härterer und oft auch weicherer Massen mit einer für dich völlig unbegreiflichen Gewalt in den weiten Weltenraum hinausgeschleudert, und es kommen von ihnen auch stets welche in die Nähe dieser Erde. Und sowie sie ein wenig in die Region der Luft dieser Erde gelangen, erglühen sie und werden als fliegende Sterne sichtbar. Und schlagen sie zu tief in die dichtere Luftmasse der Erde, so werden sie in ihrer Schnelligkeit gehemmt und von dieser Erde als schwere Körper angezogen und fallen dann auch ganz natürlich auf dieser Erde Boden, entweder auf den trockenen oder auf den nassen, der auf dieser Erde der bedeutend größere ist.
(jl.ev06.166,17a) Also das ist die eine und häufigere Art der auf dieser Erde erscheinenden Meteore.
Manche Meteorerscheinungen stammen von Vulkanausbrüchen auf der Erde selbst:
(jl.ev06.166,17b) »Eine andere und seltenere Art der Meteore, wie der frühere einer war, entsteht aber auf dieser Erde selbst. Es gibt in der großen Reihe der Berge auf dieser Erde auch solche, die mit dem Innersten der Erde durch gewisse große Organe zusammenhängen und durch dieselben stets eine solche Nahrung bekommen, die nach und nach auch in eine stets heftigere Gärung gerät, durch die die inneren großen, hohlen Räume angefüllt werden, und zwar mit Luftarten, die sich leicht entzünden, wenn sie zu sehr gepreßt werden. Wenn der Akt der inneren Entzündung vor sich gegangen ist, so zerstören diese brennenden Luftarten die weniger festen Teile des Berges, brechen dann als lichterlohe Feuermassen durch und reißen die lockeren Klumpen mit und schleudern solche - wie eben unser früher gesehener einer war - dann auch mit einer immensen entsprechenden Gewalt entweder gerade über sich oder manchmal nach irgendeiner Richtung schief über die Erde hin, oft mehrere hundert Stunden weit weg von dem Orte ihrer Entstehung. Da fallen sie dann auf die Erde, ohne ihr dadurch irgendeinen Schaden zuzufügen.
(jl.ev06.166,18) In größerer Nähe irgendeines feuerspeienden Berges würdest du derlei Erscheinungen sehr oft und sehr dicht zu Gesichte bekommen; aber hierher kommen aus den Kaukasusbergen nur solche, die zufällig bei ihrem Auswurf in eine solche Richtung, die sie offenbar hierher bringen muss, kommen, dazu aber auch mit der erforderlichen Kraft hinausgeschleudert worden sind. Dazu aber mussten sie auch schon bei ihrem Auswurf in einem sehr glühenden Zustande sein, wodurch sie die ihren raschen Flug hindernde Luft leichter besiegten, da diese vor ihnen augenblicklich verdünnt ward und daher ihrem Laufe weniger hinderlich war denn eine kalte und somit dichtere Luft.
(jl.ev06.166,19) Und jetzt habe Ich dir diese Sache ganz in der natürlichen, weltweisheitlichen Art erklärt, mit der du voll zufrieden sein kannst. Eine tiefere, ganz geistige Erklärung darüber aber kann Ich dir nun deshalb nicht geben, weil du sie nicht fassen würdest; wenn Ich aber den Geist der Wahrheit über euch alle senden werde, dann wird er euch in alle Weisheit leiten.«
Wie sich aus Licht Materie formen und aus Sonneneruptionen Kometen und Planeten entstehen können, erläuterte Jesus seinen Jünger so:
(jl.ev06.232,03) »Ein solcher Komet ist demnach eine langsam werdende Sonne, die sich aus dem im endlosen Raume sich begegnenden Lichtstoffe bildet, der sich im freien Äther stets mehr und mehr verdichtet und also aus der anfänglich geistigen Substanz in materielle überzugehen beginnt und nach für euch undenklich langen Zeitläufen zu einer wirklichen Sonne wird, aus der, wenn sie zu ihrer Vollreife kommt, erst dann Planeten oder Erden, wie diese da ist, gleichsam wie Küchlein aus einem Ei ausgeboren werden, aber anfangs auch nur zumeist als höchst lockere Dunstmassen mit sehr wenig irgend schon festeren Körpermassen. Sie werden von der inneren, großen Naturkraft der Sonne in den weiten freien Raum gleichsam hinausgeschleudert; und haben sie die ihrer Größe und speziellen Schwere hinreichende Entfernung erreicht, so fangen sie an, vermöge der großen und starken Anziehungskraft der Sonne gewisserart wieder in die Sonne zurückzufallen.
(jl.ev06.232,04a) Ein solcher Rückfall (Rückkehr zur Ausgangssonne, d. Hg.) dauert oft Tausende von Jahren dieser Erde. In solcher Zeit hat sich solch ein jüngstes Sonnenkind durch die ihm von zahllosen Seiten her begegnenden Lichtsubstanzen schon mehr und mehr verdichtet.
(jl.ev06.232,04a) »Wenn der Komet nach oft sehr vielen Jahren von irgendeiner Seite her wieder in die Nähe der Sonne kommt, so wird er von den Menschen dieser Erde und auch von den Menschen anderer Erden als ein Stern, gewöhnlich mit einem langen, lichtschimmernden Dunstschweife, gesehen. Vermöge einer gewissen abstoßenden Kraft der Sonne aber kann er dennoch nie wieder in die Sonne zurückfallen, welche abstoßende Kraft - besonders in der größeren Nähe der Sonne - in dem gar sehr heftigen Ausströmen des Lichtes besteht, daher solch ein Komet, so er als ein noch ganz leichter Körper in die Nähe der Sonne gelangt, sich beinahe mit der Schnelligkeit des Lichtes weiterbewegt, weil er dadurch einen neuen, heftigen Stoß bekommt und sich in die großen Raumestiefen verliert, worauf er am äußersten Rande seiner Entfernung wieder zurück in die Sonne zu fallen beginnt.
(jl.ev06.232,05) Ihr könnet auf dieser Erde davon ein kleines Beispiel bei einem großen Brande haben. Das Feuer, die Hitze und das starke Licht treiben eine große Menge von glühenden Funken hoch in die Luft empor. Wenn diese einmal so hoch sind, dass die Wurfkraft des Feuers nicht mehr auf sie einwirken kann, dann fallen sie wieder ganz behende zurück; aber sobald sie wieder dem Feuer in die Nähe kommen, so werden sie gleich wieder mit großer Heftigkeit hinweggestoßen und machen den früheren Weg wieder.
(jl.ev06.232,07) Was jedoch jene Kometen betrifft, aus denen Sonnen werden, so kommen sie nie in die Nähe einer andern Planetarsonne, sondern schweben in für euch unermeßlichen Raumestiefen und werden in den späteren Zeiten von den tiefgelehrten Menschen mit gewissen Augenwaffen hin und wieder entdeckt werden.
Jesus erklärt, dass sonst unsichtbare Kometen in Sonnennähe aufgrund zunehmender Geschwindigkeit zu leuchten anfangen:
(jl.ev06.233,09) »Siehe, der dir erklärte Komet hat in großer Entfernung von der Sonne gar keinen Schweif, sondern nur einen nebelartigen Dunst um seinen Kern! Erst wenn er in die Nähe der Sonne kommt, bildet sich sein Schweif infolge seiner sehr schnellen Bewegung. Denn durch diese schnelle Bewegung, die bei manchen solchen Kometen so außerordentlich ist, dass sie in der Nähe der Sonne oft in wenigen Augenblicken 80, 90-100 000 Stunden Raumweges (1 Wegstunde ca 5 km = 400-500000 km, also ungefähr Lichtgeschwindigkeit!, d. Hg.) durchzucken, kann der höchst leichte Lichtätherdunst den Raum nicht so behende durchfliegen wie der offenbar schwerere Kern und der ihn in der nächsten Nähe umgebende dichtere Dunst, und so geschieht dadurch im großen ungefähr dieselbe Erscheinung, als wenn du ein noch stark glühendes und ebenso stark rauchendes Stück Holz nähmest und würfest es auf eine weite Strecke hin durch die Luft; da würdest du sehen, wie der Rauch als ein sehr leichter Körper hinter dem glühend fliegenden Stück Holz eben auch einen förmlichen Kometenschweif darstellt.
(jl.ev06.233,10) Diese atmosphärische Luft ist freilich um sehr vieles dichter als der reine Äther; aber für eine so schnelle Bewegung gibt auch schon der Äther einen Ausschlag. Denn auch er ist noch in Zeit und Raum enthalten und ist somit ein materielles Etwas, obschon seine Urgrundstoffe gegen die verdichteten Stoffe einer Erdenwelt beinahe gewichtlos sind, gleichwie auch diese Erdluft, die für sich immerhin schon ein gewichtiger Körper ist - ansonst sie bei einer starken Bewegung nicht oft die mächtigsten Bäume entwurzeln könnte -, unterm Wasser wie vollends gewichtlos ist.
(jl.ev06.233,11) Weil aber der Äther für sich auch ein materielles Etwas ist, so kann er den Dunst eines Kometen bei dessen höchst schneller Bewegung schon auch in einen nachziehenden Dunstschweif verwandeln.«
Auf die Frage von Jüngern, ob »auch diese unsere Erde ein solcher Komet« war, antwortete Jesus:
(jl.ev06.233,13) »Allerdings, - wenn auch nicht gerade aus dieser Sonne ausgeboren, sondern von einer andern gar um sehr vieles größeren, so macht das eben gar keinen Unterschied; denn auch aus den Urzentralsonnen werden derlei Erdenbildungskometen mit einer um so größeren Gewalt in den unermeßlichen Raum hinausgeschleudert, kommen dann den kleinen Planetarsonnen in die Nähe und werden von denselben angezogen, erhalten und ordentlich als eigene Kinder gepflegt und zu ordentlichen Erdkörpern großgezogen.
Über Aussehen, Geruch und Verhalten eines Meteors berichtet Lorber:
(jl.ev03.233,01) »Während aber Mathael noch etwas sagen wollte, flog ganz nieder ein großes und sehr stark leuchtendes Meteor und verursachte durch den schnellen Flug ein eigenes, wohl vernehmbares Sausen in der Luft; denn es war im ganzen über dem Erdboden nur bei achthundert Klafter Höhe entfernt. Hinter dem Meteore war ein langer Schweif ersichtlich, der sich scheinbar dem fliegenden Meteore nachzog. Alle drei erschraken über diese Erscheinung und fragten allereiligst den Engel, was denn nun das gewesen wäre.
(jl.ev03.233,02) Der Engel aber, statt den dreien sogleich mit einer Antwort und Erklärung aufzuwarten, schoß dem Meteore nach und brachte es in wenigen Augenblicken zu den dreien als eine etwas plumpe Kugel von zweieinhalb Klaftern Durchmesser, stellte diese auf einen freien Platz und sagte dann zu den dreien: »Nun, da kommet her und betrachtet diese Erscheinung ohne Scheu: niemandem von euch wird dabei ein Haar gekrümmt oder gesengt werden!«
(jl.ev03.233,03) Die drei (Jünger Jesu) erheben und nähern sich mit großer Bescheidenheit dem noch gleichfort stark leuchtenden Meteore. In der Nähe merken sie einen stark schweflichen Geruch, und der ganze, bedeutende Klumpen sieht in der Nähe vollkommen einem Bimssteine sichtlich ähnlich, und aus den größeren Poren schießen bläulichweiße Flammen hervor und verursachen ein eigenes Zischen und leises Pfeifen und Prasseln. Manches Flämmchen ist noch sehr hell, manches aber auch schon matt.
(jl.ev03.233,04) Jetzt erst fragt Mathael wieder den Engel, sagend: »Nun, was ist denn das für ein Ding, wie und wo entstand es? Es scheint eine ziemlich feste Masse zu sein und muss für unsere Menschenkraft ein großes Gewicht haben.«
Durch Sonneneruptionen ausgeschleuderte Meteore können innerhalb einer halben Stunde auf der Erde sein:
(jl.ev03.233,05) Sagt der Engel: »Dieser Klumpen war vor einer halben Stunde noch ein Anteil der Sonne. Durch einen großen Feuerkrater, darin es gewaltigst tobte, ward er nebst vielen andern mit einer unbegreiflich großen Gewalt hinausgeschleudert in den großen Weltenraum. Wie zufällig bekam dieser Klumpen die Richtung gegen diese Erde. Mit mehr als des Blitzes Schnelligkeit flog er durch den Äther und erreichte schon hinter dem Weltteile Europa die Atmosphäre dieser Erde, die er anfangs nur an der Oberfläche streifte. Als er im nächsten Moment aber tiefer sank und einen großen Widerstand an der stets dichteren Atmosphäre dieser Erde fand, ward seine Wurfschnelle sehr gemindert; bis er in diese Region kam, machte er in vier Augenblicken Zeit nur zwanzig Stunden Weges. Als ich ihn einholte, war er dennoch schon nahe über ganz Asien und wäre in zehn Augenblicken ins große Erdmeer gefallen; aber es wollte der Herr also, dass ihr auch in dieser Hinsicht eine Aufklärung erhaltet und nicht in einem fort glaubt, dass da ein böser Geist über die Erde fliege, um ihr und den Menschen einen Schaden zuzufügen. Nun habt ihr den 'bösen' Geist vor euch und könnet daraus lernen, dass dies eine ganz natürliche Erscheinung zwischen den großen Weltkörpern ist.«
Auf die Frage, wie das Leuchten eines Meteroritenschweifes zustande kommt:
(jl.ev03.233,06) »Aber wie kam es denn, dass er in der Luft gar so stark leuchtete, und hier aber wird er nun stets matter und matter im Leuchten?«
(jl.ev03.233,07) Sagt Raphael: »Das starke Leuchten bewirkt der übermäßig schnelle Zug durch die Luft; er reibt sich mächtigst an den Teilchen der Luft und drückt sie sehr stark, weil sie ihm nicht schnell genug entweichen kann. Die Luft aber, wie sie hier ist, entzündet sich, wenn sie irgend zu stark gepreßt oder gedrückt wird; und weil sich die Luft auf der ganzen Zugstrecke eines solchen Meteors in einem fort entzündet, so ist es denn auch an der Stelle, da ein solches Meteor auf seinem Zuge sich befindet, stets blitzhell, und weil hinter dem gar so heftig fliegenden Meteore ein luftleerer Raum gebildet wird, dessen Winde noch ganz feurig erregt sind, so ersieht man hinter dem Meteore auch stets einen abnehmend heftig glühenden Schweif, der an und für sich bloß nur eine Erscheinung und keine Realität mehr ist.
(jl.ev03.233,08) Fühlet nur diese Masse, wie glühend heiß sie noch ist, und ihr werdet euch leicht vollkommen von dem überzeugen, was ich euch von dieser Sache nun erklärt habe!«
Engel Raphael veranschaulichte, wie ein Stein durch Luftreibung zum glühenden Meteorit werden kann:
(jl.ev03.233,08b) »Noch einen Beweis kann ich euch auf ganz natürliche Weise liefern, und zwar dadurch, weil mir so ein Experiment möglich ist, dass ich einen hier liegenden Stein nehme, ihn in Blitzesschnelle durch die Luft schleudere, und mir dienstbare Geister sollen ihn nach wenig Augenblicken wieder hierher bringen, und ihr werdet euch überzeugen, wie dieser nur etliche Pfund schwere Stein sogleich ebenso stark leuchten wird, wie stark zuvor dieses Meteor geleuchtet hat.«
(jl.ev03.233,09) Hier schleuderte Raphael den Stein mit der furchtbarsten Gewalt in die Luft, und die dienstbaren Geister trieben denselben einige Augenblicke mit mehr denn Blitzesschnelle kreisförmig nur wenige Klafter hoch in der Luft herum. Nebst einem stark sausenden Getöse leuchtete der Stein so stark, dass die ganze Gegend weit herum wie am hellen Tage erleuchtet war und die drei eigentlich nur einen sonnenhell leuchtenden Kreis vor sich sahen, weil die Bewegung des Steines eine zu schnelle war, als dass ein menschliches Auge seinen Fortzug hätte wahrnehmen können.
(jl.ev03.233,10) Nach wenigen Augenblicken ward der Stein wieder von den dienstbaren Geistern, als noch im höchsten Grade glühend, ganz ruhig vor die drei erstaunten Beobachter auf den Boden gelegt, und Raphael sagte: »Da habt ihr das schnell und ganz leicht bewirkte Experiment nun vor euch; findet ihr einen Unterschied zwischen diesem nun künstlich und jenem natürlich bewirkten Meteore?«
(jl.ev03.233,11) Sagt Mathael: »Nein, durchaus ganz dieselbe Erscheinung; nur ist natürlich das Volumen verschieden!
(jl.ev04.105,01) »Es gab dereinst auch urgeschaffene Geister, die auch durch den ihnen verliehenen Reiz zu sehr eigenliebig, selbstsüchtig, hochmütig und am Ende herrschsüchtig wurden, und die Folge davon war, dass sie sich in die purste Materie verwandelten.
(jl.ev04.105,02) Sie haben sich abgesondert in große Vereine und stellten sich in für euch nicht denkbar großen Entfernungen auf. Ein jeder Verein wollte von einem zweiten nichts mehr hören, sehen und erfahren, um nur der Eigenliebe so recht weltendick frönen zu können. Durch dieses stets wachsende Eingehen in die Eigenliebe und Selbstsucht, in den dadurch mehr und mehr erwachten Hochmut und in eine absolute Herrschsucht schrumpften die zahllos vielen Lebensformen endlich nach dem Gesetze der Schwere, das sich aus der Eigenliebe und Selbstsucht von selbst entwickelt hatte, zu einem übergroßen Klumpen zusammen, - und die materielle Urzentralsonne einer Hülsenglobe war fertig. (Hülsenglobe = Die Zusammenfassung einer Unzahl von Sonnengebieten, die, wie einzelne Planeten um ihre Sonne, in unmeßbar weiten Bahnen sich um die Urzentralsonne bewegen; J.L.)
(jl.ev04.105,03) Nun aber gibt es im unendlichen Raume ebenfalls eine Unzahl solcher Systeme oder Hülsengloben, wo überall eine besprochene Urzentralsonne zahllosen Weltengebieten zum gemeinsamen Mittelpunkte dient, und diese Urzentralsonnen sind eben die zusammengeschrumpften Urgeistervereine, aus denen mit den Zeiten der Zeiten alle andern Sonnenalle, Sonnengebiete, Nebenzentralsonnen, Planetarsonnen, Planeten, Monde und Kometen hervorgegangen sind.
(jl.ev04.105,04) Wie aber ging das zu? Seht, in der Urzentralsonne ward vielen großen Geistern der Druck zu mächtig! Sie entzündeten sich zornglühendst und machten sich vom Urdrucke los. Sie flohen förmlich endlos weit von ihrem ersten Vereinsklumpen. Eine Zeitlang schwärmten sie ganz frei und harmlos für sich in aller Ungebundenheit im endlosen Raume umher und machten eine gute Miene, von selbst in die rein geistige Ordnung überzugehen; aber weil sie des Elementes der Eigenliebe nicht ledig werden konnten, so fingen sie endlich auch wieder an, zu einem festen Klumpen zusammenzuschrumpfen, und es entstanden daraus Zentralsonnen zweiten Ranges in einer wie in der andern der zahllos vielen Hülsengloben.
(jl.ev04.105,05) In diesen Zentralsonnen zweiten Ranges ergrimmten mit der Zeit der Zeiten die Hauptgeister ob des stets zunehmenden Druckes, entzündeten sich und machten sich in zahllosen Massen von den Gemeinklumpen zweiten Ranges los. Sie machten nun wieder die besten Mienen zu einem rein geistigen Übergange; da sie aber mit der Weile dennoch wieder ein großes Wohlgefallen an sich fanden und nicht völlig von der Eigenliebe lassen wollten, so wuchsen sie auch abermals im materiellen Gewichte und schrumpften ebenfalls wieder in große Klumpen zusammen, und es wurden daraus Zentralsonnen dritten Ranges.
(jl.ev04.105,06) Aber bald erhob sich da derselbe Anstand, wie bei den früheren Zentralsonnen. Die höheren Geister, als die wenigeren an der Zahl, wurden nach und nach von den noch immer zahllos vielen untergeordneten Geistern zu mächtig gedrückt, ergrimmten bald wieder und rissen sich zu vielen tausendmal Tausenden mit großer Gewalt vom gemeinsamen Klumpen los, mit dem festen Vorsatze, nun endlich ins völlig rein Geistige überzugehen. Undenkbar lange Zeiten schwebten sie als voneinander weit getrennte Ätherdunstmassen im weiten Schöpfungsraume.
(jl.ev04.105,07) Diese Freiheit gefiel ihnen in der Rückerinnerung an den mächtigen Druck, den sie ausgestanden hatten. Aber in dieser untätigen Freiheit fing es sie mit der Zeit zu hungern an, und sie fingen an, im Raume Nahrung zu suchen, - also eine Sättigung von außen irgendwoher. Diese fanden sie und mussten sie finden; denn die Begierde ist gleich jenem nordischen Magnetsteine, der alles Eisen, wie auch alle eisenhaltigen Minerale mit einer unwiderstehlichen Gewalt an sich zieht.
(jl.ev04.105,08) Was aber war davon die unvermeidbare Folge? Ihre Wesenheit fing dadurch sich nach und nach sehr zu verdichten an; damit erwachte auch bald wieder die Eigenliebe und ihr Gefolge, und die unausweichbare Folge war wieder die Einschrumpfung zu einem gemeinsamen Klumpen, wozu freilich wohl stets eine Unzahl von Erdjahren vonnöten war.
(jl.ev04.105,09) Allein, was ist eine noch so lange Zeitendauer vor dem ewigen Gott?! Ein Seher der Vorzeit sagte: "Tausend Jahre sind vor Gott wie ein Tag!"
(ps.003,07; 2 petr.03,08) Ich sage euch: Tausendmal tausend Jahre sind vor Gott im Ernste kaum ein Augenblick! Wer ein Müßiggänger ist, dem werden aus lauter Langweile die Stunden zu Tagen und die Tage zu Jahren. Dem Fleißigen und vielfach Tätigen werden die Stunden zu Augenblicken und Wochen zu Tagen. Gott aber ist von einem unendlichen Tätigkeitseifer von Ewigkeit her erfüllt und in einem fort unendlich tätig, und die seligste Folge davon ist, dass Ihm für euch undenkbar lange Zeiten wie einzelne Augenblicke vorkommen müssen, - und eine volle Ausbildung einer Sonne dauert vor Seinen Augen dann nur ganz kurz.