Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 01, Kapitel 167


Warnungen Jesu vor den Verführungskünsten der Frauen und den Verlockungen und Reizen der Welt. Hinweise zur Partnerin-Auswahl.

01] (Der Herr:) »Wehe aber der Welt, wenn die Weiber sich wieder zu putzen und zu schmücken anfangen und auf den Thronen sitzen werden; dann wird die Erde durchs Feuer gelassen werden!

02] Haltet daher alles auf eine gute Zucht der Weiber, lasst sie vor allem sich üben in der rechten Demut! Sie sollen rein, aber nie geputzt und geschmückt sein; denn der Weiber Putz und Schmuck ist des Menschen Grab und Untergang in allem!

03] Wie aber da ist ein reines, wohlgesittetes, demütiges Weib ein rechter Segen eines Hauses, so ist ein geputztes und dadurch stolzes Weib ein Fluch über die ganze Erde und ist also ein Satan in kleinster Gestalt unter den Menschen und gleicht völlig einer Schlange, die durch ihre geilen Blicke des Himmels Vögel in ihren giftigen und tötenden Rachen lockt!

04] Ich rate daher, ohne zu wollen, dass dieser Rat ein Gebot sein solle:

05] So da jemand wählt und freien will um ein Weib, so sehe er, dass die Maid, um die er freit, nicht putzt ihren Leib - außer mit Wasser, was der Gesundheit des Leibes not tut - und auf der Gasse nicht trägt ein offenes Gesicht, was sich nicht geziemt für ein Weib, und auch nicht prunkt mit ihren sonstigen Reizen, sondern in allem züchtig ist, ihren Leib wohl bedeckt mit Linnengewand und zur Winterszeit mit ungefärbten Tüchern aus Schafwolle, auch keine Vielzünglerin ist und nicht prahlt, als hätte sie etwas; denn es ist dem Weibe sehr heilsam, so sie nichts hat, als was ihr im höchsten Grade not tut. Eine solche Maid ist dann auch eines Mannes wert, und ihr sollt um sie freien. Aber um eine Reiche, Geputzte, Geschmückte, die in weichen und buntgefärbten Kleidern einhergeht, ein offenes Gesicht auf der Gasse zur Schau trägt, sich gerne begrüßen läßt von den Reichen und Angesehenen und zu den Armen sagt: 'Da seht das stinkende Bettelvolk!' Ich sage euch, vor einer solchen Maid flieht wie vor einem Aase!

06] Denn eine solche Maid ist ein getreuestes Abbild der verlockenden Hölle in kleinster Gestalt, und wer eine solche freit, begeht eine gröbste Sünde wider die göttliche Ordnung und darf darauf rechnen, dass solch ein Weib, das auf der Erde schwerlich je besser wird, so sie eher stirbt denn der Mann, den ihr ins andere Leben folgenden Mann, wenn er selbst der Tugend ergeben war, aber sein Weib der irdischen Vorzüge wegen sehr geliebt hatte, sicher wenigstens auf eine bedeutend lange Dauer in die Hölle ziehen wird.

07] Denn gerade also, wie solch ein Weib auf dieser Erde Trugmittel anwandte, um sich einen Mann zu fangen, den sich ihre Lüsternheit auserlesen hatte, ebenso, aber ums tausendfache verführerischer, wird sie jenseits ihrem ihr nachfolgenden Manne in aller erdenklichen Reizendheit entgegenkommen und ihn in ihr höllisches Nest ziehen. Und es wird sogestaltig dem Manne schwer werden, sich seinem Weibe zu entwinden.

08] Darum beachtet das wohl, und wer da freit, der erkenne seine Braut zuvor genau und prüfe wohl alles, auf dass er sich nicht statt eines Engels einen Teufel an den Hals bindet, den er dann nicht leicht los wird!

09] Die Kennzeichen habe Ich euch zur Genüge gezeigt; beachtet das, so werdet ihr Glück haben dies- und jenseits! Ich gebe es euch zwar nicht als ein Gebot, das euch binden solle, sondern nur, wie schon früher bemerkt, als einen guten Rat, der euch und allen eitlen Weibern besonders von großem Nutzen sein kann, so er befolgt wird.

10] Denn wer aus euch also ein eitles und listig verführerisches Weib zurechtweist, dass es erkennt seine böse Torheit, dem soll einst im Himmel ein großer Preis zuteil werden.

11] Wendet daher eure Augen ab von einem verführerischen Weibe; denn ein solches Weib ist geheim, ohne es zu wissen, mit dem Satan im Bunde und dient ihm unbewußt zu dessen verlockenden Zwecken.

12] Will jemand aus euch den Satan in seiner ärgsten Gestalt sehen, so schaue er sich nur eine recht geputzte Dirne oder ein geziertes Weib an, und er hat den Satan in seiner für den Menschen gefährlichsten Gestalt gesehen!

13] Wirkt der Satan als Drache und speit über die Erde Krieg, Hunger und allerlei Pestilenz, dann ist er den Menschen am wenigsten gefährlich; denn in solcher Not wenden sich die Menschen zu Gott, fangen an Buße zu tun und entgehen also der Hölle und ihrem Gerichte.

14] Aber wann der Satan seine Drachen bekleidet mit dem Lichtgewande eines Engels, da ist er dem zur Sinnlichkeit von Natur aus geneigten Menschen am gefährlichsten, also, als wenn ein reißender Wolf im Schafskleide käme unter die Schafe! Kommt der Wolf als Wolf zu den Schafen, so fliehen diese nach allen Richtungen und verwirren den Todbringer, dass er stehenbleibt und nachsinnt, welchem Schafe er nachstellen soll, und am Ende ohne Beute abziehen muß; kommt er aber im Schafspelze, da fliehen die Schafe nicht, sondern haben noch obendrauf eine Freude an dem neuen zu ihnen gekommenen Schafe, das ein Wolf ist, der die ganze Herde zerreißt, ohne dass auch nur ein Schaf vor ihm flieht.

15] seht, diese Lehre und diesen Rat sollt ihr darum als ein Heiligtum in euren Herzen bewahren und euch streng danach also halten, als hätte Ich ein Gebot gegeben; dann werden eure Ehen mit dem Segen aus dem Himmel bekleidet sein, im Gegenteil - mit dem Fluche der Hölle!

16] Laßt euch darum nicht verlocken von den blinden und trügerischen Reizen der Welt, sondern seid allzeit nüchtern und schätzet den Wert der Welt richtig; gebet nicht Gold und Perlen, die ihr nun aus den Himmeln empfangen habt, für die Torheiten der Welt, so werdet ihr untereinander stets Frieden haben und den Himmel vor euch offen sehen! Werdet ihr euch aber wieder von den Reizen der Welt gefangennehmen lassen, so werdet ihr es euch aber auch selbst zuzuschreiben haben, wenn der Himmel sich vor euch fester und fester verschließen wird; und so ihr in große Not gelangen und zum Himmel rufen werdet um Hilfe, da wird euch keine Hilfe werden! Denn a es ist nicht möglich, dass jemand, der mit Wohlgefallen in was immer an der Welt hängt, zu gleicher Zeit stehen könnte in der segnenden Verbindung mit dem Himmel. (a Matthäus.06,241. Könige.18,21; = Lukas.16,13Jakobus.04,042. Korinther.06,15jl.ev01.167,16-18;  ⇒  jl.ev04.199,12-13*;  jl.ev06.206,11jl.ev08.077,14-15;  jl.ev08.125,09-12;  jl.ev10.038,02jl.flie.012jl.him1.212; Vaterbriefe.450)

17] Denn ein jeder Mensch ist also erschaffen und eingerichtet, dass er Böses und Gutes, Falsches und Wahres nicht in einem Herzen nebeneinander ertragen könnte, entweder das eine oder das andere, aber ewig nie beides zugleich!

18] Ja, er kann und muß beides erkennen in seinem Verstande; aber im Herzen kann nur entweder das eine oder das andere als Lebensgrund weilen.

19] Habt ihr solchen Meinen Rat wohl begriffen und erfaßt?«

20] Sagen alle: »Ja, Herr und Meister in aller göttlichen Weisheit!«



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