Musik
Im 'Großen Evangelium Johannes', IV/233, wo im Rahmen der durch Jesus Christus gegebenen Gehirnlehre der Zusammenhang des Vorderhauptgehirnes mit dem Hinterhauptgehirn erörtert wird, heißt es in jl.ev04.233,12 ff.: "Unartikulierte Töne, auch Musik, werden nicht übertragen, daher sich dann auch kein Mensch unter einem Ton oder unter einer Harmonie oder Melodie irgendein Bild oder irgendeine Sache vorstellen kann." Sondern solche Töne bleiben allein (nur) auf einer entsprechenden Pyramidenfläche des Hinterhauptgehirnes haften als Linien, Punkte und Häkchen. Von den mit puren Tönen angezeichneten Hinterhauptpyramidenflächen gehen aber dafür Nerven durch das Rückgratmark zu den Magengrubennerven (Ganglien) und von da zum Herzen, aus welchem Grunde dann die Musik, wenn sie ganz rein ist, auch hauptsächlich nur auf das Gemüt wirkt, es ergreift und nicht selten zart und weichfühlend macht." "Eine rechte und ganz reine Musik kann der Seele sehr behilflich sein zur vollen Einigung mit ihrem Geiste. Daher lernet und lehret auch die reine Musik, wie sie dereinst David betrieb!" "Aber es bringt diese Einwirkung (gemeint an dieser Stelle ist eine versöhnliche Wirkung) nur eine reinste Musik zustande; eine unreine und zotige Musik bewirkt gerade das Gegenteil."
Im gleichen Band ist jl.ev04.021 vom rechten Singen die Rede, und in jl.ev04.022 gibt Raphael, der Erzengel, mit einem gesungenen des-moll Quartsext-Akkord den Anwesenden einen Begriff von einem wahren Himmelsklang.
Eine Äußerung zur Tonkunst findet sich im Band "Die natürliche Sonne", Kapitel 001,14, wo es heißt, daß auf den Planeten im Vergleich mit den Gegebenheiten auf der Sonne - als einem "vollkommenen Planeten" deren Ergebnisse niemals erreicht werden können; "nur im Geiste ist ähnliche Vollkommenheit bei den Menschen auch auf den anderen Planeten ersichtlich", wie in der Dichtkunst. In der darstellenden Kunst und ganz besonders aber durch die Sprache der Töne, worin ein Tondichter die größte Mannigfaltigkeit entfalten kann, wenn er in diesem Fache vollends geweckten Geistes ist".
In den "Himmelsgaben", Band 2, Seite 272 wird im Text vom 6. Juni 1844 zur Mozart-Oper "Don Juan" geäußert, daß die Musik zwar "Gold" sei, doch mit Ihr infolge der schandvollen Handlung der Komödie "ein Unrathaufen vergoldet ist".
"Wenn jemand aber über Worte Töne setzt, so soll er allzeit nur über Worte aus den Himmeln Töne setzen ... weil die Töne an und für sich himmlisch rein sind. Am besten aber ist es, die Töne allein zu setzen und sie in ihren melodischen und harmonischen Weisen anzuhören. Denn dann sind sie gleich der Rede in den Himmeln, die sich in einer Zustandsferne euch als die reinste Musik vernehmen läßt!"
Jakob Lorber | Werke Lorbers | EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen