Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 094


06] Denn wenn ihr träumet so von eitlen Erdendingen, so ist das nichts, als was euch eure Wünsche bringen, und was am Tage euch begehrt hat im Herzen, das wird gar los' im Schlaf mit eurer Seele scherzen. Doch wenn ihr oft am Tage Meiner habt bedenkt und alles Tun und Trachten stets zu Mir gelenkt, dann wird, wenn Leib und Seel' sich hat zur Ruh begeben, dem Geist auf kurze Zeit im Himmel Kost gegeben. -

07] Nun merkt das zum Schlusse noch, ihr wenigen Treuen: Die rechten Träume werden stets euch wohl erfreuen; nur wenn die Seel' im Schwanken sich befind't auf Erden, so wird die Himmelskost euch manchmal bitter werden. Denn wer noch nicht durchs Liebesfeuer ist gegangen, dem möchte solcher Feuerskost ein wenig bangen, doch wer da denkt: Einmal muß ich's doch empfangen, der wird nicht schwer zu Meinem Gnadenweg gelangen.

08] Dieses Wenige, wohl überdacht, wird vorderhand genügen zu wissen, was du wissen mochtest. Doch ist in Träumen nichts Verdienstliches, noch etwas Sträfliches, und es sind die guten und echten eine freie Hinzugabe ohne alle Rechnung. Wer danach sich kehrt, der tut wohl; doch wer da lebt Meiner Offenbarung treu gemäß, der tut besser, denn die Träume gebe Ich nur Meinen tauben Liebhabern. Doch wem des Herzens geistige Ohren sind durch das Feuer der Liebe aufgetaut und geöffnet worden, der höre nur recht fleißig in sich Mein lebendiges Wort predigen, durch welches allein er zum Leben gelangen wird. Was aber die Wesenheit der Träume sonderheitlich anbelangt, so wird ihrer bei der Enthüllung des Menschen schon ohnehin ausführlich erwähnt werden, - zuerst kommt das Kleine, dann das Große, und endlich das Allergrößte Amen. Das sage Ich, der da angerufen wurde, Amen Amen Amen. -



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