Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 129


05] Ferner ist wohl zu verstehen, daß solche Plattungen nicht vor Adam schon bestanden haben. Denn das Gestein der Erde vor Adam war (hier) allenthalben fest und sah aus wie ein Kies und ließ das Licht, fast eurem Glase ähnlich, durchpassieren. Und wo die Wellen des Meeres Teile von diesem Gesteine auflösten, da bildeten sich (es versteht sich von selbst nach Meinem Willen) kleine Körner. Und zwischen diesen Körnern bildete sich dann durch die Ruhe des eingedrungenen Wassers eine klebrige Substanz und verband auf diese Art solche Körner zu einem Ganzen. Und so wurde dann dieses Ganze ebenfalls wieder fest und ward auf diese Art zum Steine, und zwar zu jenem Steine, den ihr Granit nennet.

06] Auf diese Weise, wie der Granit gebildet wurde, wurden in den späteren Zeiten durch allerlei Elementar-Eruptionen noch andere ähnliche Steine gebildet. Solche Steine werdet ihr überall finden, ihr dürft nur z.B. eure Mühlsteine ansehen, in welchen allerlei Gestein durch die erwähnte Schleimmasse zu einem Ganzen verbunden ist.

07] Aber solche Steine, wie sie z.B. euer Schloßberg, der Schöckel, der Plavutsch und noch viele andere benachbarte Berge und Hügel aufzuweisen haben, sind schon vor Adam als Steine in der Erde bestanden und wurden durch lang anhaltende, sogenannte vulkanische Eruptionen aus dem Innern der Erde herausgetrieben, und zwar an solchen Stellen, an denen keine Plattenformation - wegen beständiger Wasserstürme aus dem Innern - hatte stattfinden können.

08] Ihr werdet fragen, wie geht denn das naturmäßig zu, daß sich in großer Tiefe der Erde ein Feuer bilde und das den Stein umgebende Wasser in Dämpfe auflöse und durch die große Macht solcher Dämpfe so große und feste Massen aus dem Innern der Erde oft meilen- und meilenweit zur Oberfläche derselben treibe? - Da gebe Ich euch folgende Erklärung:

09] In dem inneren Gesteine der Erde befinden sich viele hohle Klüfte; mit der Zeit dringt Wasser wie auch Luft durch die Poren dahin. Nach und nach sammelt sich in solchen Klüften das Wasser so sehr an, daß es alle Räume dicht ausfüllt. Nun, da aber eine Wasserschichte auf die andere, vermöge der natürlich innewohnenden Schwere, einen großen und, je tiefer, immer größeren Druck ausübt, so wird nun ein solches Wasser, welches in einem solchen festen Raume eingeschlossen ist, gewisserart von allen Seiten zusammengepreßt. Durch solches Zusammenpressen des Wassers geschieht in seinen Teilen eine immer größere und größere Reibung. Da aber nun, wie ihr wißt, auch in dem Wasser durch die ganze Erde Geister verschlossen sind, so empfinden diese gar wohl einen solchen zunehmenden Druck, zersprengen die Wasserhülschen, treten dann aus ihren Kerkern, vereinigen sich in der Gestalt eines erbitterten Feuers, lösen das Wasser in Dunst auf und zerreißen dann mit Leichtigkeit eine solche Steinkluft und treiben alles, was sie hindern könnte, mit heraus zur Oberfläche der Erde.



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