Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 379


16] Wie es sich aber mit der Sonnenverfinsterung verhält, so verhält es sich auch mit Meiner in dieser Welt erscheinlichen Himmelfahrt; denn wo sollte denn wohl dieser Himmel sein, in den Ich aufgefahren bin?! - Oder wohin sollte der Allgegenwärtige fahren, um den Menschen dadurch anzuzeigen, wo er eigentlich zu Hause ist?!

17] Ich meine aber, daß Ich in der ganzen Unendlichkeit überall so hübsch gleich zu Hause sein werde, da Ich in allem und jedem das Urbelebungs- und Erhaltungsprinzip bin und ohne Mich nirgends etwas ist und besteht! Sonach ist der Himmel allenthalben, wo Meine Liebe und Weisheit waltet, und in der starren Materie besteht allenthalben das von der Macht Meines Willens ausgehende Gericht und der scheinbar ewige Tod. Und es heißt darum denn auch, der Himmel ist Mein Thron und die Erde - durch die sämtliche Materie dargestellt ist - der Schemel Meiner Füße. - Nun wird sich doch niemand vorstellen wollen, daß der räumlich endlose Himmel nichts anderes darstellt als Meinen Sitzthron, und damit Ich beim Sitzen nicht müde werde, Mir die Erde zum Schemel Meiner Füße gemacht habe!

18] Ja, es besteht wohl im Reiche der reinen Geister eine Geistige Sonne, in der Ich mit den Meinen persönlich wohne. Diese Sonne ist aber räumlich allenthalben allen jenen Engeln und Geistern sichtbar, die Mich durch die Liebe in ihrem Herzen besitzen. Für die andern ist sie aber auch nirgends ersichtlich und auffindbar und sollten sie solche auch durch den ganzen unendlichen Raum suchen und finden wollen; denn bei denen das Herz blind ist, ist auch ihre geistige Sehe blind, und sie sehen von der geistigen Sonne noch weniger als ein Stockblinder auf dieser Erde von der natürlichen etwas.

19] Ich bin aber durch diese Sonne überall gegenwärtig und kann auch in die Erscheinlichkeit treten und wirken, wann und wo Ich will, und brauche vorher Mich mit niemandem zu beraten, weder in der Welt der Geister und noch weniger in der Welt der Materie, - wohl aber beraten sich zuvor alle seligen Engel und Geister mit Mir, so sie irgend eine große Tat in Meinem Namen zu vollbringen haben. Was aber ihre gewöhnlichen Handlungen in Meinem Reiche betrifft, so finden sie die Anweisungen für immerfort in ihren himmlischen Wohnungen. Wie aber diese beschaffen sind, darüber habt ihr schon in der Geistigen Sonne' die Kunde erhalten.

20] Was das Geistige unseres Evangelisten Lukas betrifft, so war er voll Eifers um Meine Sache, und es wäre sogar gut gewesen, so er sich mit seinem Eifer um einige Staffeln tiefer angestellt hätte. Allein er war, ist und bleibt ein tüchtiges Rüstzeug Meiner Liebe- und Gnadenerweisungen für seine Zeit sowohl als für die Jetztzeit; denn er war in den Schriften des Alten Bundes besser bewandert als irgendein seine Nase hochtragender Schriftgelehrter des Tempels und konnte daher auch leicht Meine Taten, von denen er Kunde erhielt, als wahr beurteilen und sie auch den andern, die ihn darum angingen, darstellen.



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