Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 307


04] Den Frommen gibt Gott Güter, die da bleiben, und was Er bescheret, das bleibt immerdar.

05] Mancher karget und spart und wird dadurch auch reich und denkt, er habe etwas vor sich gebracht und spricht: Nun will ich ein gut Leben haben und will essen und trinken von meinen Gutem! - aber er weiß nicht, daß sein Stündlein gar so nahe ist, in dem er sterben und alles andern, die nichts gearbeitet haben, wird überlassen müssen.

06] Bleibe du in Gottes Wort und übe dich darin und beharre in deinem Berufe und lasse dich nicht beirren, wenn du die Kinder der Welt siehst nach allerlei Gut trachten.

07] Vertraue du allein auf Gott und bleibe bei deinem Stände; denn es ist Gott ein gar leichtes, einen Armen geistig oder materiell reich zu machen.

08] Gott segnet allzeit der Frommen Güter, und wenn die rechte Zeit kommt, gedeihen sie.

09] Sprich nicht: Was hilft es mir, und was habe ich unterdessen? Also sage auch nicht: Ich habe genug, - was kann mir fehlen?

10] Wenn es dir wohl geht, so gedenke, daß es dir leicht wieder übel gehen kann; und geht es dir übel, so gedenke, daß es dir wieder wohl gehen kann, so wirst du nie übermütig und nie kleinmütig werden. Denn der Herr kann jedem leicht vergelten, entweder schon in diesem und ganz bestimmt aber im andern Leben jenseits des Grabes, wie ein Mensch es sich hier verdient hat.

11] Macht nicht eine böse Stunde, daß man aller genossenen Freuden vergißt? Jeder Mensch aber wird erst im Absterben des Leibes vollkommen innewerden, wie er und warum er in der Welt gelebt hat. Darum rühme weder dich noch jemand andern vor dem Ende; denn da erst wird es jedem klar, wer er war und wie er seine Zeit verwendet hatte. - Und seine Nachkommen werden manches davon entweder zum Lobe oder zum Tadel der Welt überliefern können.



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