Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


08] Ebenso verhält es sich mit dem Kelche, der da ist Mein »Blut«, d.h. Mein Wort, das an alle Völker, wie das Blut an alle Glieder des Leibes, ausgegossen werden sollte in der ersten Reinheit und Echtheit, also als ein reiner, echter, aber nicht als ein unreiner, allergepanschtester Wein.

09] Wo sonach bei einem Liebesmahle Mein Name wahrhaft im Herzen bekannt wird, da wird auch der Kelch im Geiste und in der Wahrheit genossen. - Will noch jemand aus euch mehr?

10] Was wohl ist besser: Liebe oder Hostie oder sogenannter konsekrierter Wein? - Ich sage euch: Wo Ich nicht bin in der Liebe der Menschen und in Meinem Worte, da ist Brot und Wein eine Null! - Wo Ich aber bin in der Liebe und im Worte, da bin Ich auch als fortwährendes ewiges Abendmahl in jedes Menschen Herz, Seele und Geist - ohne alle priesterliche Konsekration! Amen. Amen. Amen.

Beichte und Sündenvergebung (02.05.1847)

01] Schreibe nur! - Zwischen einer Beichte, bei der Sünden vergeben werden in der römischen Kirche - und einer Beichte, in der sich ein durch Mein lebendiges Wort gereinigter und mit dem Heiligen Geiste getaufter Mensch irgendeinem Priester zeigt bloß des äußeren Kultus wegen, ist ein himmelweiter Unterschied.

02] Denn im ersten Falle wird eine in der Schrift nirgends angeordnete Handlung begangen ob der vermeintlichen Sündenvergebung. Im zweiten Falle aber ist der Sünder lange schon völlig gereinigt und hat sich lediglich nur irgendeinem vernünftigen Priester zu zeigen, welches Sichzeigen eben auch in einer Art Beichte bestehen kann, mit welcher der sich Zeigende dem Priester angeben kann, was, wie und wann er gesündigt und seit wann er diese Sünden durch Meine Gnade völlig abgelegt hat und sie nicht mehr beging.

03] Der vernünftige Priester wird ihm dann auch die gewöhnliche äußere Absolution erteilen, nach welcher der die Beichte also Verrichtende die kultusmäßige Kommunion empfangen kann, um den äußeren Forderungen der Kirche, in der er sich befindet, Genüge zu leisten.

04] Es versteht sich aber von selbst, daß, so da jemand an einen dummen Priester käme, der ihm die Absolution verweigern wollte, man von ihm sich zu entfernen hat, und zwar mit dem besten Gewissen. Denn wem Ich Selbst die Sünden erlasse, dem sind sie schon erlassen, und wenn sie ihm tausend Priester vorenthalten würden!



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