Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


07] Vor der Welt erscheint die Sache wohl, als stünde gerade hier die größte Harmonie zwischen Handlung und zwischen der Musik. Aber vor Mir ist gerade hier die größte Disharmonie zwischen Handlung und zwischen Musik. Denn je abgefeimter irgendeine Handlung ist, desto weniger taugt sie für die (edle) Musik!

08] Du denkst zwar nun und sprichst bei dir: Durch eine solche schändliche Handlung, die ihr höllisches Ziel erreicht, können Menschen ja doch nur eher abgeschreckt, als zu ähnlichen Handlungen verleitet werden.

09] Ich aber sage dir: Beispiele sind gleich einem Zugpflaster, das auch die guten Säfte auszieht und die schlechten desto fester in der Haut läßt! - Es hört wohl öfter auf ein Zugpflaster der Schmerz auf, aber nicht wegen der Verminderung der schlechten Säfte, sondern nun darum, weil durch das Zugpflaster die Gegend, die früher noch für den Schmerz empfindlich war, zufolge der Entziehung der guten Säfte, förmlich abgetötet wurde.

10] Und siehe, gerade also geht es auch mit der sogenannten moralischen Besserung durch die Aufführung höllischer Handlungsweisen! Sie ziehen die edlen Gefühle aus der besseren Seele und töten dann die halbe Seele durch die zurückgelassenen unedlen Gefühle, deren Geburtsort die Hölle ist. Und es braucht dann wieder recht viel, bis die böse Wunde geheilt und die halbgetötete Seele wieder belebt wird!

11] Siehe, das ist eine vollkommene »Rezension« über deine gestrige Musikkomödie. - Die Welt würde sie kaum gutheißen; aber in den Himmeln wird nur also geurteilt.

12] Wenn jemand aber über Worte Töne setzt, so soll er allezeit nur über Worte aus den Himmeln Töne setzen, aber nie über Weltworte. Weil die Töne an und für sich himmlisch rein sind.

13] Am besten aber ist es, die Töne allein zu setzen und sie in ihren melodischen und harmonischen Weisen anzuhören. Denn dann sind sie gleich der Rede in den Himmeln, die sich in einer Zustandsferne auch als die reinste Musik vernehmen läßt!

14] Solches also verstehe und beachte wohl!

Feier des kath. Fronleichnamsfestes

15] Frage Lorbers: Herr, du heilige, lieber Vater! Was ist denn mit dem Fronleichnamsfest? Soll man dasselbe wohl also feiern, wie es die römische Kirche haben will? -
(Jesus:) »Darüber zu reden, bin Ich nicht aufgelegt! - Unter diesem Feste wird die Erfindung und Einsetzung der Hostie und dabei auch der Monstranz gefeiert! - Was aber ist die Hostie und was die Monstranz - und was demnach das Fest? - Bin Ich und die Hostie eins? - Und ist die Monstranz gleich dem Himmel, der da ist Mein ewiger Thron?!



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