Jakob Lorber: ''Das große Evangelium Johannes', Band 2, Kapitel 71


Bab und sein Weib staunen über das Wunder Jesu. Seine Verheißung der Unsterblichkeit für Josoe

01] Das war für unsern Bab und sein Weib nun zuviel, und es sagte zu ihrem Manne: »Lieber Bab, merkst du nicht, daß wir beide große Sünder sind, und daß hier in dem Menschen Jesus die Fülle Gottes ist? Ist Er nicht Der, von dem alle Propheten bis auf Zacharias und dessen Sohn Johannes weissagten? Ist Er nicht Der, den David seinen Herrn nannte, indem er sprach: >Der Herr sprach zu meinem HerrnMachet die Tore der Stadt hoch und die Pforten weit, auf daß der König der Ehren einziehe! Wir aber ist der König der Ehren? Es ist der Herr Jehova Zebaoth! 02] Sage Ich zu den beiden tiefst Ergriffenen: »Der die Toten erwecken kann, der kann euch auch ohne Moses reinigen! Darum bleibet; denn Moses ist nicht mehr denn Ich und Der, der ihn dazu, was er war, erweckt hatte! Eure Sünden sind euch vergeben, und so seid ihr rein und braucht den Moses nimmermehr; denn Moses ist nichts ohne Mich!«

03] Sagt Bab: »Wenn also, woran ich nun nicht den allergeringsten Zweifel habe, da bleiben wir; denn reiner als der Allmächtige Selbst wird uns Moses nimmer waschen!«

04] Sagt das Weib: »Ich bin nur gleichfort eine Magd meines Herrn, und so geschehe, was du willst und einsiehst, daß es also recht sei! Aber mich erdrückt nahezu diese zu überheilige Gegenwart Gottes!«

05] Sage Ich: »Weib, Ich habe deine Gottesverehrung in Nazareth vernommen und tat nun, was du sahst, vor allem deinetwegen! Darum magst du es bei Mir wohl aushalten! Aber nun sage Ich es euch allen, daß ihr davon ja niemandem eine Silbe meldet, und das zwar nicht Meinetwegen und auch nicht euretwegen, sondern allein der vielen ungläubigen Menschen wegen, auf daß diese nicht gerichtet glauben an den Sohn des Menschen, sondern frei, wenn zu ihnen das Evangelium gepredigt wird!

06] Denn die gegenwärtigen Menschen würden durch solch ein Zeugnis wie mit ehernen Ketten gezwungen sein, an Mich zu glauben, wodurch ihr freies Leben einen großen Schaden erlitte, die späteren Nachkommen aber würden solche erzählten Zeugnisse als übertrieben ohnehin nicht annehmen, sie als pure Erfindungen der menschlichen Phantasie betrachten und sich dadurch an der reinen Lehre und ewigen Wahrheit stoßen; und also ist es besser, daß dergleichen Taten, als von Mir verübt, gänzlich verschwiegen bleiben, weil sie niemandem etwas nützen würden - besonders in dieser Meiner ersten Lehrzeit.

07] Du Jairus aber, der du den Knaben Josoe wieder seinen Eltern zuführen sollst nach einer Zeit, die sich dazu günstig gestalten wird, sollst demselben ganz gewissenhaft treu beibringen, wie er die Sache für sich zu nehmen habe. Er soll glauben, aber er soll dabei vor den Menschen kein Aufsehen bewirken wollen! Dieser nun erweckte Knabe aber, da er die Verwesung durchgemacht hat, wird fürder nicht mehr sterben dem Leibe nach; sondern wenn seine Zeit kommen wird, wird er von einem Engel gerufen werden und wird dem Rufe frei folgen, - und darauf wird ihn kein sterbliches Auge mehr wandelnd auf dieser Erde je mehr irgendwo erschauen.

08] Nun, da der Knabe sein Brot und den Wein vollauf verzehrt hat und die Dämmerung schon sehr bemerkbar wird, wollen wir uns nach Hause begeben!«

09] Wir begeben uns nun sogleich aus der Synagoge, deren Gruft Jairus und Borus wieder hinter sich zusperren, nachdem sie zuvor die beiden Jünglinge gebeten hatten, den Sarg in die Gruft zu schaffen, was diese auch in einem Augenblick ins Werk setzten.


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