Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 10


Kapitelinhalt 210. Kapitel: Jesus über die wichtigsten Nahrungsmittel für den Menschen.

01] (Jesus:) »Will daher ein Mensch dem Leibe und der Seele nach vollkommen gesund bleiben, so soll er von Kindheit an mäßig mit einer reinen Speise ernährt werden.

02] Seht Mich an! Ich bin dem Leibe nach auch ein Mensch, esse und trinke aber nur stets ein und dieselbe Speise und stille Meinen Durst mit ebenfalls einem reinen, guten und gesunden Wein, - aber allzeit mit dem gerechten Maß und Ziel; und was Ich jetzt genieße vor deinen Augen, das genoß Ich schon in Meinen Kinderjahren, desgleichen auch die meisten dieser Meiner Jünger, die nahe sämtlich Fischer waren und von den Fischen lebten.

03] Für den Überfluß der gefangenen Fische bekamen sie Geld und kauften sich dafür die nötige Kleidung, Brot, Salz und auch Wein, den sie mäßig mit Wasser genossen; und frage sie, ob je einer von ihnen irgendwann von einer Krankheit geplagt worden ist bis auf den einen, den Ich dir nicht näher bezeichnen will.

04] Ich sage es dir: Wenn die Menschen bei der ihnen durch den Propheten Moses angezeigten Kost verblieben wären, so hätten bei ihnen die Ärzte mit ihren Arzneien nie etwas zu tun bekommen; aber so haben sie angefangen, gleich den Heiden nach der Weise der Epikureer ihren Leib mit hunderterlei sogenannten Leckerspeisen vollzustopfen und sind dadurch in kurzer Zeit in allerlei Krankheiten verfallen.

05] Fische von guter Art, die sich in reinen Gewässern aufhalten, sind in der Art Zubereitung, in welcher wir sie genossen haben, die allergesündeste Kost für den menschlichen Leib.

06] Wo aber derlei Fische nicht zu haben sind, da ist das Weizen und Gerstenbrot an und für sich die gesündeste Nahrung des Menschen, so wie auch die Milch von gesunden Kühen, Ziegen und Schafen. Unter den Hülsenfrüchten nehmen die Linsen den ersten Rang ein, wie auch zur Bereitung des Muses der große persische Maisweizen. Fleisch ist nur von einigen Hühnern und Tauben, dann vom gesunden und reinen Rind, so wie auch von Ziegen und Schafen im vollkommen blutlosen Zustande, entweder gebraten oder gekocht, als Speise zu genießen; das gebratene aber ist dem gekochten vorzuziehen.

07] Das Blut der Tiere aber soll von niemandem genossen werden.

08] Das jetzt von Mir dir Vorgesagte ist und bleibt für den Menschen die einfachste, reinste und gesündeste Kost; alles andere - besonders im Übermaß genossen - ist für den Menschen schädlich, besonders wenn es zuvor nicht jene Zurichtung bekommt, durch die das Bösnaturgeistartige völlig ausgeschieden wird.«

09] Hier fragte Mich der Oberstadtrichter: »O Herr und Meister, was ist es denn mit den vielen überaus wohlschmeckenden Obst- und Wurzelgattungen für ein Fall?«

10] Sagte Ich: »Das genießbare Obst muß erstens vollkommen reif sein. In solchem Zustand kann man es dann auch mäßig genießen; es ist aber dennoch im gekochten, gebratenen oder gedörrten Zustande gesünder als in seinem rohen, weil durch das Sieden, Braten und Dörren die schlechten und noch ungegorenen Naturlebensgeister hinausgeschafft werden. Und dasselbe ist auch mit den Wurzeln der Fall.

11] Du kennst das Obst und die Wurzeln, die für den Menschen zum Genuß geeignet sind; die hungrigen und freßgierigen Menschen aber begnügen sich nicht mit dem, sondern erfinden in einem fort noch eine große Menge Nährmittel, sowohl aus dem Pflanzen- als auch aus dem Tierreich, und die Folge davon sind die stets mehr und mehr zunehmenden, verschiedenartigsten Leibeskrankheiten.

12] Aus dem aber, was Ich dir nun gesagt habe, kannst du mit leichter Mühe selbst urteilen, daß es Mir im Grunde des Grundes eines und dasselbe ist, durch Meinen Willen entweder ein Ackerfeld mit einer oder der andern Getreidegattung zu versehen oder deine Getreidekästen mit schon reifem Getreide zu füllen oder vor dich hin, wie vor jeden andern, ein fertiges Brot zu stellen und es auch zu vermehren, so es not täte. Und ebenso ist es mit allerlei Fleisch der Fall; denn so Ich lebendige Tiere erschaffen kann, da wird es Mir wohl auch nicht unmöglich sein, ihr Fleisch zu erschaffen, es auch zuzubereiten und auch im zubereiteten Zustand es nach Bedarf zu vermehren.«



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