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Kapitelinhalt 17. Kapitel: Weiteres von den Wassertieren. Der walfischartige, größte Saturnfisch Bisorhiohiohio - ein Umgestalter des Geistig-Seelischen der Wassertiere in das der Lufttiere.

Originaltext 1. Auflage 1855 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text, Verseinteilung und Überschriften nach 4. Auflage 1969 Lorber-Verlag

01] Da zufolge der vorigen Mittheilung über diesen Planeten schon so Manches, was seine planetarische Beschaffenheit betrifft, wie dessen Ländereien und Pflanzen und so manche Thiere kundgegeben wurden, und bei den Thieren alldort eine Unterbrechung geschah, als da beendet wurde im kurzen Durchlaufe die vorzüglichste Gattung der Schnecken, so wollen wir nun so kurz und so faßlich als möglich von diesem Standpunkte aus unsere erläuternde Fortsetzung beginnen; nur werden wir dabei uns bei den einzelnen Geschöpfegattungen nicht so lange aufhalten, werden daher überall nur das Vorzüglichste herausheben, alles Andere aber nur einem allgemeinen Ueberblicke überlassen.

02] Dem zu Folge wollen wir selbst gleich Anfangs, was die ferneren Thiere, die da im Wasser leben, betrifft, nur vorübergehend im Allgemeinen berühren, und dann zu den Bewohnern der Luft wenden, da wir ebenfalls uns bei denselben nicht lange aufhalten werden; ebenso auch dann bei den Landthieren, um dadurch desto eher zu denen Menschen dieses Weltkörpers zu gelangen. Und sonach wenden wir uns zurück zu unseren Wasserthieren.

03] Ihr wißt, welche großen Gewässer und Meere dieser Planet inne hat; ihr wißt auch, daß selbst auf Erden die größten und mächtigsten Thiere in den Gewässern sich aufhalten. Dieses Verhältnis bleibt sich auch in dem Saturnus stetig und gleich; nur sind natürlicher Weise die Arten und Gattungen sehr verschieden, und haben da entweder gar keine, oder nur eine sehr geringe Aehnlichkeit mit denen auf eurem Erdkörper. Wir wollen nur einiger erwähnen, und zwar zuerst derjenigen, die da ins ungeheuer zahlreiche Gattungsreich der Fische gehören.

04] Der größte aller Fische dieses Weltkörpers ist der dort also genannte Bisorhiohiohio; dieser Fisch befindet sich dort ungefähr auf derselben Stufe, auf welcher ihr euren Erd-Wallfisch betrachtet, ist aber, was seine Form betrifft, außerordentlich verschieden von eurem Wallfische. Dieser Fisch hat für's Erste einen bei 100 eurer Klaftern langen Kopf, welcher vollkommen rund ist, und sieht somit einer Kugel gleich, welche somit 100 Klaftern im Durchmesser hätte, und ließe sich in der Mitte bis ganz nach rückwärts aufthun. Wie sich also eine solche Kugel in der Mitte aufthäte, solches auch ist bei dem Kopfe dieses Fisches der Fall; er hat weder Zähne noch Finnen, sondern sowohl der untere als der obere Theil dieses großen Rundrachens ist eine vollkommen flache und harte Scheibe, an deren hinterstem Theile oder an der Vormündung des weiten Schlundes eine lang dehnbare Doppelzunge sich befindet, welcher dieser Fisch gebrauchet, um die zwischen den zwei Rachenscheiben zerquetschte Nahrung in den Schlund zu ziehen. Auf den Kopf folget dann der eigentliche Mittel- oder Hauptleib des Fisches. Dieser Leib ist bei einem gut ausgewachsenen Fische nicht selten nahe 3000 Klaftern lang, bei 1500 Klaftern vom Bauche bis auf den Rücken hoch, und da, wo er am dicksten ist, hat er nicht selten einen Durchmesser von nahe 1000 Klaftern. An dem Leibe ist noch ein bei 1000 Klaftern langer Schweif sitzend, welchen dieser Fisch vorzugsweise zu seinen Bewegungen und Wendungen im Wasser benutzet. Auf dem Rücken dieses Fisches sind äußerst starke und nicht selten über 100 Klaftern im Durchmesser habende Flossen angebracht; am Bauche aber hat er zwei förmliche Schwimmarme, ungefähr also, wie bei euch die Seehunde oder Wallrosse sie haben.

05] Wenn ihr diesen Fisch ein wenig vor die Augen eurer Gefühlsphantasie führet, so dürfte es euch wohl klar werden, daß dieser Fisch, wenn er auf irgend einem Lande eurer Erde zu liegen käme, und noch dazu ausspannen möchte seine Rückenflossen, er da mit den höchsten Bergen der Erde wetteifern dürfte; er wird aber selbst von den Saturnusbewohnern theilweise bald ein schwimmender Berg, bald eine schwimmende Insel, bald auch ein schwimmendes Land genannt; einige nennen ihn auch den Wasserplaneten.

06] Wird dieser Fisch in diesem Planeten auch gefangen? - Nein. - Vor diesem Fische hat ein jeder Saturnusbewohner einen außerordentlich großen Respect; denn wenn sich irgend etwas auf der Oberfläche des Wassers ihm nahet, so macht er sobald seinen großen Kopf auf, schießt dann mit großer Schnelligkeit auf den im Wasser schwimmenden Gegenstand, und zerquetschet durch die große Schwere und Kraft des Kopfes denselben, sobald er in seinen Rachen gerathen ist, und verzehrt ihn. - Zum größten Glücke aber bewohnt dieser Fisch auch zumeist nur die Polargegenden unseres Planeten, welche vermöge ihres immerwährenden Schnees und Eises für den Saturnusbewohner noch viel unzugänglicher sind, als für die Bewohner der Erde dieselben Polargebiete; daher geschieht es auch äußerst selten, daß irgendwo ein solcher Fisch von den Bewohnern des Saturnus gesehen wird. Wann er aber jedoch in den nördlicheren Theilen der Saturnusländereien, wo er sich zumeist aufhält, von einem oder dem andern Saturnusbewohner gesehen wird, so gilt das allezeit für eine schlimme Vorbedeutung, und diese Menschen flüchten sich da auch sobald in die innersten Theile der Länder; denn sie sind der Meinung, dieser Fisch sei von den schlimmsten Geistern des Eises dahingesandt worden. um ihr Land, wie ihr zu sagen pflegt, sammt Bolzen und Riegel aufzuspeisen. An eine solche Stelle, wo da ein solcher Fisch gesehen wurde, getraut sich dann lange Zeit kein Saturnusmensch mehr seinen Fuß zu setzen. Aus diesem Grunde geschieht es auch, daß die nördlichen Theile des Saturnus, d. h. was seine Ländereien betrifft, entweder gar selten, oder zumeist gar nicht bewohnt werden.

07] Ihr werdet hier freilich fragen: Was hat denn hernach dieser Fisch für eine Bestimmung? Dieser Fisch ist das letzte Aufnahmsorgan alles Wassergethiers, und aus ihm vertheilt es sich dann wieder in allerlei Gethiere der Luft; denn in diesem Organe bildet sich nicht nur dem geistig-substantiellen Theile nach eine künftige Luftthiergattung aus, sondern die sogenannte Luftthiergattung dieses Weltkörpers geht dann aus ihm hervor, ohne daß er darum zu sterben braucht. - In dieser Hinsicht ist er mehr ähnlich einem kleinen Planeten, als einem Thiere, welcher auch ein bleibendes Organ ist, durch welches zahllose geistige Gattungen, sich wohl unterscheidbar ausleibend, durchgehen können. - es ist zwar mit eurem Wallfische derselbe Fall, doch was die Allgemeinheit betrifft, so steht er unserem Bisorhiohiohio um's Allerbedeutendste nach; denn der Wallfisch der Erde hier progenerirt nur die Gefiederthiergattungen der alleinigen Polarländer, während unser Saturnuswallfisch den ganzen Planeten mit den gefiederten Einwohnern der Luft versieht; das heißt: es werden in ihm die Seelenwohnungen aus denen Wasserthieren übertragen in die verschiedensten Seelengattungen der gefiederten Bewohner der Luft.

08] Dieser Fisch ist demnach der größte und zugleich auch allerbeachtungswertheste dieses ganzen Planeten; ihm zur Seite stehet aber noch eine zahllose Gattung von Fischen und Amphibien aller erdenklichen Art, welche sich wohl unterscheiden in der Größe, Form und Tauglichkeit; so sind neben diesem Riesenfische noch bei hundert Gattungen, welche sich alle mit eurem Wallfische, was die Größe betrifft, gar wohl messen könnten; sie aber alle speziell aufzuführen und sie näher zu beschreiben, wäre für den Zweck, warum ich euch diesen Planeten enthüllte, für's Erste viel zu weitläufig, und für's Zweite eben darum auch gar nicht dienlich; wann ihr aber selbst geweckteren Geistes werdet, dann wird es euch ohnedieß ein Leichtes sein, euch selbst in's kleinste Detail nicht nur in diesem, sondern auch in anderen Planeten umzusehen.

09] Und somit lassen wir die Thiere der Gewässer dieses Planeten ruhen, und gehen da über auf die Bewohner der Saturnusluft, welche euch schon um's Bedeutende mehr interessiren werden, als alle Wassergattungen, die wir bisher haben kennen gelernt.

01] Da in der bisherigen Mitteilung über diesen Planeten schon so manches, was seine planetarische Beschaffenheit betrifft, sowie über dessen Ländereien und Pflanzen und so manche Tiere kundgegeben worden ist und bei den Tieren dort eine Unterbrechung geschah, als im kurzen Durchlauf die hervorragende Gattung der Schnecken geschildert wurde - so wollen wir nun so kurz und faßlich wie möglich von diesem Standpunkt aus unsere Erläuterung fortsetzen. Wir werden uns hier bei den einzelnen Geschöpfgattungen nicht so lange aufhalten, sondern überall nur das Vorzüglichste herausheben, allen anderen nur einem allgemeinen Überblick gewähren.

02] Demzufolge wollen wir die Tiere, die im Wasser leben, nur vorübergehend im allgemeinen beschreiben und uns dann zu den Bewohnern der Luft wenden, bei denen wir uns ebenfalls nicht lange aufhalten werden; ebenso auch bei den Landtieren, um dadurch desto eher zu den Menschen dieses Weltkörpers zu gelangen. - Und sonach wenden wir uns zurück zu unseren Wassertieren.

03] Ihr hörtet, wie große Gewässer und Meere dieser Planet innehat und wisset auch, daß auf Erden die größten und mächtigsten Tiere sich in den Gewässern aufhalten. Derselbe Umstand findet sich auch auf dem Saturn vor; nur sind natürlicherweise die Arten und Klassen sehr verschieden und haben da entweder gar keine oder nur eine sehr geringe Ähnlichkeit mit denen auf eurem Erdkörper. Wir wollen nur einige erwähnen, und zwar zuerst diejenigen, die ins ungeheuer zahlreiche Artenreich der Fische gehören.

04] Der größte aller Fische dieses Weltkörpers ist der sogenannte Bisorhiohiohio. - Dieser Fisch befindet sich ungefähr auf derselben Stufe wie euer Erd-Walfisch, ist aber, was seine Form betrifft, außerordentlich verschieden von eurem Walfisch. Er hat einen bei hundert Klafter hohen, vollkommen runden Kopf, und sieht somit einer Kugel gleich, welche hundert Klafter im Durchmesser hat und sich in der Mitte bis ganz nach rückwärts öffnen läßt. Dieser Kopf hat weder Zähne noch Finnen, sondern sowohl der untere als der obere Teil dieses großen Rundrachens ist eine vollkommen flache und harte Scheibe. An deren hinterstem Teile oder an der Vormündung des weiten Schlundes befindet sich eine lange, dehnbare Doppelzunge, welche dieser Fisch gebraucht, um die zwischen den zwei Rachenscheiben zerquetschte Nahrung in den Schlund zu ziehen. - An den Kopf schließt sich der eigentliche Mittel- oder Hauptleib des Fisches. Dieser ist bei einem gut ausgewachsenen Fisch nicht selten nahe dreitausend Klafter lang und bei eintausendfünfhundert Klafter vom Bauche bis auf den Rücken hoch. Da, wo er am dicksten ist, hat er nicht selten einen Durchmesser von nahezu tausend Klafter. An dem Leib ist ein etwa tausend Klafter langer Schweif, welchen dieser Fisch vorzugsweise zu seinen Bewegungen und Wendungen im Wasser benützt. Auf dem Rücken dieses Fisches sind äußerst starke und nicht selten über hundert Klafter im Durchmesser habende Flossen angebracht. Am Bauch hat er zwei richtige Schwimmarme, ungefähr wie bei euch die Seehunde oder Walrosse sie haben.


05] Wenn ihr den Bisorhiohiohio ein wenig vor die Augen eurer bildhaften Vorstellung führt, dürfte klar werden, daß dieser Fisch, wenn er auf irgendeinem Land eurer Erde zu liegen käme und noch dazu seine Rückenflossen ausspannen möchte, da mit den höchsten Bergen der Erde wetteifern dürfte. Er wird aber selbst von den Saturnbewohnern bald ein schwimmender Berg, bald eine schwimmende Insel, bald auch ein schwimmendes Land genannt; einige nennen ihn auch den Wasserplaneten.

06] Wird der Bisorhiohiohio auf diesem Planeten auch gefangen? - Nein, vor diesem Fisch hat ein jeder Saturnbewohner einen außerordentlich großen Respekt. Denn wenn sich irgend etwas auf der Oberfläche des Wassers ihm naht, macht er alsbald seinen großen Kugelkopf auf, schießt mit großer Schnelligkeit auf den im Wasser schwimmenden Gegenstand zu und zerquetscht durch die große Schwere und Kraft des Kopfes denselben, sobald er in seinen Rachen geraten ist, und verzehrt ihn. - Zum größten Glück aber bewohnt dieser Fisch zumeist nur die Polargegenden unseres Planeten, welche vermöge ihres immerwährenden Schnees und Eises für die Saturnbewohner noch viel unzugänglicher sind als für die Bewohner der Erde die Polargebiete. Daher geschieht es auch äußerst selten, daß irgendwo ein solcher Fisch von den Bewohnern des Saturn gesehen wird. Wenn er aber in den nördlicheren Teilen der Saturnländereien, wo er sich zumeist aufhält, von einem oder dem andern Saturnbewohner gesehen wird, so gilt das allezeit für eine schlimme Vorbedeutung. Diese Menschen flüchten in die innersten Teile der Länder; denn sie sind der Meinung, dieser Fisch sei von den schlimmen Geistern des Eises zu ihrem Untergang dahingesandt worden. An eine Stelle, wo ein solcher Fisch gesehen wurde, getraut sich dann lange Zeit kein Saturnmensch mehr seinen Fuß zu setzen. Aus diesem Grund geschieht es auch, daß die nördlichen Teile des Saturn, das heißt seine dortigen Ländereien, entweder gar selten oder zumeist gar nicht bewohnt werden.

07] Ihr werdet hier nun fragen: Was hat denn eigentlich dieser Fisch für eine Bestimmung? - Dieser Fisch ist das letzte Aufnahmeorgan alles Geistig-Seelischen des Wassergetiers, und verteilt es in allerlei Getier der Luft. Denn in diesem Organ bildet sich dem geistig-substantiellen Teile nach nicht nur eine künftige Lufttierart aus, sondern die gesamte Lufttiergattung dieses Weltkörpers geht aus ihm hervor, ohne daß er darum auszusterben braucht. In dieser Hinsicht ist er, mehr als einem Tier einem kleinen Planeten ähnlich, welcher auch ein bleibendes Organ ist, durch welches zahllose geistige Gattungen, sich wohl unterscheidbar ausbildend, hindurchgehen können. Es ist zwar mit eurem Walfisch beinahe derselbe Fall; doch was die Allgemeinwirkung betrifft, so steht er dem Bisorhiohiohio bedeutend nach. Denn der Walfisch der Erde vorbereitet nur die Gefiedertiergattungen der Polarländer, während unser Saturnwalfisch den ganzen Planeten mit den gefiederten Einwohnern der Luft versieht, das heißt, es werden in ihm die Seelen aus den Wassertieren in die verschiedensten Seelenarten der gefiederten Bewohner der Luft übertragen.

08] Dieser Fisch ist demnach der größte und zugleich auch allerbeachtenswerteste dieses ganzen Planeten. Ihm zur Seite steht aber noch eine zahllose Klasse von Fischen und Amphibien aller erdenklichen Art, welche sich wohl unterscheiden in der Größe, Form und Tauglichkeit. So gibt es neben diesem Riesenfisch noch etwa hundert weitere Arten, welche sich, was die Größe betrifft, mit eurem Walfisch gar wohl messen könnten. Sie aber alle besonders aufzuführen und näher zu beschreiben, wäre für den Zweck, um deswillen Ich euch diesen Planeten enthülle, viel zu weitläufig und eben darum auch gar nicht dienlich. Wenn ihr aber selbst geweckteren Geistes werdet, dann wird es euch ohnedies ein leichtes sein, euch selbst in die kleinste Einzelheit nicht nur auf diesem, sondern auch auf anderen Planeten umzusehen.

09] Und somit lassen wir die Tiere der Gewässer dieses Planeten ruhen und gehen über auf die Bewohner der Saturnluft, welche euch schon bedeutend mehr interessieren werden als alle Wassertiergattungen, die wir bisher kennengelernt haben.

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