Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 434


14] Wo aber ist nun diese edle Liebe anzutreffen? Kennen diese jetzigen jungen Völkerbefreier sie? - Ich sage euch, diese Liebe ist ihnen ganz fremd, denn sie sind ja nun lauter Herrscher. Die Herrscher aber heiraten ja selten aus Liebe, sondern gewöhnlich nur aus Politik und durch Prokuration. - Da diese nunmaligen jungen Vielherrscher aber auf ihre Throne nicht heiraten können, so verachten sie ganz stoisch das zarte Geschlecht und befassen sich lieber mit der Volksbefreiung durch Säbel, Helm, Bier, Tabak, Katzenmusik und so weiter. Ich meine, ihr werdet aus dieser Meiner Darstellung leicht entnehmen können, daß diese Art von einer Volksfreimachung ewig nie zum rechten Ziele führen kann; daher erwartet auch nichts von ihr.

15] Aber das merkt, daß so der Frühling naht und auch schon da ist, seine ersten Monate allezeit die stürmischsten und dümmsten sind. Also ist es auch bei der Ankunft des geistigen Frühlings, diesem werden auch noch manche dumme Stürme vorangehen. Sie erzeugen zwar nicht den Frühling, was allein nur die Sonne tut; aber wenn die Sonne zu wirken beginnt, da werden freilich die Schmeißfliegen früher wach, als die Lerchen und Nachtigallen. Aber lassen wir sie auch erwachen, nur halten wir uns nicht an ihr Gesumse.

16] Fragt nicht: Was haben wir zu erwarten? - Ihr wisst es ja lange schon, daß der Gute allezeit nur Gutes und der Schlechte nur Schlechtes zu erwarten hat. - Also fragt auch nicht, ob und wann der Kaiser wieder nach Wien zurückkommen wird. Daran liegt wenig nur. Fragt lieber nach Meiner An- und Wiederkunft, diese allein kann euch helfen! - Der Kaiser aber wird tun, wie Ich es will, darum er Kaiser ist, ob stark oder schwach, das ist gleich amen. - Das sagt der Herr aller Herren amen, amen, amen. - - -



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