Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 333


19] Alles, was er geschrieben hatte, hat er seinem bekannten Freunde Theophilus nach Athen übersandt, welcher Theophilus dann wieder ein Evangelium aus dem Evangelium des Lk.schrieb, es mit manchen Zusätzen bereicherte, aber mitunter auch so manche Unrichtigkeit in dasselbe hineinmengte, aus der sich dann so manche Widersprüche ergaben, besonders im naturmäßigen Buchstabensinne - namentlich Mein übertyrannisches Auftreten im sogenannten "Jüngsten Gericht", die mit dem einzig noch allerrichtigsten kurzen Evangelium des Joh.durchaus nicht übereinstimmen, doch geistig immerhin eine Beleuchtung zulassen - und wir werden über dieses und noch mehreres andere im nächsten Diktate reden. Und somit gut für jetzt. Amen.


Kapitelinhalt II. Vom Jüngsten Gericht (19.03.1864)

01] Ich habe euch schon gestern erwähnt, daß von dem außerordentlichen ,Jüngsten Gericht" im Evangelium Matthäi (l'Rabbas) und noch mehr beim Evangelisten Lukas eine ausführlich große Erwähnung gemacht ist, und daß eben dieses jüngste Gericht vielseitig schuld war und noch ist, daß sich gar viele Menschen von Meiner Lehre ganz abgewandt haben, haben sich selbst Lehren aus der reinen Vernunft nach ihren Verstandeskräften gebildet und nach denselben ihre Nebenmenschen gelehrt, selbst gehandelt und gelebt und wollten von des Schreckenstages Lehre und Propheten nichts mehr hören und wissen. (Mt.12,42; Mt.13,49; Mt.16,27; Mt.19,28; Mt.25,30-34)

02] Denn sie sagten, und zwar nicht mit Unrecht: Wie kann ein endlos weiser ewiger Gott, aus dessen großen und kleinen Geschöpfen sicht- und fühlbar nur die Liebe atmet, eben die größte Anzahl der Menschen einzig darum nur ins Dasein gerufen haben, um sie nach einem kurzen Leben auf einer materiellen Welt, die ohnehin aus lauter Tod und Elend zusammengesetzt ist, nach dem Hintritte ins Jenseits ewig zu quälen und zu plagen für die Vergehen, die sie in ihrem Leibe auf der Welt begangen haben? -

03] Ich sage es euch, solches wäre nicht einmal dem höchsten und bösartigsten Tyrannen auf der Welt möglich. Denn es ist sicher so manchem aus euch aus der Geschichte der Ur, Vor, Nach- und Jetztzeit nicht unbekannt, daß sich zu große Tyrannen am Ende vor sich selbst zu fürchten haben angefangen, und gar manche aus ihnen haben sich geflüchtet ohne einen besonderen anderen Grund, als aus einer sich stets steigernden Furcht vor sich selbst, und fanden auf solcher Flucht auch gewöhnlich ihren Untergang.



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