Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 250


04] Noch mehr Modephilosophie besitzt das weibliche Geschlecht, denn dieses kann Stunden, Tage und Wochen mit nichts als Moden, Kleiderstoffe, Bänder- und Spitzengeplauder zubringen, ohne nur einmal dabei zu bedenken, ob solch ein tollstes hurerisches Geplauder Mir etwa doch mißfallen könnte! - Ich aber sage: O nur zu und fortgefahren in solch dümmster Mode- und Kleiderhurerei, in diesem gewebten Götzenopfer für euer stinkendes Fleisch, fürs Totenhaus eurer Seele und eures Geistes. Gerade so recht gezierten Fleisches werdet ihr dem Satan am besten gefallen; denn das ist seine Hauptsache, daß die Gräber übertüncht und die Schmeißhaufen vergoldet werden. - Aber bei Mir, der Ich nur an der Zierde des Geistes Mein Wohlgefallen habe, werden solche erpichte Mode- und Kleiderhurer nie einen Einlaß finden, denn Ich habe vor nichts einen größeren Ekel, als vor den sogenannten Modehelden und vor den Modeheldinnen!

05] Wahrlich, so ihr Menschen nach dem Pariser Tone nackt einhergingt und trüget offen eure Scham, da könntet ihr noch gar wohl selig werden. Da ihr aber euer Totenhaus so sehr ausschmücket, werdet ihr im selben zugrunde gehen ewiglich! - Denn das alles ist die barste Hurerei, der barste Ehebruch, die schnödeste Geilerei und Unzucht am eigenen Wesen. Es ist ein geistiger Selbstmord, für dessen Heilung selbst in den Gärten des Himmels kein Kräutlein wächst! - Denn wer da ob seines starken Triebes eine Dirne beschläft, der kommt nach dem Akte gewöhnlich wieder zu sich und fühlt nicht selten Reue über seine sündige Tat; dem ist daher auch zu verzeihen, da er einsieht, daß er gefehlt hatte.

06] Aber so ein Modeaas, so ein Zierluder kommt nie zur Besinnung, nie zur Reue, und hält das schändliche, hoffärtige, selbstsüchtige, überhurerische Aufputzen seines Totenhauses noch obendrauf nicht nur für keine Sünde, sondern für ehrbar und geziemend und schämt sich aber dabei nicht selten des dürftigen Bruders, der armen Schwester, ja - hört es! - es schämt sich nicht selten seiner armen Eltern, - es schämt sich Meiner! - Es schämt sich, bloß weil es einen nach der neuesten Mode gezierten Mottensack herumträgt, zu Mir zu beten, es schämt sich, Meinen Namen öffentlich zu bekennen!!!



Home  |    Inhaltsverzeichnis  |   Werke Lorbers