Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 126


05] Siehe, darum sollst du nicht trauern in deinem Herzen, darum Ich deinen Ohm zu Mir nehmen will! - Oder hätte Ich ihn etwa gleich einem Cahin sollen ewig auf der Erde mit dem toten Leibe herumsterben lassen? Oder möchtest du für dich wohl den Fluch aus Meinem Munde vernehmen, dir sei ewig auf der Erde dem Tode zu leben?! -

06] Glaube es nur recht fest und ungezweifelt, wer immer auf die Art deines Ohms von Mir zuletzt besucht wird, der ist von einem lebendigen Feuer der Liebe heimgesucht worden, darum auch in der Vorzeit von den Alten solche Todesart der göttliche Streich oder der göttliche Tod benannt wurde. Ja es ist auch also, denn der Scheidende leidet hier auch nicht den allerleisesten Schmerz und erwacht plötzlich von diesem Erdentraumleben ins hellste Leben des Geistes vollkommen.

07] Doch eines soll bei dieser Art des Übertrittes berücksichtigt werden: daß es nämlich auch neben dieser Art eine Afterart gibt, welche durch den törichten Genuß von allerlei Leckereien und durch die Schwelgerei im Saufen und Huren leiblich herbeigeführt wird. Bei dieser Art aber verhalte Ich Mich wie beim Selbstmorde; denn alle Schwelger, Lecker, Säufer und Hurer entleiben sich selbst und sind sich auch selbst den Tod schuldig. Mit denen habe Ich nichts zu tun, denn sie haben ja ihren eigenen Tod gemästet, damit er sie dann zur schuldigen Danksagung schnell und kräftig in seine Arme aufnehmen solle!

08] Und so ist dann der Lohn der Arbeit ja auch angemessen. Doch diese Art ist kein göttlicher Streich zum Leben, sondern ein tödlicher zum Tode und ist überaus angstquälend und schmerzlich oft noch bis ins Grab bei vollster Gewährung des Todes selbst und all der vergänglichen äußerlichen Dinge.

09] Doch, da Ich dir in dieser Rede deinen Ohm einen Glücklichen nannte, so wirst du doch etwa nicht das Schlimme auf deinen Ohm beziehen?! -

10] Ich sage dir aber: Sorge dich gar nicht und freue dich in Mir, ob dein Ohm wieder zurückkehren wird in des Todes Haus, oder ob er schon vollends verbleiben wird bei Mir, da er nimmer nötig haben wird, in einem Irrenhause oft kleinmütig genug zu wohnen; denn Ich - höre es wohl und verstehe es in dir - Ich, Ich, dein allmächtiger, liebevollster Vater, Ich, dein geliebter Jesus, will es ja also; und wie Ich es will, wird es wohl doch sicher am besten sein? Glaubst du es nicht also mit deinem Herzen in Mir? O glaube es, denn es ist wahrlich also! -



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