Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] Wer Mich aber fürchtet, der fällt leicht in eine Sünde. Denn Furcht schützt ebensowenig vor Sünden wie ein dornig Gestrüppe einen Flüchtling vor den Kugeln seiner ihm nachjagenden Feinde.

06] Die Liebe aber ist gleich einer festen Burg auf einem Felsen, den kein Feind je besiegen kann.

07] Daher sage der kleinen Martha, sie solle sich ja nicht fürchten vor Mir, sondern solle Mich nur lieben aus allen ihren Kräften, so wird sie sich vom Tabakschnupfen leicht enthalten - und Ich werde ihr, sobald sie es wünscht, und was sie wünscht, geben.

08] Das sage Ich, ihr allerbester und liebevollster Vater. Amen.

Ehelustigen zur Beachtung - Für Wilhelmine-Gabiela Hüttenbrenner (20.02.1848)

01] Schreibe nur, es ist schon recht! Denn Ich gebe gern, ja Ich gebe sehr gern, Ich gebe überaus gern denen, die etwas Rechtes wollen! - Das volljährig gewordene Töchterchen hat aber auch gern etwas Rechtes. Daher soll ihr so etwas auch sehr gern gegeben sein!

02] Am liebsten wäre ihr wohl so ein recht ansehnlicher, guter und in Jahren nicht zu sehr vorgerückter Mann. Aber da muß Ich nun schon offen gestehen, daß Ich im Ernste in dieser Beziehung wenig oder nichts tun kann. Denn da gegenwärtig bei Ehebestimmungen nicht der Mensch, sondern nur seine Wohlhabenheit dem Menschen gegenüber als ein Wert angesehen wird, und also nur das Geld den Mädchen Männer und den Junggesellen Weiber verschaffe, so bin Ich rein überflüssig in diesen Angelegenheiten und habe das alles der Welt überlassen und sorge Mich darum gar nicht mehr, außer es müßte nur sein, daß sich jemand vollernstlich an Mich wendete und die Welt gänzlich aus dem Spiele ließe. Da freilich würde Ich solch eine Ehe segnen und fürs Fortkommen sorgen.

03] Aber wenn sich zwei einander ehelichen Wollende fragen und sagen: »Wie viel hast du? Und wie viel Du? Und welche Ehrenstelle bekleidest du? Von was lebst du? Und wer sind deine Eltern? Sind sie etwa vom Adel, oder sonst von einem ehrbaren Stande?« - da ist es denn auch schon rein aus bei Mir! Denn das sind ja lauter Mir allerwidrigste, weltliche Dinge! Und es wird von Mir doch niemand verlangen wollen, daß Ich noch jemandem zu dem helfen solle, was ihn von Mir ganz abzieht und rein der Hölle zuwendet, von der gar viele nur höchst schwer und viele auch wohl gar nicht mehr entbunden werden können!



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