Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


03] Obenerwähnter zerstoßener Same kann, wenn dann und wann wegen eines bevorstehenden Wetterwechsels sich mehr Schmerzen in der Brust vernehmen lassen, wohl auch mit Eibisch-, Geißpappel- und Himmelbrand-Tee zu einem Teige gemacht und sodann auf die vorbeschriebene Art verwendet werden. - Ebenso können unter den Leinsamen auch ein viertel Teil Kamillenblüten gestoßen werden, was die Schmerzen noch eher stillen wird. - Aber allezeit muß ein solches Sackpflaster wohl erwärmt sein.

04] Es sollen aber wenigstens für einen Tag vier gleiche Säcklein in Bereitschaft sein, die sich nach der Ordnung von Stunde zu Stunde abzulösen haben. Für den nächsten Tag aber müssen vier frische in der Bereitschaft sein. - Am dritten Tag können dann schon wieder die ersten vier Säcklein gebraucht werden, aber natürlich müssen sie zuvor gereinigt und dann mit einem frischen Teige gefüllt werden.

05] Wenn die Säcklein gegen Abend schon trockener geworden sind, dann räuchert man sie vor dem Gebrauche mit Kamillen, gemengt mit etwas Zucker und Weihrauch.

06] Da aber in der Nacht das Auflegen neuer erwärmter Säcklein mit viel Beschwerlichkeit verbunden ist, so kann anstatt dieser Säcklein auch eine Auflage von Hanfwerg wohldienlich sein, welches Werg aber ebenfalls vor dem Gebrauche mit den früher erwähnten drei Spezies durchzuräuchern ist.

07] Den Blutreinigungstee aber nimm auch in der S..apotheke, und nicht in der am Graben, allwo dergleichen Medikamente alt und abgestanden sind! Über solchen Tee ist bloß ein siedendes Wasser zu gießen. Nach dem Aufguß muß der Tee 12 Minuten lang wohl verdeckt stehen gelassen werden und erst nach dieser Zeit in eine Tasse abgeseiht und mit Zucker versüßt, eine halbe Stunde vor dem Frühstücke und abends eine halbe Stunde nach dem Abendessen getrunken werden.

08] Das eine kurze Zeit also genau gebraucht, wird dir, du Meine liebe Elsba, die volle Gesundheit schon wieder geben.

09] Aber eins mußt du dabei auch noch dabei beachten, nämlich: Wenn es dir noch nicht wohl ist und draußen ein starkes Tauwetter ist, mußt du deine Wohnzimmer nicht waschen lassen, sonst wird dir Mein Rat nicht helfen können in kurzer Zeit. Denn für derlei gichtisch-rheumatische Übel taugen feuchtgemachte Zimmerböden wohl noch schlechter als die Fäuste auf die Augen!
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10] Es ist dir viel gesünder, beim schlechtesten Wetter vier Stunden in der Freie herumzuwaten, als nur eine Viertelstunde in einem feuchtlichen Zimmer zu sein. Das mußt du dir hauptsächlich merken, so du recht gesund sein willst. Gebrauche also dies alles, wie Ich es dir nun bestimmt habe, so wirst du schon wieder ehestens gesund werden.

11] Wenn nun schöne Tage kommen, kannst du auch schon täglich unter Mittagszeit auf eine halbe bis eine Stunde in die frische Luft gehen. Dies wird dich stärken. Und Ich werde dich auch stärken! Amen.

Besser Liebe als Furcht (17.02.1848)

01] Aha, Ich weiß schon, was du möchtest! Aber siehe, deine »Martha« hat diesmal keine absonderliche Sehnsucht darnach, weil sie sich wegen ihres stets wiederkehrenden dummen Tabakschnupfens fürchtet vor Mir - obschon sie wohl bedenken sollte, daß Ich, fürs erste, kein zornsüchtiger Schreckbartel bin und daß, fürs zweite, Ich wohl niemanden, und schon am wenigsten jenen, die Mich lieb haben, je einen Rat oder ein anderes Wort gebe, als das Meiner höchsten Milde und Vaterliebe nur! Und für solche Gabe ist wohl jede eitle Furcht läppisch und einfach kindisch.

02] Es soll das Marthchen nur Meine früheren Gaben fleißig durchlesen und sich darnach halten, so wird es nicht nötig haben, vor Mir eine unnötige Furcht in sich auftauchen zu lassen. - Es fehlt aber dem Marthchen ein recht fester Glaube! Darum auch kann sie das so schwer beachten, was Ich ihr doch allein zu ihrem Besten geraten habe und ihr noch als der gleiche und unverändert gute Vater rate.

03] Da sie nun aber schon eine Furcht vor Mir hat, so warten wir auf eine furchtlosere Zeit! In dieser wollen wir ihrer dann schon wieder reichlicher gedenken.

04] Das aber sage ihr, daß Mir die Liebe um sehr vieles lieber ist als die Furcht! Denn wer Mich wahrhaft liebt, der hat keine Sünde vor Mir. Denn die Liebe löscht jede Sünde und läßt keine werden.



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