Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] So wird denn also in der Welt gewöhnlich gratuliert an den vorbestimmten Geburts- und Namenstagen! - Daneben stelle denn aber nun auch Ich für Mich die Frage: Wie soll denn Ich, als euer aller Vater, euch, Meinen Kindern, gratulieren?

06] Etwa mittelst nicht ganz leerer Visitenkarten? - Das tue Ich wohl täglich, aber man achtet wenig darauf. - Siehe, die Blüten, das Laub der Bäume, all das Gepflanze der Erde, die Sterne der Nacht, der Mond, die aufgehende Sonne, wie nun auch die große geistige (Sonne der Neuoffenbarung) - das sind alles Gratulationsbillete von sehr viel bedeutenderer Art, als da sind die eurigen aus gepreßten Papierschnitzeln! - Allein die Kinder halten wenig darauf. Rühr' Ich dabei nicht auch den »Daumen«, so haben diese Meine Billete keinen Wert.

07] Ich tue wohl, was da die Eltern tun, so sie von ihren Kindern beglückwünscht werden oder so sie selbst ihren Kindern Glück wünschen. Aber dennoch entdecke Ich nie oder nur sehr selten eine wahre, freie Liebe in Meinen Kindern, sondern zumeist nur eine Notliebe, bei der die Kinder allezeit mehr auf Meinen Daumen als auf Mein Herz ihre Augen heften!

08] Ich sehe wohl, daß die Kinder dadurch in der wahren, freien Liebe verlieren - und dennoch tue Ich nach dem Wunsche der Kinder, auf daß sie durch Meine freigebige Liebe zur wahren, freien Liebe zu Mir sollen erweckt werden.

09] Und so denn komme Ich nun auch zu dir, du Mein lieber Sohn, als Vater mit starker Herzens- und zugleich Daumen- und Zeigefingerrührung, da ohne diese letztere Meine sonstigen großen Visitenkarten (auch bei dir) von keinem großen Werte sind!

10] Ich, dein heiliger Vater rühre somit den »Daumen und Zeigefinger« und segne dich mit dem Daumen Meiner Kraft und Stärke, auf daß du stark werden möchtest in der Liebe wie im Glauben; und (segne dich auch) mit dem Zeigefinger, um dir den rechten Weg zu zeigen, der dich führen soll in Meine Wohnung, in dein ewiges, endlos großes, heiliges Vaterhaus!

11] Nehme sonach diese Meine Gratulation als eine ewig lebendigwahre an! Denn Ich, dein heiliger Vater Jesus, gebe sie dir!

12] So ihr euch aber untereinander gratulieret, da wascht euch untereinander die Füße, wie Ich, euer Vater, euch täglich die Füße wasche, d.h. tut euch gegenseitig Gutes, geistig und körperlich, so werde Ich allezeit bei euch sein mit Rührung des Herzens, des Daumens und des Zeigefingers. Und Meine Sonne wird euch erleuchten und erwärmen als eine große und lebendige Visitenkarte. Amen. - Das sage Ich, euer Vater Jesus! Amen.



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