Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


11] Wahrlich, wer da liebgläubig Meinen Namen anruft, der soll auch die Macht desselben erfahren, wenn er nicht zweifelt im Herzen. Wer aber an der allzeit sicher wirkenden Macht Meines Namens noch zweifeln kann, der ist auch noch nicht tüchtig zu Meinem Reiche und wird nicht viel vermögen, da er noch keinen festen Grund hat.

12] Es mag niemand, auf dem Sande stehend, eine Last heben, ohne dabei selbst in den grundlosen Sand zu sinken. Wer aber da steht auf einem Felsen, wird der wohl auch in den Felsen sinken, wenn er eine große Last hebt? - Mein Name aber ist der Fels! Wer darauf bauet, der wird nimmerdar zuschanden werden!

13] Siehe, wenn du also durch Meinen Namen der tückischen Wolke geboten hast, unschädlich zu sein, gibt es denn da wohl etwas zu wundern, so sich deren Ungestüm sobald beugen mußte vor der Macht Meines Namens aus deinem Munde, bezeichnt durch deine Hände?!

14] Daher glaube, daß es also ist und sein muß! - Denn die Elemente sind gehorsamer als die Menschen, und der tote Stein hat schärfere Ohren und das verdorrte Gras schärfere Augen als die weltlebendigen Menschen!

15] Solches magst du wohl verstehen und treu entnehmen deiner »Wundertat« - wenn du bei der allerhöchsten Natürlichkeit solcher Erscheinungen (überhaupt) noch an ein »Wunder« denken kannst, indem doch alle Wirkung allein Meinem Namen (oder Worte) entstammt!

16] Was da aber den starken Donnerknall betrifft, der da allzeit die Folge ist, wenn die Friedensgeister gewaltigst schnell die Unholde ergreifen und binden, so ist darüber ja ohnehin schon bei anderen Gelegenheiten Erwähnung getan worden. Daher solltest du solches wohl verstehen. Denn also endet ja immer jeder unterdrückte Zorn und Grimm. Und kein ausgetriebener böser Geist verläßt ruhig seine Wohnung, sondern »reißt« sie beim Entweichen, damit er nur desto mehr Verdammnis empfange!



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