Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


KapitelinhaltHört, schauet und erfahret! (15.05.1841)

01] Liebe Kinder, so ihr Mir nachfolget, da folgt Mir vollkommen in allem nach!

02] Habt nicht Lust, zu wandeln in »tiefen Tälern, Gräben und Schluchten«, die da oft sind voll Ungeziefers, unreiner Luft und nicht selten voll Haders, voll Zankes, Hasses und aller Dieberei und gegenseitigen Fluches unter den Nachbarn, sondern geht mit Mir gerne auf »Berge und Höhen«! Da sollt ihr allzeit entweder eine Bergpredigt oder eine Verklärung oder eine Sättigung mit wenig Brot oder eine Reinigung vom Aussatze oder einen Sieg über die stärksten Versuchungen, eine Erweckung vom (geistigen) Tode und derart vieles und für euch jetzt noch Unaussprechliches erfahren!

03] Ja, nehmt sogar Kinder mit, und ihr sollt den Segen der Berge auch an ihnen gar deutlich erkennen. Und wer da ist schwachen Leibes, der soll nicht fürchten die gesegneten Berge, denn ihre Scheitel sind umflossen vom stärkenden Hauche der Geister des Lebens. Fürwahr, auf den Bergen und Höhen, da drehen sich selige Reihen und schmücken die duftenden Scheitel mit goldenen Blumen der ewigen Liebe.

04] O prüft noch heute Bewohner der Berge, ob sie nicht zumeist groß beschämen die Haderer der Täler, der Dörfer, der Markte und Städte. Die christliche Gastfreundlichkeit wohnt ungeschändet nur noch auf Bergen! Verträgliche Eintracht wohnt nicht in den Städten der Tiefe, in Tälern und Gräben; auf Bergen nur müßt ihr sie suchen; da ist sie zu Hause, wie unter den Pflanzen, so unter den Tieren und eben nicht selten auch unter den Menschen.

05] O laßt zwei Feinde betreten die duftenden Scheitel der Alpen! Ihr werdet nicht selten erfahren und sehen, daß die Feinde als Freunde sich kosen.

06] Und schauet zurück auf die ersten der Väter auf Erden! Sie wohnten auf Höhen der Berge! Vom himmelan ragenden Sinai gab Ich dem Mose die heiligen Tafeln, auf welchen mit goldenen Zeichen des ewigen Lebens gar freie Gesetze den Menschen der schmutzigen Tiefe gezeichnt und eingegraben einst waren. Ich brauche euch nicht mehr von allen den heiligen Bergen zu sagen, auch nicht von der Schule der Seher und Künder des ewigen Wortes aus Mir.



Home  |    Inhaltsverzeichnis 'Himmelsgaben' Band 1  |   Werke Lorbers