Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


06] Obschon zwar sich die Sachen in der Welt so verhalten, so sind aber dessenungeachtet diese Verhältnisse von Mir euch nicht deswegen kundgegeben worden, damit ihr daraus ersehen sollt, wie es allenfalls in der Welt zugeht. Denn solches und noch tausendmal Ärgeres werdet ihr ohnehin künftig nur zu oft zu lesen bekommen; sondern die Ursache, warum Ich euch solches kundgegeben habe, ist keine andere als diese, daß ihr daraus das große Geheimnis des »verlorenen Sohnes« ein wenig zu eurem größten Nutzen tiefer erkennen möchtet.

07] Ihr denkt euch jetzt freilich: »Was hat denn der »verlorene Sohn« mit all diesen Weltgrausamkeiten zu tun?« - und seid voll Neugierde, wie sich aus all diesem Weltlabyrinthe der »verlorene Sohn« zurechtfinden wird. Aber Ich sage euch: Es ist denn doch noch leichter aus allen diesen Szenen den »verlorenen Sohn« herauszufinden und selben (darin) zu begreifen, als der Durchgang eines Kamels durch ein Nadelöhr.

08] Um das Ganze zu verstehen, ist es nötig, daß ihr vor allem erfahret, wer eigentlich dieser »verlorene Sohn« ist. So Ich euch den »verlorenen Sohn« zeigen werde, auch nur dem Namen nach, wahrlich, ihr müßtet mit mehr denn siebenfacher Blindheit geschlagen sein, so ihr nicht im Augenblicke merken würdet, daß euch eine große Decke von den Augen genommen wurde. Und nun bereitet euch vor und vernehmt den Namen!

09] Seht, er heißet »Luzifer«! - In diesem Namen steckt das ganze, für euch ewig unerfaßliche und endlose Kompendium des verlorenen Sohnes.

10] Nun denkt euch, daß beinahe die gesamte gegenwärtige Menschheit nichts als Glieder dieses einen »verlorenen Sohnes« sind, und zwar namentlich diejenigen Menschen, welche aus Adams ungesegneter Linie abstammen. Seht, dieser »verlorene Sohn« hat alles Vermögen, das ihm gebührte, herausgenommen und vergeudet dasselbe nun durch für eure Begriffe endlos weit gedehnte Zeiträume.



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