Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


05] Seht eure Kirche an - und das »Rühr Mich nicht an« werdet ihr sicher deutlich und klar finden! Aber doch sage Ich auch zu ihr, was Ich zur Magdalena gesagt habe: Gehe hin und sage Meinen Brüdern, daß Ich auch schon öfter unter deinen Kindern erstanden bin und nun zu ihnen komme, daß sie Mich schauen möchten und legen ihre Liebe an die liebedurchbohrte Seite und gewahren allda, gleich einem Thomas, die schmale Pforte und den schmalen Weg, der da führt zum ewigen Leben und durch dasselbe zum Vater, der da ist Mein Vater und durch Mich auch euer Vater, und der da ist Mein Gott und dadurch auch euer Gott.

06] Darum sollt auch ihr alle eure »Hände in Meine Wundmale legen«, damit ihr glauben mögt, daß Ich das ewige Leben Selbst bin aus eigener Macht - so wie Ich bin die Auferstehung selbst und habe auch nicht das Leben vom Vater, sondern bin das Leben im Vater Selbst; wie der Vater nicht ist außer Mir, sondern Gott von Ewigkeit ist in Mir und wie aller Geist der Heiligkeit in aller Macht und Kraft ausgeht aus Mir wie aus dem Vater zugleich als einer und derselbe Geist.

07] Seht, so Ich aber nach der Auferstehung alles das war, was Ich jetzt bin und ewig sein werde - hätte denn da sollen eine bekehrte Hure zugrunde gehen, so sie Mich angerührt hätte, da sie noch bei weitem nicht gereinigt war durch eine wahre Buße!? Solches ist nur gestattet denen, welche sich zuvor von Mir ihre Füße haben willig reinigen lassen und mit Mir genossen haben das große Abendmahl.

08] Nun sage Ich aber euch: Laßt auch ihr euch von Mir eure »Füße waschen« oder euch »ziehen« von Mir, um zu empfangen den Platz an Meinem Tische der wahren Liebe! Und kümmert euch nicht der Magdalena wegen, sondern glaubt, daß Ich es bin, der nun zu euch im stillen kommt. Und legt euer Herz in Meine offene Seite, damit es da gestärkt werde zum ewigen Leben!

09] Denn zu euch sage Ich nicht: »Noli me tangere!« - sondern (euch sage Ich,) was da gesagt wurde zum Thomas - da ihr alle mehr oder weniger fast lauter Thomase seid, damit auch ihr gleich ihm dereinst lebendig werden möchtet! Aber wohl gemerkt: Nur Ich, und nicht die Magdalena, habe das Leben. Es ist daher noch nicht genug die Nachricht der Magdalena, sondern erst wenn Ich völlig in euer Herz kommen werde, wird die Weissagung erfüllt an euch, daß Ich »auffahre« zu Meinem Vater und eurem Vater und zu Meinem Gott und eurem Gott, und ihr in Mir und mit Mir. Amen. Das sage Ich, die Auferstehung und das ewige Leben. Amen!



Home  |    Inhaltsverzeichnis 'Himmelsgaben' Band 1  |   Werke Lorbers