Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


09] Seht hin auf den reichen Jüngling im Evangelium, und ihr werdet dort alsobald finden, wie weit er noch von Meinem Reiche entfernt ist. Und betrachtet den Samen unter den Dornen (Weltlust usw.), welche Frucht da zum Vorschein kommen kann! - Daher seid nicht gleich diesem Jünglinge und nicht gleich dem Samen unter den Dornen, sondern zeigt Mir das Gold eurer Liebe, so werdet ihr leben!

10] Was jedoch den befragten Tanz betrifft, so habe Ich schon hinreichend gezeigt, welches Wohlgefallen Ich daran habe und was er für Folgen hat. Nur soviel setze Ich hinzu, daß ja keiner unter was immer für Namen und Art beschönigend sich entschuldigen möchte, sonst wird er nimmer von seinem »Dreher« los werden. Denn wie es im Gehirne einen solchen Wurm gibt, als eine böse Krankheit, den ihr den Dreher nennet, so gibt es auch einen »geistigen Dreher«, der viel schwerer als der natürliche zu heilen ist und der nun eine allgemeine Pest geworden ist.

11] Eltern aber, die da ihre Kinder im Tanze unterrichten lassen, legen sich selbst eine große verantwortliche Last auf den Hals, wenn dadurch ihre Kinder von was immer für bösen Geistern verdorben werden. Entweder die Mädchen in der Fruchtbarkeit, in ihrer Reinigung, in ihrer heimlichen Zucht, in ihrer Sittlichkeit des Herzens, im wahren Glauben und in der reinen Liebe zu Mir und daraus dereinst zu einem allfälligen Gatten, im häuslichen Fleiße und in wahrer christlicher Tugend, Geduld, Sanftmut, Beharrlichkeit in allen Prüfungen und Nöten, ja sogar in dem jedem Weibe so nötigen frommen Frohsinne, allzeitigen Nüchternheit, Frische, Heiterkeit und Munterkeit ihres keuschen Gemütes und stillen Ruhe des Geistes. Oder die Knaben durch Unlust zu allen ernsten Betrachtungen in der Gottesfurcht, in der geheimen Zucht, in der zu frühen Entwicklung des Geschlechtstriebes und dadurch hernach aber auch in allem, was Mich, den Urheber alles Guten und Wahren der Liebe, betrifft. Seht, so solches geschieht und auch notwendig geschehen muß, so denkt selbst, wer daran schuld ist und wer es dereinst zu verantworten haben wird!

12] Und ihr werdet dann gleichen jenem Feigenbaume, der fruchtlos dastand, während es Mich unter seinen Zweigen hungerte. Denn ihr Eltern seid solche Feigenbäume, eure Kinder aber sind die Frucht. Sind diese aber verdorben worden durch den bekannten »Dreher«, so oder so, da wird frühzeitig die Blüte und Frucht abfallen von den Zweigen. Und wird der Herr vorüberziehen und den Baum leer finden, so wird Er tun, was Er getan hat mit dem Feigenbaum! - Das merkt euch wohl, ihr Eltern, und bedenkt, wer Der ist, der euch solches sagt!



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