Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


26] Aber auch der ganze (weitere) Verfolg dieser Quelle soll euch zeigen, daß wenn der Mensch zu sehr seine Kräfte ums tägliche Brot anwendet, so wird dadurch auch das Wasser seines Lebens immer mehr und mehr getrübt. So werdet ihr auch bemerkt haben, daß dasselbe höchst reine Wasser bei weitem nicht mehr so rein ist, nachdem es im Verlaufe von einer kleinen halben Stunde mehrere Mühlen in Bewegung gesetzt hat. - Ihr werdet zwar sagen: »Ist es denn nicht recht, wenn man seine Kräfte nützlich anwendet? Oder ist es nicht recht, daß an diesem Bache mehrere Mühlen erbaut sind?« - Oh, dawider habe Ich gar nichts einzuwenden - bis auf einige wenige (Mühlen), auf denen kein weißes, sondern ein schwarzes Mehl des Teufels erzeugt wird. Auch daß ihr eure Kräfte nicht zum zeitlichen Wohle verwenden sollt, will Ich damit nicht sagen, sondern nur, daß ihr sie gerecht nach Meinem Willen anwenden sollt.

27] Denn gleich wie der Quelle ihre Nützlichkeit schon in sich selbst zugeteilt ist, so ist sie auch jedem Menschen zugeteilt, wenn er sie nur erkennen und danach handeln will. Aber die verliehenen Kräfte für überflüssiges Zeug und sogar für schlechtes Zeug anzuwenden, seht, das ist, was am Ende das Wasser des Lebens trübe macht.

28] Daher sollt ihr an dem Bächlein eures Lebens auch nicht gar zu viele »Mühlen«, am allerwenigsten »Pulvermühlen« errichten; so wird dasselbe stets so klar bleiben, wie es war vom Ursprung aus. Und wann es sich dann vereinigen wird mit dem Strome des ewigen Lebens, so wird es daselbst klar und rein, wie der Strom selbst, sich mit demselben vereinen und dem Gnadenmeere Meines eigenen, ewigen, allerklarsten Lebens zuströmen. - Amen. Das sage Ich, euer Vater, euch zu einer kleinen, wohlgeordneten Lehre! - Amen.



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