Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 104


11] Wenn nun dieses so geordnet ist, dann werden auch in gleicher Weise Gefäße, vom Magen ausgebend, durch die Leber eben auch in die Mündungen dieser Trichterchen geleitet. Endlich, wenn alle die Gefäße dadurch aus dem Herzen etwas erweitert worden sind, so wächst in einem jeden solchen Gefäße noch ein Gefäß und richtet ebenfalls seine Mündung in je ein solches Trichterchen. Wenn nun dieser ganze Organismus in der Zeit, welche der Natur und der Größe des Vogels angemessen ist, vollkommen ausgebildet wurde, alsdann wird aus den Säften des Magens zuerst ein zähes Tröpfchen abgesetzt, so zwar, daß die Mündung der beiden ineinandergeschobenen Organe in die Mitte dieses Tröpfchens hineinragt.

12] Ist nun auch dieses vor sich gegangen, dann beginnen zuerst ganz wasserweiße Säfte aus dem Herzen sich durch das äußere Organ zu ziehen, treiben dadurch das äußere, vom Magen herrührende Tröpfchen gleich einer Seifenblase auseinander und füllen dasselbe bis zur Größe eines Hanfkörnchens, auch gleich einer Haselnuß oder gar eines Apfels, je nach der Größe und Beschaffenheit des Vogels. Alsdann fangen die Säfte, unmittelbar aus dem Blute herrührend, an, in dieses weiße Knäuelchen zu dringen und bilden den sogenannten Dotter.

13] Während solcher Bildung entwickeln sich durch den Darmkanal ebenfalls gewisse außerordentlich feine Organe, welche da diese neue Frucht gewisserart durchbohren. Und nun wohlgemerkt:

14] Die Henne, d.h. das Weibchen, hat zwei Ableitungskanäle, einen zur Ableitung des Kotes und einen zur Ableitung des zeitiggewordenen Eies. Jedoch vereinigt sich dieser zweite Kanal vor der Mündung des Kotkanals mit demselben durch eben die vorerwähnten, aus dem Darmkanal ausgebenden Organe. Diese bilden aneinandergereiht eine weite Röhre, welche sich beim Eierstocke in ebensoviele Arme teilt, als es da Trichterchen gibt.

15] Und durch diese Röhre wird bei dem Akte der Begattung ein ätherisch-geistiger Stoff mit großer Schnelligkeit in das Zentrum des Dotters geführt. Dieser Stoff aber ist das, was Ich schon vorher von der Vereinigung des tierischen Lebens aus den Wassern wie auch von der Erde erwähnt habe (nämlich lebendige Seelensubstanz).



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