Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 95


09] Seht, die Taube ist ein einfältiges Tier. Aber eben in dieser Einfalt kann sie auch mit ihrem Flügelpaare über alles irdische in die lichtvolle Luft sich erbeben und da im raschen Fluge ihr Gesicht nach allen Richtungen wenden und sich tragen durch die Ströme des Lichtes, um allda aus dem ewigen Lebensborne stets frische Kost des Lebens in sich zu saugen.

10] Ebenso auch ihr! So ihr geworden seid gleich einer Taube in eurer Sanftmut und biederen Einfalt, dann wird euer Geist, gleich diesem sinnlichen Sinnbilde, in dem Reiche des Lebens aus Mir raschen Fluges Höhen erreichen, von denen keinem Sterblichen auf dieser Erde auch nur die leiseste Ahnung gekommen ist!

11] Und so oft ihr eine Taube anseht, erinnert euch in eurem Herzen dieses kleinen Evangeliums! Und denkt, da ihr solches begreifet, daß euch das große Reich Meiner Gnade nahegekommen und daß die Zeit herangereift ist, da der Feigenbaum saftig und voller Triebe geworden ist.

12] Nächstens sollt ihr noch die spezielle Beschaffenheit eines Vogels zur Anschauung bekommen und sehen, wie er fliegt und wie seine Nahrung in ihm verwendet wird!

13] In dieser Erkenntnis werdet ihr Außerordentliches zu sehen und in euch wohl zu erkennen bekommen. Allein wenn Ich euch auch solches werde bis ins einzelne erörtert und zergliedert haben - so denkt dabei, daß Ich euch nicht naturmäßig fliegen lehren will, sondern - geistig! - Amen.

14] Ich, die Ewige Liebe und Weisheit! - Amen.



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