Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 92


17] Ich sage euch, was das Lamm unter den Vierfüßlern, das ist die Taube unter den Bewohnern der Luft, aus welcher Ursache sie auch wohlbekanntermaßen von Mir als das Bild der Sanftmut, ja oft auch als das Bild der Heiligkeit Gottes dargestellt wird. Und so steht dieses Tier an der Spitze aller Bewohner der Luft und zugleich, durch seine Sanftmut und gänzliche Unschädlichkeit, auf der letzten (d.h. höchsten) Stufe, allwo ihre Geister (d.h. deren Seelenelemente), sogleich mit zahllosen Geistern aus andern edlen Kreaturen beherrschend vereint, zu Menschen-Seelen werden. - Ihr weiblicher Teil entspricht der sanften Liebe, ihr männlicher der daraus fließenden Gnade.

18] Ihr werdet euch zwar, da es im Meere eine so gewaltige Menge der Tiergattungen gibt, fragen, auf welche Weise wohl diese alle bis zur (Stufe der) Taube gelangen können. Allein da sage Ich euch, der sogenannte Polyp ist eben auch sehr verschiedenartig, und da gibt es denn fast jeder Tiergattung des Wassers entsprechende Polypen. Und diese Polypen sind durchgehends nicht, der Meinung eurer Naturforscher entsprechend, eine allerunterste Gattung der Tierwelt, sondern vielmehr ruhige Läuterungsanstalten, welche immerwährend - ohne abzusetzen - in sich verschlingen, was ihnen unterkommt. Und so sind sie eine Mittelstufe zwischen den Würmern und allen möglichen Fischgattungen. Denn durch sie wird die Welt der Würmer in eine höhere Stufe befördert.

19] Die Fische aber stehen schon sämtlich auf dieser (höheren) Stufe, da sie nach ihrer Lebens-Vereinigung zu Bewohnern der Luft werden. Und so entspricht fast jede Fischgattung einer Vogelgattung.

20] Jedoch ist im Meere noch eine andere Gattung der Tiere, welche durch das euch schon bekannte Schaltier-Leben fortgebildet wird, deren letzte Bildungsstufe schon so gestaltet ist, daß sie teils im Wasser, teils auch auf der Erde in atmosphärischer Luft leben können. Dergleichen Tiere sind die Schildkröten wie auch noch andere, schildlose Kröten- oder Frösche-Gattungen; welche Tiere alle schon mit den Sinnen des Gesichtes, des Gehöres, des Geruches und des Gefühles sowie auch des Geschmackes begabt sind. Ferner sind das Seekalb, der Seelöwe, das Walroß und so auch alle Vierfüßlern entsprechende Tiere als Halbbewohner des Wassers und der Erde anzusehen, durch deren Gattungsvereinigung entsprechende Vierfüßler der Erde (Landtiere) werden.



Home  |    Inhaltsverzeichnis 'Himmelsgaben' Band 1  |   Werke Lorbers