Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 29


12] Das Ohr aber soll sein genau nach dem Verhältnisse der Nase und soll sein frei (unbedeckt) von Haaren, welche hinter demselben eine Handbreit sanft gewellt über den Nacken fallen sollen.

13] Der Hals aber sei mittellang, vollkommen, wie der einer Jungfrau.

14] Der Ausdruck des Antlitzes soll darstellen einen Bräutigam voll Liebe im wehmütigen Anblicke seiner ungetreuen Braut, ähnlich dem mit liebevollstem Herzen Abschiednehmenden, mit einer Träne der reinen und wahren Liebe.

15] Die Gestalt sei angetan mit einem himmelblauen, israelitischen, weiten Faltenrocke mit weißen, fingerbreiten Brämen, stehend, barfuß, die rechte Hand ausstreckend nach euch Sündern - gleichsam sagend: »Kommt alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken!« - und die linke aufs Herz legend, gleichsam sagend: »Kinder, da ist der Weg des Lebens, da ist die Türe zum Vater! Wer nicht da hindurchgeht, der kommt nicht zum Vater!«

16] Dieses nun genau beschriebene Bild soll stehen wie auf einem Hügel, hinter dem eine große Glorie aufgeht. Zu Meiner rechten und linken Seite sollen sein zwei große Pfeiler, geziert mit zwei feurigen Cherubim. Und in der Mitte der Pfeiler befinde sich eine Gebottafel, getragen von einem Seraph. Von diesen zwei Pfeilern links und rechts ziehe sich eine starke Mauer fort.

17] Unter dem Hügel in der Ebene aber sollen dargestellt sein mehrere Menschengruppen, von denen wenige ihre Augen nach Mir wenden, die meisten aber, sich von Mir abwendend, auf klein zerbrochenen Gebottafeln stehen. Ganz im Winkel zur Linken befindet sich eine Rotte, Leitern an die Mauern legend und dieselbe erstürmen wollend, während die Leitern viel zu kurz und zu schwach sind, davon mehrere zerbrochene Stücke zeugen sollen.

18] Hinter Meinem Haupte zeigen sich ganz schwach - wie von lichtem Dunst umfangen - Teile der neuen Stadt der Heiligkeit Gottes, die soeben vor euch herabzusteigen angefangen hat.

19] Seht, das ist dann ein vollkommenes Bild, wenn es wird, wie Ich es getreu angegeben habe. Aber es wird schwer sein, dasselbe recht zu machen ohne Meine Gnade. Wenn es aber der Maler W., der eiserne, will machen aus reiner Liebe zu Mir, dann wird die Gnade nicht unterwegs bleiben und das Bild wird in Erstaunen setzen alle, die es ansehen werden, wenn auch nur aus Vorwitz, und wird zerbrechen manches steinerne Herz, da es dann nicht sein wird ein bloßes Bild, sondern als solches ein inhaltsschwerer Anfangsbuchstabe des neuen Jerusalem, als was es auch allein angesehen werden sollte! - Amen.



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