Jakob Lorber: 'Die geistige Sonne' (Band 2)


Kapitelinhalt 67. Kapitel: Gemeingeist und zugleich spezieller Geist. Warum haben himmlische Vereine die menschliche Form?

(Am 29. August 1843 von 5 1/4 - 6 1/2 Uhr Nachm.)

Originaltext 1. Auflage 1870 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 6. Auflage 1976 Lorber-Verlag

01] Wie man aber noch gewisserart ein Gemeingeist sein kann, während man an und für sich nur ein specieller Geist ist, wollen wir, wie gesagt, aus noch ein Paar Stößchen erproben. - Ein Stößchen liegt offenbar am allerklarsten in einem Worte des Herrn Selbst, allda Er spricht:

02] „Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben." - Was will denn das sagen? - Wie taugt es zu unserem Begriffe? - Der Herr ist der allereigentlichste Gemeingeist, da gewisserart ein jeder einzelne Menschen- und Engelsgeist vollkommen Seines Ebenmaßes ist, und dann alle zahllosen Geister zusammen genommen wieder vollkommen ähnlich sind wie in Eins dem Einen Geiste Gottes. - Wie es aber vom Herrn gegen jeden einzelnen Geist und gegen alle Geister in Einen zusammengefaßt der Fall ist, also ist es auch gleichermaßen der Fall zwischen den Menschengeistern.

03] Derjenige Menschengeist, der durch seine Liebe, Demuth und Weisheit dem Herrn am nächsten ist, ist schon stets mehr und mehr ein Gemeingeist, weil seine Liebe, Demuth und Weisheit gar viele andere Geister in seine Sphäre gezogen hat, und bei Manchem noch fortwährend zieht, wenn sie, nämlich solche Gemeingeistmenschen, auch schon lange nicht mehr leiblich auf der Erde leben. Solches aber stellt sich in der geistigen Wett als ein Verein dar, der also ausgebildet ist, gewisserart in weitester Umfassung, wie der specielle Gemeingeist für sich selbst einzeln persönlich dastehendes ist.

04] Es wäre hier freilich zu fragen: Wie aber bekommt denn ein solcher Verein gerade die Gestalt eines solchen gemeingeistigen Menschen? - Er könnte ja gar wohl auch also aussehen, wie da aussieht eine bewohnbare Welt; warum muß denn gerade die Gestalt eines Menschen im hohen Reiche der Geister das formelle Substrat eines für himmlische Wesen bewohnbaren Vereines sein?

05] Um diese Frage gehörig verständlich zu beantworten, muß ich euch darauf aufmerksam machen, daß die für euch naturmäßig bewohnbaren Welten an und für sich eigentlich nichts Anderes sind, als gewisserart, wenigstens für euer Auge, chaotische Conglomerate von Seelen zu Seelen, welche in der Urzeit der Zeiten als ordnungsmäßige Gefäße der Geister aus Gott bei dem allgemeinen Falle des Einen großen Gemeingeistes nothwendiger Weise mitfallen mußten. - Aus diesen Seelen oder geistigen Gefäßen sind dann erst durch die erbarmende und endlose Willensmacht des Herrn die Welten, wie sie sind, geschaffen worden, und sind nun darum da, daß diese Seelen mit ihren Geistern nach einer weise vorgezeichneten Stufenfolge wieder vereint werden sollen.

06] Sehet aber an all' die kaum zählbaren Vorgangsstufen, und fraget euch zufolge euerer Vorkenntnisse: Was ist das Ziel solcher gradativen Fortschreitung? Und die Antwort wird euch die nächstbeste Anschauung eines jeden Menschen geben.

07] Was ist ein Mensch sonach? - Er ist in seiner vollendeten gottähnlichen Form gewisserart ein Gemeinleben von zahllosen vorangegangenen speciellen Leben, welches beim Steinmoose die ersten Lebensäußerungen zu entwickeln begann, sich dann durch alle Pflanzenwelt durchwand, von der Pflanzenwelt in die Thierwelt überging, und von der gemeinsamen Thierwelt sich erst zu der vollendeten Form des Menschen ausbildete.

08] Im Menschen fängt also zuerst alle frühere zerrissene Seelen- und Geistes-Wesenheit an ihre Urform zu gewinnen; also ist es dann ja wohl doch natürlich, daß im Reiche der vollendeten Geister es im Grunde des Grundes keine anderen Formen geben könne, als eben die Urgrundform des gottähnlichen Menschen.

09] Also ist denn ein Verein in der Gestalt eines Menschen ja eben die rechte Form, und ist im wahren und vollkommensten Sinne eine herrliche bewohnbare Welt für Geister zu nennen, weil diese Form in sich selbst jedem Einzeltheile des Menschen entspricht, und somit kein Bewohner solch' einer Welt vonnöthen hat, zu säen und dann zu ernten, sondern er findet in solch' einer vollkommenen Welt seinen bestimmten Platz, der ihm Alles giebt, was der Bewohner nur immer vonnöthen hat; also wie auch kein Nerve im menschlichen Leibe zu säen und zu ernten braucht für sich, um sich aus solcher Ernte zu ernähren, sondern auf dem Platze des Leibes er sich befindet, auf eben dem Platze ist für ihn schon um Alles gesorgt, und er braucht nichts Anderes, als zu leben und zu genießen.

10] Ich meine, dieses ziemlich ausgedehnte Stößchen soll in euch doch so ziemlich klar sein; nur ein Umstand ist noch dabei, nämlich in dieser Hinsicht, was da betrifft die Anschauung des Gemeingeistigen in einer Person aus der Sphäre des Herrn, und für diesen Umstand werden wir noch so ein Stößchen anbringen; denn es läßt sich nämlich fragen: Wie möglich kann ein Specialgeist in seiner Einheit auf den Standpunkt erhoben werden, daß er als Solcher eine ganze geistige Vielheit als eine Persönlichkeit nur vor sich erschaut?

11] Das ist ein ziemlich schwieriger Punkt; aber wie gesagt, ein ziemlich wohlgenährtes Stößchen wird ihn schon wieder in's rechte Gleichgewicht bringen. - Um aber dieses Stößchen so wirksam als möglich zu machen, wollen wir zuerst einen Griff in die naturmäßige Welt thun; und so höret!

12] Könner ihr euere ganze Erde überschauen? Ihr saget: mit nichten; denn ihre Oberfläche ist zu ausgedehnt, als daß es möglich wäre sie zu überschauen. - Gut, sage ich; warum aber könnt ihr die viel größere Sonne überschauen? - Ihr saget: Weil sie von unseren Augen so weit absteht, daß von ihrer ganzen Oberfläche alle ausgehenden Strahlen in einem solchen Winkel auf unser Auge fallen, den dasselbe zufolge seiner Gestaltung bequem aufnehmen kann. - Nun gut; wir haben unsere Sache schon so vollkommen als nur immer möglich.

13] Sehet, wie es in der naturmäßigen Welt Erscheinungen giebt, da man sagen kann: Diese Sache ist nahe, diese aber räumlich weit entlegen, also giebt es auch in der geistigen Welt erscheinliche Zustände, durch welche ein Object in eine große Entfernung zurücktritt; - und wäre es an und für sich noch so groß und aus einer unzähligen geistigen Vielheit bestehend, so wird es in der geistigen Entfernung dennoch als ein einzelnes concretes Wesen leichtlich übersehbar sein.

14] Aber die geistige Entfernung ist erscheinlicher Maßen nicht also beschaffen, als die naturmäßige, in welcher jene Gegenstände wirklich dem Raume nach weit entfernt sind, die das Auge als weit entfernt erblickt. Im Geiste aber sind diejenigen Dinge, welche scheinbar räumlich weit abzustehen kommen, nicht weit vom Auge des Betrachters entfernt, sondern können eben so nahe, als die allernächst erscheinlichen sein, da für den Geist ohnehin keine scheinbare Entfernung etwas ausmacht. Aber im Gegentheile können oft scheinbar überaus nahe liegende Dinge auch überaus entfernt sein, und dann sieht man sie zwar wie in der tastbaren Nähe; aber dessen ungeachtet sind sie, wie gesagt, geistig überaus weit entfernt.

15] Ihr saget: das klingt ein wenig rätselhaft; - ich aber sage: Nichts weniger als das; ein kleiner Wink noch hinzu gefügt, und ihr werdet dieses Räthsel ganz gelöst vor euch haben. Es fragt sich:

16] Wann ist man im Geiste von aller anderen Wesenheit wohl am entferntesten? - Sicher nur dann, wenn man sich in der unmittelbaren Nähe des Herrn befindet; denn zwischen Ihm und aller anderen Wesenheit ist fortwährend eine ewige unübersteigliche Kluft vorhanden, und dennoch ist man wieder umgekehrt in der sphärischen Nähe des Herrn allen Dingen in ihrer Gemeinheit am nächsten, weil der Herr in ihnen Alles in Allem ist.

17] Ihr aber waret auf euerer ersten geistigen Sonne unmittelbar in der Sphäre des Herrn; wie mußten sich demnach alle Vereine der himmlischen Geister zu euch verhalten? Ganz klar begreiflicher Maßen unmöglich anders, als wie sehr entfernte; dennoch habt ihr sie auch wie in euerer völligen Nähe geschaut.

18] Das kommt daher, weil der Herr für's Erste Alles in Allem ist, und das Auge eines jeden Geistes in der Sphäre des Herrn dem der unmündigen Kindlein ähnlich ist, welche da nicht selten nach dem Monde und nach den Sternen greifen, als wären sie im Ernste in ihrer völligen Nähe, während sie doch, wie ihr wißt, in stets gleich großer Entfernung sich befinden.

19] Ich meine, nun solle euch die Sache über die von euch in der Sphäre des Herrn zuerst geschaute geistige Sonne klar sein; - und so wollen wir uns denn wieder in den Hainen, Fluren und Gärten dieser euerer Sonne entsprechenden eigentlichen geistigen Sonne näher umsehen, und mit ihren sehr jugendlichen Bewohnern eine ebenfalls nähere Bekanntschaft machen, und der nächste Garten, den wir vor uns sehen, soll uns zu dem Behufe auch zuerst aufnehmen.

01] Wie man aber noch gewisserart ein Gemeingeist sein kann, während man an und für sich nur ein spezieller Geist ist, das wollen wir, wie gesagt, aus noch ein paar Stößchen erproben. Ein Stößchen liegt offenbar am allerklarsten in einem Worte des Herrn Selbst, allda Er spricht:

02] Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben.« - Was will denn das sagen? Wie taugt es zu unserem Begriffe? Der Herr ist der allereigentlichiste »Gemeingeist«, da gewisserart ein jeder einzelne Menschen- und Engelsgeist vollkommen Seines Ebenmaßes ist, und dann alle zahllosen Geister zusammengenommen wieder vollkommen ähnlich sind wie in Eins dem Einen Geiste Gottes. Wie es aber vom Herrn gegen jeden einzelnen Geist und gegen alle Geister in einen zusammengefaßt der Fall ist, also ist es auch gleichermaßen der Fall zwischen den Menschengeistern.

03] Derjenige Mensehengeist, der durch seine Liebe, Demut und Weisheit dem Herrn am nächsten ist, der ist schon stets mehr und mehr ein Gemeingeist, weil seine Liebe, Demut und Weisheit gar viele andere Gerster in seine Sphäre gezogen haben, und bei manchen noch weiterhin fortwährend ziehen, wenn solche Gemeindegeistmenschen auch schon lange nicht mehr leiblich auf der Erde leben. Solches aber stellt sich in der geistigen Welt als ein Verein dar, der also ausgebildet ist, gewisserart in weitester Umfassung, wie der spezielle Gemeingeist für sich selbst ein einzeln persönlich Dastehendes ist.

04] Es wäre hier freilich zu fragen: Wie aber bekommt denn ein solcher Verein gerade die Geistalt eines solchen gemeingeistigen Menschens? Er könnte ja gar wohl auch also aussehen wie eine bewohnbare Welt aussieht. Warum muß denn gerade die Gestalt eines Menschen im hohen Reiche der Geister das formelle Substrat eines für himmlische Wesen bewohnbaren Vereines sein?

05] Um diese Frage gehörig verständlich zu beantworten, muß ich euch darauf aufmerksam machen, daß die für euch naturmäßig bewohnbaren Welten an und für sich eigentlich nichts anderes sind als gewisserart, wenigstens für euer Auge, chaotische Konglomerate von Seelen zu Seelen, welche in der Urzeit der Zeiten als ordnungsmäßige Gefäße der Geister aus Gott bei dem allgemeinen Falle des einen großen Gemeingeistes notwendigerweise mitfallen mußten. Aus diesen Seelen oder geistigen Gefäßen sind dann erst durch die erbarmende und endlose Willensmacht des Herrn die Welten, wie sie sind, geschaffen worden, und sind nun darum da, daß diese Seelen mit ihren Geistern nach einer weise vorgezeichneten Stufenfolge wieder vereint werden sollen.

06] Seht aber an all die kaum zählbaren Vorgangsstufen und fragt euch zufolge eurer Vorkenntnisse: Was ist das Ziel solches gradativen Fortschreitens? Und die Antwort wird euch die nächstbeste Anschauung eines jeden Menschen geben.

07] Was ist ein Mensch sonach? Er ist in seiner vollendeten gottähnlichen Form gewisserart ein Gemeinleben von zahllosen vorangegangenen speziellen Leben, welches beim Steinmoose die ersten Lebensäußerungen zu entwickeln begann, sich dann durch alle Pflanzenwelt durchwand, von der Pflanzenwelt in die Tierwelt überging und von der gemeinsamen Tierwelt sich erst zu der vollendeten Form des Menschen ausbildete.

08] Im Menschen also fängt zuerst alle frühere zerrissene Seelen-und Geistes-Wesenheit an, ihre Urform zu gewinnen; so ist es dann ja doch nur natürlich, daß im Reiche der vollendeten Geister es im Grunde des Grundes keine anderen Formen geben kann als eben die Urgrundform des gottähnlichen Menschen.

09] Also ist denn ein Verein in der Gestalt eines Menschen ja eben die rechte Form und ist im wahren und vollkommensten Sinne eine herrliche bewohnbare Welt für Geister zu nennen, weil diese Form in sich selbst jedem Einzelteile des Menschen entspricht und somit kein Bewohner solch einer Welt vonnöten hat, zu säen und dann zu ernten. Er findet in solch einer vollkommenen Welt seinen bestimmten Platz, der ihm alles gibt, was der Bewohner nur immer vonnöten hat, so wie auch kein Nerv im menschlichen Leibe zu säen und zu ernten braucht für sich, um sich aus solcher Ernte zu ernähren, sondern auf dem Platze des Leibes, wo er sich befindet, auf eben dem Platze ist für ihn schon für alles gesorgt, und er braucht nichts anderes als zu leben und zu genießen.

10] Ich meine, dieses ziemlich ausgedehnte Stößchen sollte euch doch vieles klar machen. Nur ein Umstand ist noch dabei, nämlich in der Hinsicht, was da betrifft die Anschauung des Gemeingeistigen in einer Person aus der Sphäre des Herrn und für diesen Umstand werden wir noch so ein Stößchen anbringen. Es läßt sich nämlich fragen: Wie möglich kann ein Spezialgeist in seiner Einheit auf den Standpunkt erhoben werden, daß er als solcher eine ganze geistige Vielheit nur als eine Persönlichkeit vor sich erschaut?

11] Das ist ein ziemlich schwieriger Punkt; aber wie gesagt ein wohlgenährtes Stößchen wird ihn schon wieder ins rechte Gleichgewicht bringen. Um aber dieses Stößchen so wirksam als möglich zu machen, wollen wir zuerst einen Griff in die naturmäßige Welt tun; und so hört!

12] Könnt ihr eure ganze Erde überschauen? Ihr sagt: Mitnichten, denn ihre Oberfläche ist zu ausgedehnt, als daß es möglich wäre, sie zu überschauen. Gut, sage ich; warum aber könnt ihr die viel größere Sonne überschauen? Ihr sagt: Weil sie von unseren Augen so weit absteht, daß von ihrer ganzen Oberfläche alle ausgehenden Strahlen in einem solchen Winkel auf unser Auge fallen, den dasselbe zufolge seiner Gestaltung bequem aufnehmen kann. Nun gut, wir haben unsere Sache schon so vollkommen als nur immer möglich vorbeleuchtet.

13] Seht, wie es in der naturmäßigen Welt Erscheinungen gibt, wo man sagen kann: Diese Sache ist nahe, diese aber räumlich weit entlegen, so gibt es auch in der geistigen Welt erscheinliche Züstände, durch welche ein Objekt in eine große Entfernung zurücktritt. Und wäre dieses an und für sich noch so groß und aus einer unzähligen geistigen Vielheit bestehend, so wird es in der geistigen Entfernung dennoch als ein einzelnes konkretes Wesen leichtlich übersehbar sein.

14] Aber die geistige Entfernung ist erscheinlichermaßen nicht also beschaffen wie die naturmäßige, in welcher jene Gegenstände wirklich dem Raume nach weit entfernt sind, die das Auge als weit entfernt erblickt. Im Geiste sind diejenigen Dinge, weldie scheinbar räumlich weit abzustehen kommen, nicht weit vom Auge des Betrachters entfernt, sondern können ebensonahe wie die allernächst erscheinlichen sein, da für den Geist ohnehin keine scheinbare Entfernung etwas ausmacht. Aber im Gegenteile können oft scheinbar überaus nahe liegende Dinge auch überaus entfernt sein, und dann sieht man sie zwar wie in der tastbaren Nähe; aber dessen ungeachtet sind sie, wie gesagt, geistüg überaus weit entfernt.

15] Ihr saget: Das klingt ein wenig rätselhaft. Ich aber sage: Nichts weniger als das; ein kleiner Wink noch hinzugefügt, und ihr werdet dieses Rätsel ganz gelöst vor euch haben. Es fragt sich:

16] Wann ist man im Geiste von jeder anderen Wesenheit wohl am entferntesten? Sicher nur dann, wenn man sich in der unmittelbaren Nähe des Herrn befindet; denn zwischen Ihm und jeder anderen Wesenheit ist fortwährend eine ewige unübersteigliche Kluft vorhanden, und dennoch ist man wieder umgekehrt in der sphärischen Nähe des Herrn allen Dingen in ihrer Gemeinsamkeit am nächsten, weil der Herr in ihnen alles in allem ist.

17] Ihr aber waret auf eurer ersten geistigen Sonne unmittelbar in der Sphäre des Herrn. Wie mußten sich demnach alle Vereine der himmlischen Geister zu euch verhalten? Ganz klar begreiflichermaßen unmöglich anders als wie sehr entfernte. Dennoch habt ihr sie auch wie in eurer völligen Nähe geschaut.

18] Das kommt daher, weil der Herr fürs erste alles in allem ist, und das Auge eines jeden Geistes in der Sphäre des Herrn dem der unmündigen Kindlein ähnlich ist, welche da nicht selten nach dem Monde und nach den Sternen greifen, als wären sie im Ernste in ihrer völligen Nähe, während sie doch, wie ihr wißt, in stets gleich großer Entfernung sich befinden.

19] Ich meine, nun sollte euch die Sache über die von euch in der Sphäre des Herrn zuerst geschaute geistige Sonne klar sein. Und so wollen wir uns denn wieder in den Hainen, Fluren und Gärten dieser eurer Sonne entsprechenden eigentlichen geistigen Sonne näher umsehen und mit ihren sehr jugendlichen Bewohnern eine ebenfalls nähere Bekanntschaft machen. Der nächste Garten, den wir vor uns sehen, soll uns zu dem Behufe auch zuerst aufnehmen.

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