Jakob Lorber: 'Die geistige Sonne' (Band 2)


Kapitelinhalt 64. Kapitel: Sonnenbewohner auf dem Weg der Gotteskindschaft.

(Am 24. August 1843 von Nachm. 4 1/2 - 6 Uhr.)

Originaltext 1. Auflage 1870 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 6. Auflage 1976 Lorber-Verlag

01] Der Aeltefte öffnet so eben seinen Mund, und so wollen wir ihn denn auch sogleich anhören. Seine Worte lauten also: So höret mich denn an ihr alle meine Kinder, die ihr hier gegenwärtig seid, und gebet es auch kund denen, die nicht hier sind, das ich zu euch reden werde! - Ihr wißt, daß wir bei ähnlichen Gelegenheiten, so das Holz am Altare durch eine höhere Macht ist brennend geworden, aus der Flamme des brennenden Holzes die überschweren Bedingungen gelesen haben, durch deren Erfüllung allein nur die Erlangung der hohen Kindschaft Gottes möglichst ist. Nie ward uns das außerordentliche Glück zu Theil, aus dem Munde eines Kindes Gottes zu vernehmen, wie man für's Erste auf dem natürlich kürzesten Wege die Kindschaft Gottes erlangen kann, und was so ganz eigentlich hinter der Kindschaft Gottes verborgen liegt.

02] Dieser hocherhabene Gast mit seinen zwei Beigästen aber hat uns aus der Urquelle und aus dem Urgrunde gezeigt, das all' unsere Weisheit nimmer erreicht haben würde. - Wir wissen nun, daß Gott der allmächtige Schöpfer aller Dinge, Selbst ein vollkommener Mensch ist, und allzeit wohnet unter Denjenigen als Vater, die Seine Kinder sind.

03] Dann haben wir erfahren allergründlichst und genaust, was ein Kind Gottes ist, und warum es als Solches erkannt werden muß; - dann haben wir als den dritten Punkt gar hell erleuchtet überkommen, wie da alle freien Geschöpfe, die ihrer selbst bewußt sind, und Gott als ihren Schöpfer erkennen, auf die allereinfachste und sicher allerzweckmäßigste Weise auch zu Kindern Gottes werden.

04] Daß solches Alles richtig ist, bedarf keines weiteren Beweises; denn für's Erste steht der Bürge für die Fülle solcher Wahrheit noch unter uns, und für's Zweite bürgt meine eigene Weisheit, aus welcher ich, wie ihr Alle gar wohl habt vernehmen können, dem hohen Boten sicher alle erdenklichen Einwürfe gemacht habe, um daraus zu ersehen, ob seine Aussagen auch die strengste Prüfung der Weisheit bestehen mögen.

05] Ihr habt aber auch Alle wieder vernommen, mit welch' einer ehernen Festigkeit mir der hohe Gast allzeit entgegen kam, und mich durch der Wahrheit Macht seiner Worte hinaus leitete aus dem Irrsale meiner Erkenntnisse nahe völlig geraden Weges. Wenn wir nun solche handgreifliche Beweise für die große Triftigkeit der Aussage dieses Boten haben, was wollen wir da noch mehr?

06] Es fragt sich demnach hier nur einzig und allein darum, ob wir die vorgezeichneten Wege ernstlich wandeln wollen oder nicht; - wollen wir den Weg der Demuth, der Liebe und aller Selbstverleugnung im Geiste und in der Wahrheit betreten, oder wollen wir Solches nicht? - Welche Frage eben so viel sagen will, als:

07] Wollen wir nach der Ablegung dieses unseres flüchtigen Leibes als Geister ewige Wächter dieser unserer, wenn schon großen Welt bleiben; oder wollen wir nach der Ablegung dieses Leibes im Geiste sofort zu Kindern Gottes werden, und dahin kommen, da Er, der ewig und endlos allein über Alles mächtige Gott und Herr wohnt unter Seinen Kindern, und sie liebt mit all' der unendlichen Liebekraft Seines Herzens?

08] Sehet, meine lieben Kinder, das ist eine außerordentliche großwichtige Frage, welche sich nur durch die allerweisesten Worte beantworten läßt. Zugleich aber mache ich euch Alle auch darauf aufmerksam, daß unser Zustand nach der Ablegung des Leibes im Geiste ebenfalls ein überaus herrlicher ist, der an äußerer Pracht und Herrlichkeit sicher alles andere Erdenkliche beiweitem übertrifft. - Wir sind hier schon im Leibe so ungemein schön geformt, daß unsere Form sogar, wie ich gar wohl bemerkt habe, den Kindern Gottes eine große Bewunderung abnöthigte; und doch ist diese leibliche Schönheit kaum ein flüchtiger Schattenriß gegen die, welche da ein Eigenthum ist unseres unsterblichen Geistes. Also sind auch unsere äußeren leiblichen Wohnungen schon von solch' einer Glanzpracht, daß Bewohner anderer kleinerer Welten darob sicher beim ersten Anblicke das Leben einbüßen würden; und dennoch kostet uns ihre Erbauung eine geringe Mühe; denn mit der Macht unseres vereinigten Willens sind wir ja vollkommene Herren der Materie, welche sich fügen, schmiegen und heben muß nach unserem Willen;

09] aber was ist selbst die allererhabenste und großartigste materielle Gebäudepracht gegen diejenige unserer Geister, die da jene ferne Lichthülle bewohnen, welche unsere nahe unbegrenzt große Welt überaus weit räumlich umgiebt!

10] Sehet, solches Alles wissen wir wie schon aus vielfacher Erfahrung; denn es giebt ja Mehrere unter uns, denen es schon zu öfteren Malen gegönnt war, die geistigen Dinge unserer Welt allerklarst zu schauen. Alsonach ist unser Loos durchgehend ein unberechenbar herrliches; denn wir sind als Geister ja wahrhaftige Großherren, denen nicht nur ihre ganze nahe endlose Welt zur allerklarsten Beschauung zu Gebote steht, sondern noch zahllose andere Welten, welche alle von dieser unserer großen Welt mehr oder weniger abhängen. - Das Alles, meine Kinder, unter einem Gesichtspunkte vereinigt, kann uns nichts Anderes sagen, als:

11] Was wollt ihr denn noch, ihr allerglücklichsten Kinder einer Welt, die da ist eine Lichtträgerin für Myriaden und Myriaden anderer Welten? Also ist es auch wahr: Wer so viel hat, als wir, - wer so glücklich ist, als wir, bei Dem spricht sich doch sicher ein hoher Grad von Thorheit aus, wenn er noch mehr erlangen und noch glücklicher werden will.

12] Sehet, diese sicher weise Schlußfolgerung habe ich auch diesem hohen Gaste dargestellt, und er hat sie mir eben so vortheilhaft bestätigend erwiedert; aber höret mich nun an, meine Kinder! Es handelt sich bei der Erlangung der Kindschaft Gottes aber durchgehends nicht um das Mehr- oder Glücklicherwerden, sondern um's Vollkommener- und Lebendigerwerden in der Liebe Gottes. Ihr wißt aber alle aus eigener Erfahrung, daß allhier unser größtes Glück, wie auch unsere größte Glückseligkeit nichts so sehr, als nahe ganz allein unsere gegenseitige Liebe bedingt. Je mehr wir uns lieben, je inniger wir uns in der Liebe körperlich wie geistig vereinen, desto glückseliger sind wir auch!

13] Sind nicht diejenigen Zeitmaße für uns die glücklichsten, wann wir innerhalb der Wände unseres Wohnhauses uns in der gegenseitigen Liebe vereinen, und die ganze wunderbar schöne Außenwelt keines Blickes würdigen? - Ihr Alle könnt auf diese Frage aus euerer lebendigen Erfahrung nichts Anderes erwiedern, als: das ist in der Fülle die lebendige Wahrheit!

14] Nun wohl denn; sehet, darin liegt auch der große Unterschied zwischen unserer allergrößten, aber dabei dennoch immer äußeren Glückseligkeit, und der allerinwendigsten Seligkeit der Kinder Gottes. - Wenn uns aber schon unsere gegenseitige geschöpfliche Liebe also beglückt, wie endlos beglückend muß da erst diejenige Liebe sein, wo Geschöpfe als Kinder Gottes ihren Schöpfer als Vater sichtbar in der Allerhöchsten Liebe ergreifen können, und von Ihm wieder endlos allmächtig gegenergriffen werden?! - Wo auf dieser ganzen großen Welt lebt wohl ein Wesen, welches nur ein Atom von der Größe solcher Seligkeit zu erfassen im Stande wäre, wo das Geschöpf als Kind seinem Schöpfer, seinem Gott gegenüber, Ihn mit aller Liebe erfassen kann, und von Ihm wieder entgegen mit der allergrößten Liebe erfaßt wird?!

15] Sehet, meine lieben Kinder, das ist der unendliche Unterschied zwischen uns und den Kindern Gottes! - Denket, wie endlos klein muß das uns beseligende Fünklein der Liebe sein gegen die endlose Fülle der Liebe, welche da wohnet in Gott! Und doch macht dieses endlos kleinste Fünklein unsere größte Seligkeit aus! - Wie groß aber muß demnach die Seligkeit derjenigen Wesen sein, welche mit der ganzen unendlichen Fülle der Liebe ihres göttlichen Vaters spielen können?!

16] Was wollen wir demnach thun? Wollen wir bleiben, was wir sind, oder wollen wir mit neuen Lebenskräften als Kinder hinüber in die Arme des allmächtigen, heiligen, ewigen Vaters eilen?

17] Ich lese nun in eueren Angesichtern, daß ihr Alle Alles verlassen wollet, um zum Vater zu gelangen! - Ja, das ist auch mein allervollkommenster Sinn; lieben wollen wir Ihn, als hätten wir tausend Herzen, und demüthig wollen wir sein also, als hätten wir gar kein Dasein, um nur nach diesem äußeren Leben hinüber zu gelangen, da dieser heilige Vater wohnet!

18] Und du hoch erhabener Bote, nehme in der Fülle der Wahrheit diese unsere Versicherung an, daß wir nun Alle eines Sinnes sind, und wollen wandeln die von dir uns gezeigten Wege. - Segne uns auf dieser neuen Bahn, auf daß wir ja glücklich dahin gelangen möchten, allwo du dich schon sicher lange allerseligst befindest in der Wohnung Gottes, deines endlos heiligen Vaters!

19] Sehet, nach diesen Worten fällt der Aelttste auf sein Angesicht, und seine Kinder folgen seinem Beispiele. Nun aber segnen wir sie, und da wir sie gesegnet haben, so lasset euch von mir ein wenig erheben. Nun sehet, wir haben uns erhoben, und unsere schöne Welt schwebt schon als ein winziges Sternchen wieder in einer endlosen Tiefe. Aber sehet da hinab; es ist euere Sonne. Nicht mehr ferne sind wir ihr; aber dennoch wollen wir nicht zu eilig, sondern mehr sachte uns ihrer geheiligten Oberfläche nähern. Aber dießmal nicht der materiellen, sondern der geistigen, welche da eben der materiellen an gleichem Orte und an gleicher Stelle völlig entspricht. - Und so denn lassen wir uns sanft hinab!

01] Der Älteste öffnet soeben seinen Mund, und so wollen wir ihn auch sogleich anhören. Seine Worte lauten also: So hört mich denn an, ihr alle meine Kinder, die ihr hier gegenwärtrg seid, und gebet es auch kund denen, die nicht hier sind, was ich zu euch reden werde! Ihr wißt, daß wir bei ähnlichen Gelegenheiten, so das Holz am Altare durch eine höhere Macht brennend wurde, aus der Flamme des brennenden Holzes die überschweren Bedingungen gelesen haben, durch deren Erfüllung allein nur die Erlangung der hohen Kindschaft Gottes möglich ist. Nie ward uns das außerordentliche Glück zuteil, aus dem Munde eines Kindes Gottes zu vernehmen, wie man fürs erste auf dem natürlich kürzesten Wege die Kindschaft Gottes erlangen kann, und was so ganz eigentlich hinter der Kindschaft Gottes verborgen liegt.

02] Dieser hocherhabene Gast mit seinen zwei Beigästen aber hat uns aus der Urquelle und aus dem Urgrunde gezeigt, was all unsere Weisheit nimmer erreicht haben würde. Wir wissen nun, daß Gott, der allmächtige Schöpfer aller Dinge, Selbst ein vollkommener Mensch ist und allezeit wohnet unter denjenigen als Vater, die Seine Kinder sind.

03] Dann haben wir allergründlichst und genauest erfahren, was ein Kind Gottes ist und warum es als solches erkannt werden muß. Dann haben wir als den dritten Punkt gar hell erleuchtet überkommen, wie da alle freien Geschöpfe, die ihrer selbst bewußt sind und Gott als ihren Schöpfer erkennen, auf die allereinfachste und sicher allerzwechmäßigste Weise zu Kindern Gottes werden.

04] Daß solches alles richtig ist, bedarf keines weiteren Beweises; denn fürs erste steht der Bürge für die Fülle solcher Wahrheit noch unter uns, und fürs zweite bürgt meine eigene Weisheit, aus welcher ich, wie ihr alle gar wohl habt vemehmen können, dem hohen Boten sicher alle erdenklichen Einwürfe gemacht habe, um daraus zu ersehen, ob seine Aussagen auch vor der strengsten Prüfung der Weisheit bestehen mögen.

05] Ihr habt aber auch alle wieder vernommen, mit welch einer ehernen Festigkeit mir der hohe Gast allezeit entgegenkam, und mich durch der Wahrheit Macht seiner Worte hinausleitete aus dem Irrsale meiner Ezkenntnisse nahe völlig geraden Weges. Wenn wir nun solche handgreifliche Beweise für die große Triftigkeit der Aussage dieses Boten haben, was wollen wir da noch mehr?

06] Es fragt sich demnach hier nur einzig und allein das, ob wir die vorgezeichneten Wege ernstlich wandeln wollen oder nicht - wollen wir den Weg der Demut, der Liebe und aller Selbstverleugnung im Geiste und in der Wahrheit betreten, oder wollen wir solches nicht? Welche Frage ebensoviel sagen will als:

07] Wollen wir nach der Ablegung dieses unseres flüchtigen Leibes als Geister ewige Wächter dieser unserer, wenn schon großen Welt bleiben, oder wollen wir nach der Ablegung dieses Leibes im Geiste sofort zu Kindern Gottes werden und dahin kommen, da Er, der ewig und endlos allein über alles mächtige Gott und Herr wohnt unter seinen Kindern und sie liebt mit all der unendlichen Liebeskraft Seines Herzens?

08] Seht, meine lieben Kinder, das ist eine außerordentliche großwichtige Frage, welche sich nur durch die Tat, aber nie durch die selbst allerweisesten Worte beantworten läßt. Zugileich aber mache ich euch alle darauf aufmerksam, daß unser Zustand nach der Ablegung des Leibes im Geiste ebenfalls ein überaus herrlicher ist, der an äußerer Pracht und Herrlichkeit sicher alles andere Erdenkliche bei weitem übertrifft. Wir sind hier schon im Leibe so ungemein schön geformt, daß unsere Form sogar, wie ich gar wohl bemerkt habe, den Kindern Gottes eine große Bewunderung abnötigte; und doch ist diese leibliche Schönheit kaum ein flüchtiger Schattenriß gegen die, welche da ein Eigentum ist unseres unsterblichen Geistes. Also sind auch unsere äußeren leiblichen Wohnungen schon von solch einer Glanzpracht, daß Bewohner anderer kieinerer Welten darob sicher beim ersten Anblicke das Leben einbüßen würden. Und dennoch kostet uns ihre Erbauung eine geringe Mühe; denn mit der Macht unseres vereinigten Wilens sind wir ja vollkommene Herren der Materie, welche sich fügen, schmiegen und heben muß nach unserem Willen.

09] Aber was ist selbst die allerechabenste und großartigste materielle Gebäudepracht gegen diejenige unserer Geister, die da jene ferne Lichthülle bewohnen, welche unsere nahe unbegrenzt große Welt überaus weit räumlich umgibt.

10] Seht, solches alles wissen wir schon aus vielfacher Erfahrung; denn es gibt ja mehrere unter uns, denen es schon zu öfteren Malen vergönnt war, die geistigen Dinge unserer Welt allerklarst zu schauen. Alsonach ist unser Los durchgehends ein unberechenbar herrliches, denn wir sind als Geister ja wahrhaftige Grnßherren, denen nicht nur ihre ganze nahe endlose Welt zur allerklarsten Beschauung zu Gebote steht, sondern noch zahllose andere Welten, welche alle von dieser unserer großen Welt mehr oder weniger abhängen. Das alles, meine Kinder, unter einem Gesichtspunkte vereinigt, kann uns nichts anderes sagen als:

11] Was wollet ihr denn noch, ihr allerglücklichsten Kinder einer Welt, die da ist eine Lichtträgerin für Myriaden und Myriaden anderer Welten? Also ist es auch wahr, wer so viel hat wie wir, wer so glücklich ist wie wir, bei dem spricht sich doch sicher ein hoher Grad von Torheit aus, wenn er noch mehr erlangen und noch glücklicher werden will.

12] Seht, diese sicher weise Schlußfolgerung habe ich auch diesem hohen Gaste dargestellt, und er hat sie mir ebenso vorteilhaft bestätigend erwidert. Aber hört mich nun an, meine Kinder! Es handelt sich bei der Erlangung der Kindschaft Gottes durchgehends nicht um das Mehr- oder Glücklicherwerden, sondern ums Vollkommener- und Lebendigerwerden in der Liebe Gottes. Ihr wißt aber alle aus eigener Erfahrung, daß hier unser größtes Gilück wie auch unsere größte Glückseligkeit nichts so sehr als nahe ganz allein unsere gegenseitige Liebe bedingt. Je mehr wir uns lieben, je inniger wir uns in der Liebe körperlich wie geistig vereinen, desto glückseliger sind wir auch!

13] Sind nicht diejenigen Zeitmaße für uns die glücklichsten, wenn wir innerhalb der Wände unseres Wahnhauses uns in der gegenseitigen Liebe vereinen und die ganze wunderbar schöne Außenwelt keines Blickes würdigen? Ihr alle könnt auf diese Frage aus eurer lebendigen Erfahrung nichts anderes erwidern als: Das ist in der Fülle die lebendige Wahrheit!

14] Nun wohl denn; seht, darin liegt auch der große Unterschied zwischen unserer allergrößten, aber dabei dennoch immer äußeren Glückseligkeit und der allerinwendigsten Seligkeit der Kinder Gottes. Wenn uns aber schon unsere gegenseitige geschöpfliche Liebe also beglückt, wie endlos beglückend muß da erst diejenige Liebe sein, wo Geschöpfe als Kinder Gottes ihren Schöpfer als Vater sichtbar in der allerhöchsten Liebe ergreifen können und von Ihm wieder endlos allmächtig liebend ergriffen werden?! Wo auf dieser ganzen großen Welt giebt wohl ein Wesen, welches nur ein Atom von der Größe solcher Seligkeit zu erfassen imstande wäre, wo das Geschöpf als Kind seinem Schöpfer, seinem Gott gegenübersteht und ihr mit aller Liebe erfassen kann und von Ihm wieder mit der allergrößten Liebe erfaßt wird!

15] Seht, meine lieben Kinder, das ist der unendliche Unterschied zwischen uns und den Kindern Gottes! Denkt, wie endlos klein muß das uns beseligende Fünklein der Liebe sein gegen die endlose Fülle der Liebe, welche da wohnet in Gott! Und doch macht dieses endlos kleinste Fünklein unsere größte Seligkeit aus! Wie groß aber muß demnach die Seligkeit derjenigen Wesen sein, welche mit der ganzen unendlichen Fülle der Liebe ihres göttlichen Vaters spielen können!

16] Was wollen wir demnach tun? Wollen wir bleiben, was wir sind, oder wollen wir mit neuen Lebenskräften als Kinder in die Arme des allmächtigen, heiligen, ewigen Vaters eilen?

17] Ich lese nun in euren Angesichtern, daß ihr alle alles verlassen wollt, um zum Vater zu gelangen! Ja, das ist auch mein allervollkommenster Sinn; lieben wollen wir Ihn, als hätten wir tausend Herzen, und demütig wollen wir sein also, als hätten wir gar kein Dasein, um nur nach diesem äußeren Leben hinüberzugelangen, wo dieser heilige Vater wohnt!

18] Und du, hoch erhabener Bote, nehme in der Fülle der Wahrheit diese unsere Versicherung an, daß wir nun alle eines Sinnes sind und wandeln wollen die von dir uns gezeigten Wege. - Segne uns auf dieser neuen Bahn, auf daß wir ja glücklich daihin gelangen möchten, wo du dich schon sicher lange allerseligst befindest in der Wohnung Gottes, deines endlos heiligen Vaters! -

19] Seht, nach diesen Worten fällt der Älteste auf sein Angesicht, und seine Kinder folgen seinem Beispiele. Nun aber segnen wir sie, und da wir sie gesegnet haben, so laßt euch von mir ein wenig erheben. - Nun seht, wir haben uns erhoben, und unsere schöne Welt schwebt schon als ein winziges Sternchen wieder in einer endlosen Tiefe. - aber seht da hinab; es ist eure Sonne. Nicht mehr ferne sind wir ihr, aber dennoch wollen wir nicht zu eilig, sondern mehr sachte uns ihrer geheiligten Oberfläche nähern. Doch diesmal nicht der materiellen, sondern der geistigen, welche da eben der materiellen an gleichem Orte und an gleicher Stelle völlig entspricht. - Und so denn lassen wir uns sanft hinab! -

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