Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 8


Kapitelinhalt 144. Kapitel: Raphael über meteorologische Erscheinungen und deren Ursache.

01] (Raphael): »Das Elektron ist demnach, klar dargetan, nichts anderes dann als zweites die erregte Tätigkeit der Äthergeister, die als ein zum Teil rein geistiger und zum Teil auch als der natürliche Licht- und Lebensstoff in der Erdluft, in dem ganzen Erdkörper selbst und dadurch auch in allem, was er trägt und hervorbringt, enthalten sind und sich erst dann auf eine auffallende Art zu äußern anfangen, wenn sie irgend auf die obbeschriebene Art beleidigt werden.

02] Wenn ihr denn zwei Hölzer nehmt und sie heftig aneinander zu reiben anfanget, so werden die besagten Geister, die zum Teil im Holze selbst stecken und zum Teil durch die das Holz umlagernde Erdluft auch mit ihr dasselbe umgeben, offenbar beleidigt, aus ihrer Ruhe gebracht und dadurch zu ihrer stets gleichen Tätigkeit erregt, und ihr werdet am zu stark geriebenen Holze nur zu bald ihrer Gegenwart und Tätigkeit durch das Glühendwerden und endliche Verbrennen des Holzes gewahr werden.

03] Ist aber einmal ein bedeutender Teil der Äthergeister tätig geworden, so werden dadurch auch die ehedem noch ruhigen Geister mit erregt und tätig, und durch diese Tätigkeit wird dann das ganze Stück Holz zerstört; und leget ihr dann auch ungeriebenes Holz dazu, so werden dessen Geister auch tätig und zerstören es, und je reichhaltiger ein Holz an derlei Geistern ist - was beim Harzholze der Fall ist -, desto eher und schneller wird es zerstört.

04] Da habe ich euch nun einmal schon ein handgreifliches Beispiel von dem gezeigt, was das eigentliche Elektron ist. Gehen wir aber nun weiter!

05] Nehmen wir zwei harte Steine und reiben diese recht gewaltig aneinander, und ihr werdet sogleich eine Menge Funken mit großer Schnelligkeit und Lebhaftigkeit aus denselben weit hintanspringend ersehen. Was anderes sind wieder diese Funken als die in den und um die Steine vorhandenen beleidigten und dadurch tätig gewordenen Äthergeister! Heftig aneinandergeriebene Metalle von sehr harter Beschaffenheit werden euch dieselbe Erscheinung fühlen und sehen lassen.

06] So zwei Winde mit großer Heftigkeit aneinanderzustoßen anfangen, was in solchen Gegenden, wo es hohe und steile Felsgebirge gibt, leicht geschehen kann, weil da der Wind leicht an den harten Wänden abprallt und dadurch mit großer Heftigkeit gegen sich selbst zu wüten anfängt, da werdet ihr auch bald eine Menge Feuererscheinungen entdecken. Ist die Heftigkeit minder groß, nun, so gleicht sich das mehr aus, und ihr werdet dann und wann da, wo ein heftigerer Zusammenstoß geschah, einen Blitz aus dem Winde zucken sehen und hier und da einen Windwirbel entdecken, der mit großer Leichtigkeit einen oder auch mehrere starke Bäume entwurzeln wird. Erreicht aber ein solcher sich selbst bekämpfender Wind die möglich höchste Heftigkeit auf irgendeinem günstigen Punkte einer dazu geeigneten Gegend, dann entzünden sich durch die Tätigkeit sämtliche darin anwesenden Äthergeister, und eine früher beschriebene Windwirbelsäule wird dann zu einer alles verheerenden Feuerwirbelsäule, vor deren Gewalt dann die mächtigsten Bäume, feste Burgen und sogar Felsen erbeben und ihr zertrümmert weichen müssen.

07] Was ist da eine solche verheerende Feuerwirbelsäule? Wieder nichts anderes als unser Elektron oder die Tatäußerung der in ihrer Ruhe zu sehr gestörten Äthergeister. Diese auf die höchste Weise tätig gewordenen Äthergeister ziehen dann auch alsbald aus der weiten Umgegend von hoch und nach allen Richtungen breit gedehnt ihresgleichen herbei, die ihnen gewisserart zu Hilfe eilen, und richten gewöhnlich oft eine so arge Verwüstung in einer Erdgegend an, daß ihre Spuren dann oft viele Jahre, ja hie und da wohl durch viele Jahrhunderte noch wohlersichtlich und bemerkbar sind.

08] Kommt ein solcher Windkampf auf dem Meere, am ehesten in der Nähe einer Küste vor, so wird durch den Windwirbel natürlich auch das leicht mitbewegbare Wasser in Mitleidenschaft gezogen, und es entstehen dadurch die sogenannten Wassersäulen, vor denen sich ein jeder Schiffer zu hüten hat; denn geriete ein Schiff in solch eine Säule, so würde es ohne Rettung zugrunde gerichtet werden. In den heißzonigen Gegenden der Erde kommen oft auch Feuerwirbelsäulen über dem Meere vor, vor denen sich ein jeder Schiffer noch mehr zu hüten hat.

09] Wir haben nun in den mehreren von euch auf der Erde schon erlebten und gesehenen Erscheinungen abermals gewahrt, wodurch sie hervorgebracht und bewirkt werden, was ihr Grund ist, und was sie eigentlich der Wahrheit nach in sich selbst sind. Aber wir wollen zur größeren Klärung eures Verstandes diese Sache noch weiter verfolgen und ausbeuten, denn der Hauptgrundsatz der Lehre des Herrn an alle Menschen dieser Erde und auch für alle Geister und Himmel für ewig gültig lautet: Nur die reinste Wahrheit in allen Dingen kann und wird euch frei und lebendig machen! Da aber derlei Erscheinungen auf dieser Erde notwendig unter allerlei Formen und Gestalten und somit auch unter allerlei Wirkungen und Nachwirkungen in Erscheinlichkeit treten und die blinden Menschen in allerlei falsche Mutmaßungen über den Grund und somit auch in allerlei Aberglauben versetzen, so ist es denn auch sicher gut, daß der Mensch neben der Erkenntnis und Annahme des göttlichen Willens auch die Erscheinungen, die ihm auf der Erde oft begegnen, vom Standpunkte der Wahrheit und nicht der finsteren Menschenfaselei beurteilen und erkennen kann.«



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