Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


14] Und Kinder und Diener taten, wie es ihnen der Hausvater geboten. Und siehe, also war es gut, und der Winter fand, als er kam, nichts als Laub an den Bäumen, aber eine Frucht fand er nimmer, daß er sie tötete!

15] Und so war am Ende dennoch alles gut. Und Kinder und Diener lobten gleich des Hausvaters Weisheit und Güte.

16] Was diese kleine Geschichte etwa doch für einen Sinn hat - darüber denkt in euerem Herzen nach, auf daß ihr auch aus dem Bilde der Natur es lernet, wie die Geheimnisse Gottes bestellt sind.

17] Seid jedoch nicht zu eilfertig mit euerer Auffassung! Denn auf einen Hieb fällt kein Baum von Bedeutung! - Nach einiger Zeit will Ich euch dazu die Enthüllung geben. Amen.

Gott über alles! (03.06.1847)

00] Bitte der Wilhelmine Hüttenbrenner, wie sie es anstellen solle, Jesus über alles zu lieben.

01] Meine liebe Tochter! Diese Anfrage, wenn sie so recht vollernstlich aus deinem Herzen gekommen wäre, wie sie da oben steht, gefiele Mir um gar vieles besser als dein Namenstag. Aber siehe, da hat's, wie ihr zu sagen pflegt, eben einen kleinen »Haken«!

02] Ich weiß wohl, daß du Mich, wenn es so ziemlich leicht sein könnte, so recht von ganzem Herzen über alles lieben möchtest. Aber das ist eben der »hakliche« Umstand, daß dieses nicht ganz so leicht sein kann, wie du es dir, größerer Bequemlichkeit wegen, wünschen möchtest.

03] Mich über alles zu lieben, ist eine recht schwere Lebensaufgabe - weil Ich nicht so, wie allenfalls ein junger Mensch, in geschmeidigen Kleidern sichtbar bin, Mich auch nicht darauf verstehen kann, euch Mädchen im sogenannten guten Tone den Hof zu machen. Auch bin Ich weltlicherseits ein rechter »Schroll«, der sich auf die feine Sprache eigentlich nie verlegt hat und die Gegenwart von manchmal sehr empfindlichen Kindern auch gar nicht brauchen kann. Ich rede, so Ich rede, so hübsch derb von der Leber weg; meine es aber damit freilich wohl allezeit am allerbesten.



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